BDŽ

BDŽ
Zug der Bulgarischen Staatseisenbahnen (Siemens AG Desiro) im Hauptbahnhof Sofia
Bahnnetz Bulgariens

Die Bulgarische Staatseisenbahn (BDŽ EAD) (bulg. Български държавни железници; Transkription: Bulgarski Durzavni Železnici; Abkürzung: БДЖ; BDŽ) ist ein staatliches Unternehmen in Bulgarien und das größte Eisenbahnunternehmen Bulgariens. Die Bulgarische Staatseisenbahn ist ein Aktienunternehmen, sie hat eine für Bulgarien spezifische Gesellschaftsform, die mit EAD (bulg. Еднолично Акционерно Дружество; Traskription: Ednolichno Aktsionerno Druzhestvo; kyrillische Abkürzung: ЕАД) abgekürzt wird. Das steht für eine Aktiengesellschaft, die nur ein einziges Mitglied, den Besitzer, hat.

Die Bulgarische Staatbahn wurde 1888 gegründet und hatte das Staatsmonopol auf den Eisenbahntransport in Bulgarien.

Zum 1. Januar 2002 wurde die Bahn in eine Betreiber- und eine Infrastrukturgesellschaft umgewandelt. Der Artikel hier befasst sich im Wesentlichen mit der Betreibergesellschaft.

Im Rahmen des bulgarischen EU-Beitritts fiel auch das Monopol der bulgarischen Staatsbahn. Seit 2004 gibt es neben der bulgarischen Staatsbahn noch die die private bulgarisch-rumänische Bahngesellschaft Balgarska Schelesnopatna Kompania.

Inhaltsverzeichnis

Aufteilung

Bis 2002 gehörte der Bulgarische Staatseisenbahn auch der überwiegende Teil des Schienennetzes und der Eisenbahninfrastruktur. 2002 wurde die bulgarische Staatseisenbahn in eine Bahnbetriebsgesellschaft auf Aktien (BDŽ EAD) für den Bahnbetrieb und eine Infrastrukturgesellschaft (NKŽI) für das Schienennetz und die Infrastruktur (Национална компания "Железопътна инфраструктура"; Abkürzung: НКЖИ; Trankription: Nazinalna kompanija Železopatna infrastruktura; NKŽI; sinngemäße Übersetzung: Nationale Gesellschaft für Eisenbahninfrastruktur) aufgeteilt. Die Infrastrukturgesellschaft hatte 2007 15.766 Beschäftigte und war damit nach der BDŽ EAD und noch vor der bulgarischen Post der zweitgrößte Arbeitgeber Bulgariens.

Die Bahnbetriebsgesellschaft hat 17.867 Beschäftigte und ist damit der größte Arbeitgeber Bulgariens. Sowohl die Bahnbetriebsgesellschaft, als auch die Infrastrukturgesellschaft haben ihren Firmensitz in der Hauptstadt Sofia.

Geschichte

Bulgarien um 1888

Die Geschichte der Bulgarischen Staatseisenbahnen ist eng mit der allgemeinen bulgarischen Geschichte verknüpft und kann in folgende historische Abschnitte unterteilt werden:

Bahnlinie Russe - Warna (1864-1885)

Am 7. November 1866 wurde die erste Eisenbahnlinie zwischen Russe und Warna (Varna) eröffnet. Die Bahnlinie hatte eine Länge von 224 km, acht Bahnhöfe und Holzbrücken. Für die Kommunikation zwischen den Bahnstationen wurden Cardan-Telegraphen und später Morse-Telegraphen verwendet.

Diese Bahnlinie wurde 1864 bis 1866 von einer englischen Gesellschaft der Brüder Barclay gebaut, deren Hauptaktionäre William Gladstone und die Brüder Barclay waren.

Die osmanische Regierung hatte den Bau der Bahnlinie im Rahmen ihrer wirtschaftlichen und politischen Reformbemühungen (Tanzimat) ausgeschrieben. Das Osmanische Reich hatte im Krimkrieg (1853 - 1856) gesehen, dass sie hinter der technischen Entwicklung der übrigen Großmächte zurückgeblieben waren, es gab nur wenige Straßen, Bahnlinien und Telegrafenlinien. In der Folgezeit versuchte das Osmanische Reich das durch den Ausbau ihres Eisenbahnnetzes aufzuholen. Die osmanische Regierung (Hohe Pforte) plante den Bau von drei Bahnlinin: Istanbul-Belowo, Edirne-Prowadia und Russe-Warna. Die Bahnlinie Russe-Warna sollte den wichtigen Donauhafen Russe mit dem Schwazmeerhafen Warna verbinden. Der Schiffsweg von Russe durch das Donaudelta nach Warna war zu lang und lag in Reichweite des Russischen Reiches. So hätte Russland durch militärische Eingriffe den Handel mit Europa stören können. Die türkischen Pläne für den Bau der Bahnlinie Istanbul-Belowo durch das heutige Zentralbulgarine gefielen der englischen Regierung nicht sonderlich, da diese Bahnlinie eher dem Habsburger Reich genutzt hätte. Deshalb machten sich Engländer für die Bahnlinie Russe-Warna stark. Diese Verbindungsstrecke zur Dobrudscha hatte für die Osmanen eigentlich keine dringende Priorität.

Die Ausschreibungen und Verhandlungen für den Bau der Strecke zogen sich über zwei Jahre hin. Es waren englische und französische Finanzhäuser involviert, aber auch russische und österreichische Investoren gaben ihre Gebote ab. Nach dem Beschluss die Bahnlinie zu bauen und den Auftrag an den Ingenieut Liar zu vergeben, der auch den Streckenverlauf beeinflusst hatte, trat dieser zurück. Angebote von Bulgaren aus Schumen und Istanbul (mit einer damals sehr großen und wohlhabenden bulgarischen Gemeinde) die Strecke zu bauen wurde jedoch abgelehnt. So ging der Auftrag und ein Pachtvertrag für 99 Jahre letztendlich an die Firma der Brüder Barclay.

Der erste Spatenstich erfolgte 21. Maijul./ 2. Juni 1864greg.. Die Arbeiten begannen gleichzeitig in Warna und Russe. Bis Ende August 1865 waren 160 km Bahnstrecke gebaut worden. Zum Bau wurde vorwiegend die lokale bulgarische Bevölkerung herangezogen. auch der Bahnbetrieb erfolgte mit Bulgaren. Für den Bau, den Transport von Materialien und Arbeitern, wurden vier kleinere belgische Lokomotiven eingesetzt, je zwei von Warna aus und zwei von Russe aus.

Die Eröffnung der Bahnlinie wurde mehrmals abgesagt. Am 7. November 1866 befuhr Midhat Pascha, der türkische Gouverneur von Russe - Vali des Donau-Vilayets (Tuna vilayeti), die gesamte Strecke und eröffnete sie damit offiziell. Das ist gleichzeitig das Eröffnungsdatum der ersten bulgarischen Eisenbahnstrecke.

Die in die Bahnlinie gesetzten wirtschaftlichen Erwartung erfüllten sich nicht. Es gab nicht genügend internationale Transportaufträge. Wegen des schlechten technischen Zustandes und der Mängel bei der Bauausführung kam es oft zu Verspätungen und Entgleisungen. Da sich diese Bahnlinie als unrentabel erwies, verkauften die Engländer sie 1869 an das Osmanische Reich. Das Osmanische Reich verkaufte wiederum die Bahnlinie 1874 an Baron Hirsch, der 1873 die zweite bulgarische Bahnlinie baute: Istanbul - Belowo. 1888 wurde die Bahngesellschaft, der die Strecke Russe-Warna gehört, vom bulgarischen Staat gekauft. Dem waren 10jährige Verhandlungen vorausgegangen, da Bulgarien die Kaufsumme zu hoch war. Wegen der politischen Umstände erklärte sich Bulgarien 1888 dann doch mit der Kaufsumme einverstanden. Bulgarien hatte sich 1885 die autonome osmanische Provinz Ostrumelien wiedereinverleibt, was 1886 durch den Tophane-Vertrag international anerkannt wurde. Ostrumelien war durch den Vertrag auf dem Berliner Kongress (Juli 1878) von Bulgarien abgetrennt worden. Einige Monate vorher war Bulgarien erst durch den Frieden von San Stefano (März 1878) unabhängig geworden, einschließlich Ostrumelien. In dieser verworrenen politischen Konstellation auf dem Balkan wollte sich Bulgarien die politische Unterstürzung Grossbritanniens für den Wiederanschluss Ostrumeliens erkaufen und zahlte zähneknirschend den Kaufpreis. Grossbritannien wollte wiederum die Wirtschaftsinteressen seiner Unternehmen schützen und gewährte Bulgarien einen Kredit für den Kauf der Bahnstrecke.

Von 1883 bis 1885 befuhr der Orientexpress die Strecke Russe-Warna.

1954 wurde in Russe die Giurgiu-Russe-Freundschaftsbrücke über die Donau eröffnet, womit die Bahnstrecke einen Anschluss nach Rumänien bekam. Bukarest liegt nur 65 weiter nördlich.

Heute gehört die Strecke zu den am meisten befahrenen Bahnlinien Bulgariens, die die beiden Haupteintrittspunkte für den Warentransport nach und aus Bulgarien verbindet - einerseits Russe nach Europa und andererseits Warna am größten bulgarischen Schwarzmeerhafen.

Bahnlinie Istanbul - Belowo (1870-1888)

1870 beginnt Baron Hirsch den Bau der Bahnlinie Istanbul - Belowo, die 1873 eröffnet wird. Die Strecke ist ein Teilabschnitt des Orientexpresses von Europa nach Istanbul, der ab 1903 als Bagdadbahn weitergeführt wurde.

  • Als Bulgarien 1878 unabhängig wurde (nach dem russischen Befreiungskrieg (1877–1878)), gab es zwei bulgarische Bahnstrecken: Russe-Warna und Belowo-türkische Grenze, mit einem Abzweig Simeonowgrad-Jambol. Das Streckennetz war 532 km lang.
  • Am 31. Januar 1885 verabschiedete das bulgarische Parlament das Eisenbahngesetz (bulg. "Закон за железните пътища"), das vorsah, dass die Bahnstrecken in Bulgarien Eigentum des Staates sind und von ihm betrieben werden.
  • 1888 geht auf der Grundlage der Eisenbahngesetztes von 1885 und auf Betreiben der Regierung von Aleksandar Stambolijski, die Bahnlinie Wakarel - Belowo der Witalis-Gesellschaft in staatlichen Besitz über und wird vom Staat betrieben. Ab dem 1. August 1888 wird diese Bahnstrecke auf der vollen Länge Zaribrod-Sofia-Wakarel für den internationalen Verkehr freigegeben.
  • Am 10. August 1888, ein Jahr nach Erlangung der Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich, eröffnet der bulgarische Staat die dem Betreiber abgekaufte Linie Russe-Warna.

1888 bis 2008

  • 1888 wurde mit den Bahnlinien Zaribrod-Sofia-Belowo und Russe-Warna die Bulgarische Staatseisenbahn gegründet.
  • Von 1888 bis 1899 verdreifachte sich das Netz von 384 Kilometer auf 1044 km.
  • Vom 20. Dezember 1906 bis zum 31. Januar 1907 kam es zum ersten allgemeinen Eisenbahnstreik der den 8-Stunden-Tag und verschiedene Sicherheitsvorschriften durchsetzte.
  • 1912 wurde das eigenständige Ministerium für Eisenbahnen, Post und Telegrafie eingerichtet.
  • 1922 wurde die Staatliche Eisenbahnschule gegründet.
  • 1950 wurde der Tag des Eisenbahners eingeführt, der auf den ersten Sonntag im August fällt.
  • 1963 wurde die Linie Sofia – Plowdiw elektrifiziert. Auch wurden 1963 Diesellokomotiven eingeführt.
  • 1964 wurde die erste zweigleisige Bahnstrecke zwischen Sindel und Warna eröffnet.
  • 1978 wurde die Fähreisenbahnlinie Warna - Illitschiwsk (Ukraine; 16 km von Odessa; russ. Ильичёвск) eingerichtet.

Mit dem Beitritt zur EU mussten die bulgarischen den europäischen Eisenbahnnormen angepasst werden. Zum 1. Januar 2002 wurde die Bahn in eine Betreiber- und eine Infrastrukturgesellschaft umgewandelt. Das Schienennetz hatte zu diesem Zeitpunkt eine Länge von 4.294 Kilometern bei einem Elektrifizierungsgrad von ca. 63 %.

2008 kam es zu zwei Zugunglücken, die durch Brand ausgelöst wurden. Das erste Unglück ereignete sich in der Nach am 28. Februar 2008 in den frisch renovierten Wagons des Zuges Sofia - Kardam, in der Nähe des Bahnhofs Tscherwen Brjag. Dabei kamen 8 Menschen ums Leben[1]. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt, stattdessen wird von offizieller Seite vermutet, dass das Feuer durch ein Gepäckstück eines Gastes аusgebrochen sei. Am 21. Juli 2008 brach auch ein Feuer im Zug Plowdiw-Sofia aus. Auch im zweiten Fall konnte die Ursache für den Brand bis jetzt nicht geklärt werden.

Transportmuseum

In Russe wurde 1966 das Transportmuseum eröffnet, das sich der Geschichte des Eisenbahntransportes und der Donauschifffahrt, sowie des Geschichte der Nachrichtenübertragung widmet. Die drei Ausstellungthemen wurden ssymbolisch in einer Plastik dargestellt, die einen Eisenbahner, einen Matrosen und einen Telefonisten zeigt.

Das Transportmuseum befindet sich im Empfangsgebäude des ersten bulgarischen Bahnhofs an der 1866 eröffneten Bahnlinie Russe-Warna. Grundsteinlegung für das Bahnhofsgebäude war am 21. Mai 1864. Das Bahnhofsgebäude war bis 1956 in Betrieb. Das Gebäude wurde 1974 zum Kulturdenkmal erklärt.

Das älteste Ausstellungsexponat ist eine erhalten gebliebene englische Dampflokomotive aus dem Jahr 1848. Weitere Exponate sind ein Salonwagen "Sultanine", der 1866 in Brüssel gebaut wurde - aus Anlass der Eröffnung der Strecke Russe-Warna. Ebenso sind zwei Salonwagen der bulgarischen Zarenfamilie und Boris III. zu sehen, die 1894 bzw. 1911 in Deutschland gebaut wurden und ein Schlafwagen des Zarenzuges - 1902 in Deutschland gebaut.

Passagierzahlen und Gütertransport

Jahr 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Passagiere [Mill.] 102,40 58,74 50,03 41,82 33,72 35,21 38,28 33,75 34,11 33,28
Passagierkilometer [Mrd.] 7,79 4,69 3,47 2,99 2,60 2,52 2,68 2,39 2,42 2,42

Die Bulgarische Staatseisenbahn erhält staatliche Subventionen (2007: 145 Mill Lewa; 2008: 141 Mill Lewa - einschließlich Umsatzsteuer). Trotzdem wurde der Autoverkehr in den 1990er Jahren zu einer starken Konkurrenz. Im Zeitraum 1990 bis 2005 nahm das Transportvolumen der Bahn deutlich ab. So wurden 67 % weniger Passagiere, 70 % weniger Personenkilometer, 68 % weniger Waren und 63 % weniger Tonnenkilometer befördert. 2007 wurden 33,2 Mill. Passagiere befördert.

Jahr 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Tonnen [Mill.] 63,25 32,92 21,08 19,29 18,50 20,07 20,39 20,30 21,18 20,18
Tonnenkilometer [Mrd.] 14,13 8,60 5,54 4,90 4,63 5,27 5,21 5,16 5,23 4,71
Vergleich BDŽ mit bulg. Privatbahnen
  2005 2006
  Tausend t Mrd. t km  % Tausend t Mrd. t km  %
BDŽ 20.298 5.163 99,91 21.183 5.224 96,82
BŽK 7,3 2,9 0,06 445 170 3,15
Bulcargo 290,3 1,7 0,06 252,9 1,5 0,03
Summe 20.596,6 5167,6 100 21.880,9 5.395,5 100

2007 stieg der Anteil der Privatbahn BŽK am bulgarischen Eisenbahngürtertransport weiter auf 7 % an.

Geschäftszahlen

Aktiva (in Tausend Lewa) 2005 2006
langfristige Aktiva 297.723 567.933
kurzfristigen Aktiva 155.206 145.431
Summe aller Aktiva 452.929 713.364
Kapital 9.534 197.428
langfristige Passiva 153.144 172.732
kurzfristige Passiva 290.251 343.204
Summe aller Passiva 443.395 515.936
Summe Kapital und Passiva 452.929 713.364
Einnahmen aus Verkäufen 374.927 391.699
operatives Ergebnis 28.413 17.151
Geschätsergebnis vor Steuern 41.920 29.934
Geschätsergebnis nach Steuern 41.920 29.934

Liste der Bahnhöfe in Bulgarien

Aitos, Anton, Asenowgrad, Asparuchowo, Balgarowo, Beli Brjag, Beli Iswor, Belowo, Belosem, Besmer, Birimirzi, Blagoewgrad, Bobow Dol, Borowo, Botew, Bojtschinowzi, Brazigowo, Brusarzi, Burgas, Burgas Verteilerbahnhof (Rangierbahnhof ?), Bjala, Dalgopol, Damjaniza, Dewnja, Dimitrowgrad, Dimitrowgrad Nord, Dimitrowgrad Süd, Dobritsch, Dobritsch Nord, Dolapite, Dolna Mitropolja, Dolni Dabnik, Dolni Eserovo, Dragitschewo, Dragoman, Drjuba, Drjanowo, Dupniza, Elin Pelin, Eserowo, Filipowo, Gabrowo, General Toschewo, Goljamo Selo, Gorna Banja, Gorna Orjachowiza, Gorni Dabnik, Graf Ignatiewo, Gurkowo, Chan Krum, Charmanli, Chaskowo, Ichtiman, Ilijanzi, Iskar, Isperich, Iwanowo, Jambalkowo, Jambol, Jana, Jantra, Jasen, Junak, Kalitinowo, Kalojanowez, Kalojanowo, Kardam, Karjali, Karlowo, Karnobat, Kaspitschan, Katuniza, Kasanlak, Kasitschene, Kermen, Knijownik, Koschawa, Kostenez, Kostinbrod, Kremikowzi, Kresna, Kritschim, Krumowo, Kulata, Kurilo, Kjustendil, Lewski, Lom, Lowetsch, Lowetsch Nord, Lukowit, Ljubenowo, Ljubimez, Matniza, Netal Güterbahnhof, Mesdra, Milkowiza, Momtschilgrad, Montana, Nadarewo, Nikolaewo, Nowa Sagora, Obedinenie, Odarna, Ognjanowo, Panagjurischte, Parwomaj, Pawlikeni, Pasardschik, Pernik, Peschtera, Petritsch, Pirdop, Plewen, Plewen West, Plowdiw, Podkowa, Podujane, Polski Trambesch, Popowo, Poweljanowo, Prowadija, Radnewo, Radomir, Rasdelna, Rasgrad, Roman, Russe Verteilerbahnhof (Rangierbahnhof ?), Russe Nord, Russe Güterbahnhof, Russe West, Sacharna Fabrika, Sachrane, Saedinenie, Samuil, Sandanski, Sarafowo, Sarantsi, Semen, Senowo, Septemwri, Schumen, Simitlii, Simniza, Sindel-Raspredeli, Slatiza, Sliwen, Sliwniza, Smijadowo, Sofia Nord, Sofia Güterbahnhof, Somowit, Sopot, Sosarewo, Stambolijski, Stara Sagora, Stolnik, Straitza, Straldja, Strumjani, Suworowo, Swetowrachane, Swilengrad, Swilengrad Ost, Swischtow, Swoge, Targowischte, Topolite, Todor Kableschkow, Trojan, Trud, Trjawna, Tscherkwiza, Tschernitsche, Tscherwen Brjag, Tschirpan, Tschukurowo, Waltschi Dol, Warna, Warna Fährhafen, Weliko Tarnowo, Wetowo, Widin, Wladimir Pawlow, Wolujak, Wraza

Lokomotivdepots

Lokomotivdepots hat die bulgarische Staatsbahn in:

In Sofia und Russe hat die Bahn ein Containerterminal.

Reisegepäck

Ab April 2008 dürfen Reisende in Schlafwagen und Liegewagen nur noch maximal drei Gepäckstücke mit einem Gesamtgewicht von 30 kg kostenlos mitnehmen. Darüber hinaus gehende Gepäck muss separat aufgegeben und bezahlt werden. Die Massnahme wurde mit der Erhöhung der Sicherheit des Bahntransportes begründet; wurde jedoch auch deshalb erforderlich, weil Kleinhändler die Nachtzüge in großem Umfang zu Gütertransporten verwendeten.

Schwarzfahrer

Um das Überhandnehmen der Schwarzfahrten in den Griff zu bekommen - der Verlust wird auf jährlich 10 Mill. Lewa geschätzt - griff die Staatsbahn 2008 für einige Tage zu radikalen Kontrollmaßnahmen und besetzte auf besonders betroffenen Strecken (Berufspendelverkehr zwischen Sofia und den Vororten) für mehrere Tage alle Waggontüren in allen Zügen mit Fahrkartenkontrolleuren. So vervielfachte sich der Fahrkartenverkauf auf diesen Strecken.

Siemens-Desiro

Anfang 2008 kauft die Staatsbahn von Siemens 25 Desiro-Triebwagenzüge.

Fahrzeugpark

Die bulgarische Staatsbahn hat 11.865 Waggons und 682 Lokomotiven.

Einzelheiten zu den Triebfahrzeugen der bulgarischen Staatsbahn finden sich in der Liste der Lokomotiven und Triebwagen der BDŽ.

Preisermäßigungen für Zugfahrkarten

  • 10 % - bei Kauf von Hin- und Rückfahrkarte,
  • 15 % - für Kleingruppen (3 - 6 Personen; auch schon für eine Richtung)
  • 20 % - bei Kauf von Hin- und Rückfahrkarte auf bestimmten Schnellzugstrecken,
  • 20 % - für Wochenendausflugkarten (50 km Nahzone),
  • 25 % - für Kunden mit Bahnkarten ("Mladesch", "Klasik" oder "Railcard О" - die Railcard O kostet 80 Lewa je Jahr),
  • 50 % - für Schüler, Studenten (bis 26 jahre) und Rentner,
  • 75 % - für organisierte Gruppenreisen von Schülern und Studenten (bis 26 Jahre),
  • kostenlose Fahrten für Kinder bis zum vollendeten 7. Lebensjahr; Invaliden über 70 % Invaliditätsgrad, Kriegsveteranen, Träger des "Tapferkeitsordens", Volksvertreter, Mütter mit vielen Kindern (3 oder mehr Kinder unter 18 Jahren,1x jährlich freie Bahnfahrt)

Rangierbahnhöfe

In Bulgarien gibt es 7 Rangierbahnhöfe (Anzahl der Richtungsgleise in Klammern):

  • Ruse: Russe razp. (12) (Anmerkung: razp.; bulg. разпределител; abgekürzt: разп.; Trankription: raspredelitel; deutsch: Rangierbahnhof; wörtlich: Verteiler)
  • (Warna): Sindel (24)
  • Warna: Varna razp.
  • Gorna Orjachowiza: Gorna Orjahovica razp. (29)
  • Sofia: Podujane-razp. (32)
  • Burgas : Burgas razp. (20)
  • Plowdiw: Plovdiv razp. (27)

Nord- Süd-Verbindungen

das Balkangebirge schneidet Südbulgarien von Nordbulgarien ab

Da das in Ost-West-Richtung verlaufende Balkangebirge Bulgarien in seiner ganzen Länge durchzieht und mit seinen über 2000 m hohen Gebirgskämmen eine natürliche Barriere bildet, gibt es nur wenige Nord-Süd-Bahnverbindungen in Bulgarien, die das Balkangebirge queren:

Für den Transport im Land und für den Transitverkehr haben die Ost-West-Bahnstrecken eine wesentlich größere Bedeutung.

Internationale Kursbuchstrecken (Stand: Juli 2008)

Die beiden wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte Bulgariens sind Sofia und Plowdiw.

Transbalkanexpress: (Istanbul) ThessalonikiBukarest

Der Transbalkanexpress befährt die Strecke Thessaloniki – Bukarest. Er führt Kurswagen, die von Istanbul kommen in Gorna Orjachowiza angehängt werden. Weiterhin gibt es Kurswagen von Sofia nach Budapest, die in Sofia anghängt werden und ab Bukarest an einen anderen Zug nach Budapest angehängt werden.

Transbalkanexpress Thessaloniki – Bukarest: Athen - Thessaloniki - Kilkis - Rodopoli - Strymon - Promachon - Kulata - Sandanski - Simitli - Blagoewgrad - Dupniza - Pernik - Sofia - Mesdra - Tscherwen Brjag - Plewen - Lewski - Gorna Orjachowiza - Russe - Giurgiu Nord - Bukarest Nord (Fahrzeit: 25 Stunden, 1400 km, täglich 1x)

Strecke: Sofia - Belgrad

Sofia - Dragoman - Dimitrovgrad - Pirot - Bela Palanka - Niš - Stalać - Lapovo - Belgrad (Fahrzeit: 7,5 Stunden, 420 km, täglich 1x)

Bulgaria-Express: Sofia – Bukarest – Kiew – Moskau

Sofia - Mesdra - Tscherwen Brjag - Plewen - Lewski - Gorna Orjachowiza - Russe - Giurgiu Nord - Bukarest Nord - Ploieşti Sud - Buzău - Bacău - Paşcani - Suceava Nord - Dorneşti - Vicşani - Vadul Siret (Grenze, Umspurung) - Czernowitz - Ternopil - Chmelnyzkyj - Winnyzja - Kosjatyn - Kiew - Konotop - Suzemka (russ. Grenzstation) - Brjansk (Bahnhof Brjansk-Lgowskij; russ. станция Брянск-Льговский) - Brjansk (Bahnhof Brjansk-Orlowskij; russ. станция Брянск Орловский) - Suchinitschi - Moskau (Kiewer Bahnhof) (Fahrzeit: 2 Tage und 3 Stunden, 2640 km, täglich 1x)

  • Kurswagen von Kiew nach Minsk: Sofia - Kiew - Minsk
  • Kurswagen von Czernowitz nach Lemberg: Sofia - Czernowitz - Lemberg:

Strecke: Warna - Moskau und Burgas - Moskau

Warna - Russe - Giurgiu Nord - Bukarest Nord - Ploieşti Sud - Buzău - Bacău - Paşcani - Suceava Nord - Dorneşti - Vicşani - Vadul Siret (Grenze, Umspurung) - Czernowitz - Ternopil - Chmelnyzkyj - Winnyzja - Kosjatyn - Kiew - Konotop - Suzemka (russ. Grenzstation) - Brjansk (Bahnhof Brjansk-Lgowskij; russ. станция Брянск-Льговский) - Brjansk (Bahnhof Brjansk-Orlowskij; russ. станция Брянск Орловский) - Suchinitschi - Moskau (Kiewer Bahnhof) (Fahrzeit: 2 Tage, 2590 km, im Sommer: 5x je Woche)

Burgas - Karnobat - Kaspitschan - Russe - Giurgiu Nord - Bukarest Nord - Ploieşti Sud - Buzău - Bacău - Paşcani - Suceava Nord - Dorneşti - Vicşani - Vadul Siret (Grenze, Umspurung) - Czernowitz - Ternopil - Chmelnyzkyj - Winnyzja - Kosjatyn - Kiew - Konotop - Suzemka (russ. Grenzstation) - Brjansk (Bahnhof Brjansk-Lgowskij; russ. станция Брянск-Льговский) - Brjansk (Bahnhof Brjansk-Orlowskij; russ. станция Брянск Орловский) - Suchinitschi - Moskau (Kiewer Bahnhof) (im Sommer: 2x je Woche)

  • der Zug Burgas - Moskau hat Kurswagen Burgas - Lemberg: Burgas - Czernowitz - Lemberg

Strecke: Sofia - Saratow und Warna - Saratow

Sofia - Mesdra - Tscherwen Brjag - Plewen - Lewski - Gorna Orjachowiza - Russe - Giurgiu Nord - Bukarest Nord - Ploieşti Sud - Bacău - Paşcani - Iaşi - Nicolina - Ungeni (Moldawien) - Chişinău - Tighina - Kuchurgan (Ukraine) - Kotowsk - Kirowohrad - Znamianka - Dnipropetrowsk (Südbahnhof) - Dnipropetrowsk (Hauptbahnhof) - Krasnoarmijsk (Donezk; Ukraine) - Jassynuwata - Debaltseve - Chervonopartyzansk (ukrainisch Червонопартизанск; Bahnhof: Krasnaja mogila; красная могила) - Gukowo - Lihaja - Wolgograd - Petrow Wal - Saratow (Fahrzeit: 2 Tage und 23 Stunden, 1x je Woche)

Warna - Russe - Giurgiu Nord - Bukarest Nord - Ploieşti Sud - Bacău - Paşcani - Iaşi - Nicolina - Ungeni (Moldawien) - Chişinău - Tighina - Kuchurgan (Ukraine) - Kotowsk - Kirowohrad - Znamianka - Dnipropetrowsk (Südbahnhof) - Dnipropetrowsk (Hauptbahnhof) - Krasnoarmijsk (Donezk; Ukraine) - Jassynuwata - Debaltseve - Chervonopartyzansk (ukrainisch Червонопартизанск; Bahnhof: Krasnaja mogila; красная могила) - Gukowo - Lihaja - Wolgograd - Petrow Wal Saratow (1x je Woche)

  • Kurswagen von Lihaja nach Rostow (nur von Warna): Warna - Lihaja - Rostow

Strecke: Burgas/Warna - Prag/Bratislava/Budapest/Krakau

Diese verschiedenen Züge fahren nur im Sommer.

Burgas - Budapest und Bugas - Bratislava: Burgas - Karnobat - Kaspitschan - Russe - Giurgiu Nord - Videle - Craiova - Târgu Jiu - Petroşani - Simeria - Deva - Arad - Curtici (rumänische Grenzstadt) - Lőkösháza - Szolnok - Budapest Keleti pályaudvar (Budapester Ostbahnhof) - Rajka - Bratislava Hauptbahnhof (Fahrzeit: 2 Tage und 2 Stunden, 1530 km)

Burgas - Prag: Burgas --- Bratislava - Kúty - Brünn - Prag Hauptbahnhof (Fahrzeit: 2 Tage und 11 Stunden, 1920 km,

Burgas - Krakau: Burgas - Bukarest - Lőkösháza - Hatvan - Miskolc (Bahnhof: Miskolc Tiszai) - Hidasnémeti - Košice - Plaveč - Muszyna - Krakau (1790 km)

Warna - Russe - (weiter wie Burgas - Russe - )

Tscherno more, Strecke: Warna - Minsk

Warna - Russe - Giurgiu Nord - Bukarest Nord - Ploieşti Sud - Buzău - Bacău - Suceava Nord - Dorneşti - Vicşani - Vadul Siret - Czernowitz - Iwano-Frankiwsk - Lemberg - Riwne - Udrick - Goryn - Baranawitschy - Minsk (Fahrzeit: 1 Tage und 15 Stunden, 1870 km, 1x je Woche)

Strecke: Plowdiw - Athen

Plowdiw - Dimitrowgrad - Swilengrad - Dikaia - Alexandroupolis - Komotini - Thessaloniki - Athen (Fahrzeit: 24 Stunden, 1140 km, 1x täglich)

Balkan-Express: Belgrad - Sofia - Istanbul

Belgrad - Lapovo - Stalać - Niš - Bela Palanka - Pirot - Dimitrovgrad - Dragoman - Sofia - Plowdiw - Dimitrowgrad - Swilengrad - Kapıkule - Edirne - Alpullu - Cerkezköy - Halkalı - Istanbul (Fahrzeit 24 Stunden, 1040 km)

Strecke: Sofia - Thessaloniki

Sofia - Blagoewgrad - Sandanski - Kulata - Promachon - Strymon - Rodopolis - Kilkis - Thessaloniki (Fahrzeit: 6 Stunden, 510 km, 1x täglich)

Mitgliedschaften in internationalen Eisenbahnvereinigungen

Die bulgarische Staatsbahn ist Mitglied im:

Außerdem bestehen Verträge mit Eurofima und mit Intercontainer-Interfrigo (ICF).

Literatur

  • NN: Railway Transport in Bulgaria: 1866-1983 (Bulg.)
  • NN: 100 Years of Bulgarian State Railways (Bulg.)
  • D. Dejanov, S. Dejanov: The Locomotives of the Bulgarian State Railways (Bulg.)
  • K. Konstantinov: Journey Through the Years (Bulg.)
  • Markus Rabanser: Eisenbahnen in Bulgarien. Wien, Verlag Pospischil, 2003. Bahn im Bild, Band 115. 86 Seiten.
  • Fritz Stöckl: Eisenbahnen in Südosteuropa. Wien, 1975

Einzelnachweise

  1. Acht Menschen kamen im Zug Sofia-Kardam im Feuer ums Leben (bulg.), auf der Seite www.mediapool.bg, besucht zuletzt am 28. Juli 2008

Weblinks


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