- Sandklaffmuscheln
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Sandklaffmuschel Systematik Überordnung: Heterodonta Ordnung: Myoida Überfamilie: Myoidea Familie: Myidae Gattung: Mya Art: Sandklaffmuschel Wissenschaftlicher Name Mya arenaria Linnaeus, 1758 Die Sandklaffmuschel (Mya arenaria) gehört zu den häufigsten Muscheln des Wattenmeeres und kann bis zu fünfzehn cm groß werden. Sie wurde schon im 13. Jahrhundert nach Christus von den Wikingern aus Nordamerika eingeschleppt und breitet sich inzwischen auch im Pazifik aus. Die Muschel lebt bis über 30 cm tief eingegraben im Sand und wurde in Deutschland nur in Notzeiten gegessen, gilt aber in den Vereinigten Staaten als Delikatesse. Die Verbreitung reicht in fast alle Gebiete der Nordhalbkugel von der Gezeitenzone bis in 70 m Meerestiefe.
Inhaltsverzeichnis
Lebensweise
Als lebende Tiere sind die Muscheln hochkant, Spalt nach oben, im Sand eingegraben, oft viermal tiefer als die Schale lang ist. Durch den Spalt schiebt die Muschel ein langes röhrenartiges Organ heraus, den Sipho, der bis zur Bodenoberfläche reicht. Der Siphon enthält zwei separate Kanäle, einen für ein- und den anderen für ausströmendes Wasser. Der Wasserstrom bringt Sauerstoff und Nahrung in den Mantelraum zu den Kiemen. Dort werden die Partikel in Schleim verpackt und über Cilienbahnen der Mundöffnung zugeführt. Wird die Muschel gestört, dann zieht sie den mit Hautlichtsinneszellen ausgestatteten Siphon ruckartig zurück, spritzt gleichzeitig einen kräftigen Wasserstrahl heraus, so dass der Sand über dem bisherigen Kanal zusammenfällt. Die Muschel ist sehr standorttreu, einmal eingegraben, verändert sie nie mehr ihren Standort.
Aufbau der Sandklaffmuschel
Der Körper der Sandklaffmuschel ist zweiseitig symmetrisch gebaut und besteht aus vier Abschnitten: dem vorderen Kopf, dem muskulösen Fuß, einem Eingeweidesack und einem Mantel. Der Mantel scheidet die Schale ab. Auf der Schale befindet sich beim lebendem Tier eine gelbliche Außenhaut. An einem Ende der Muschel befindet sich der Grabfuß, den sie nutzt, um sich einzugraben. Ausgewachsene Muscheln verlieren die Fähigkeit zu graben, da der Grabfuß nicht proportional mitwächst.
Fortpflanzung und Entwicklung
Im Frühjahr ist Fortpflanzungszeit. Auf ein bislang noch unbekanntes Signal, meist im Mai oder Juni, geben die Männchen und Weibchen gleichzeitig ihre Spermien und Eier ins Wasser ab. Aus dem befruchteten Ei entsteht eine Schwimmlarve, die etwa 2-4 Wochen durchs Wasser treibt bevor sie sich auf dem Meeresboden niederlässt. Diese jungen Muscheln sind nur wenige Millimeter groß und eine beliebte Speise für Krebse, Fische und Vögel. Deshalb wächst die Muschel schnell und gräbt sich tief in den Boden, denn dort ist sie vor ihren Feinden sicher.
Name
Da die Art so tief im Boden sitzt, ist sie nicht mehr auf den Schutz ihrer Schalen angewiesen. Diese schließen daher nicht mehr vollständig, sondern "klaffen" einen Spalt auseinander, wenn die Muschel sich in ihr Gehäuse zurückzieht.
Literatur
- Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10), ISBN 3-570-03414-3
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