- Sanguisorba officinalis
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Großer Wiesenknopf Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Rosenartige (Rosales) Familie: Rosengewächse (Rosaceae) Unterfamilie: Rosoideae Gattung: Wiesenknopf (Sanguisorba) Art: Großer Wiesenknopf Wissenschaftlicher Name Sanguisorba officinalis L. Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist eine bis zu 100 cm hohe krautige Pflanze aus der Familie der Rosengewächse.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Stängel ist aufrecht, rund, gerillt und kahl. Die Blätter sind gefiedert, mit 3-6 Fiederpaaren. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite blaugrün. Die Blütenköpfchen sind 1-3 cm lang und bestehen aus ca. 20-40 zwittrigen Blüten. Die Blüten sind dunkel rot-braun und bestehen aus zwei Vorblättern und 4 Kelchblättern. Die Kronblätter fehlen bei dieser Art.
Verbreitung
Der Große Wiesenknopf ist eine eurasische Art und kommt von der Atlantikküste in Frankreich bis nach Ostasien (Südchina) vor. In Nordeuropa fehlt die Art fast gänzlich oder ist zumindest sehr selten.
Ökologie
Es handelt sich hier um eine typische Art der wechselfeuchten Nasswiesen und der Moorwiesen. Pflanzensoziologisch wird sie den Pfeifengraswiesen (Molinion) und den Sumpfdotterblumenwiesen (Calthion) zugeordnet. Man findet sie in der kollin bis subalpinen Stufe (in den Zentralalpen bis auf 2300 m. ü. M.).
Verwendung
Die Art ist eine ausgezeichnete Futterpflanze und wird vom Vieh gern gefressen. In der Pflanzenheilkunde steht der Große Wiesenknopf seit dem Mittelalter in dem Ruf, ein gutes, blutstillendes Mittel zu sein, worauf auch der botanische Name hinweist (sanguis = Blut und sorbere = einsaugen). Auch die blutrote Farbe der Blütenköpfchen galt gemäß der Signaturenlehre als Zeichen für die blutstillenden Eigenschaften der Pflanze.
In vielen Gegenden ist der Große Wiesenknopf Bestandteil der Kräuterweihe.
Lieblingspflanze der Moorbläulinge
Die Weibchen des Dunklen Moorbläulings (Maculinea nausithous) wie auch des Großen Moorbläulings (Maculinea teleius) legen ihre Eier auf den noch ungeöffneten Blütenköpfen des Großen Wiesenknopfes ab. Die Falter benutzen dazu eine Legeröhre. Wenn die Raupe schlüpft, so frisst sie sich entlang der Blütenspindel einen Gang, den sie mit Seide ausspinnt um den Blütenkopf zusammenzuhalten. Die Raupe ernährt sich nur Anfangs vom Großen Wiesenknopf und lässt sich dann von Ameisen der Gattung Myrmica adoptieren.
Quellen
- Stefan Eggenberg und Adrian Möhl: Flora Vegetativa, Haupt Verlag Bern, ISBN 978-3-258-07179-4
- Konrad Lauber und Gerhart Wagner: Flora Helvetica, Haupt Verlag Bern, ISBN 3-258-06313-3
- Schweizerischer Bund für Naturschutz: Tagfalter und ihre Lebensräume
- Gustav Hegi: Illustrierte Flor von Mitteleuropa, Band IV Teil 2B
- Pahlow, Mannfried: Das große Buch der Heilpflanzen, Gräfe und Unzer, ISBN 3-7742-4231-3
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora - Gefäßpflanzen, Verlag Volk und Wissen (DDR), 1972
- D.Aichele/H.-W.Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas Band 2, Franckh-Kosmos, ISBN 3-440-06192-2
Weblinks
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