- Sankt Helena
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St. Helena Flagge Wappen Wahlspruch: Loyal and Unshakeable Amtssprache Englisch Hauptstadt Jamestown Staatsform Britisches Überseegebiet des Vereinigten Königreichs Staatsoberhaupt Elisabeth II. Regierungschef Gouverneur Andrew Gurr Fläche 414 km² Einwohnerzahl 5.000 [1] Bevölkerungsdichte 18 Einwohner pro km² Währung St.-Helena-Pfund Nationalhymne God Save the Queen Zeitzone UTC Internet-TLD .sh (St. Helena)
.ac (Ascension)Telefonvorwahl +290 (St. Helena)
+247 (Ascension)St. Helena (engl. Saint Helena) ist eine Vulkaninsel im Südatlantik, etwa 1.868 Kilometer von Afrika (Angola) und 3.290 km von Recife (Brasilien, Südamerika) entfernt.
St. Helena bildet gemeinsam mit der Insel Ascension und der Inselgruppe Tristan da Cunha das Britische Überseegebiet gleichen Namens. Das Überseegebiet hat etwa 5.000 Einwohner, wovon etwa 3.600 auf die Hauptinsel St. Helena, 1.100 auf Ascension und etwa 300 auf Tristan da Cunha entfallen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Insel St. Helena ist 122 km² groß, ihre geographische Lage ist 15° 57′ S, 5° 42′ W-15.95-5.7Koordinaten: 15° 57′ S, 5° 42′ W. Sie ist die einzige Insel im bis zu 6.000 m tiefen Angolabecken und wurde durch Vulkanismus emporgehoben.
Die administrativ zugehörigen Eilande Ascension (91 km²) und Tristan da Cunha (201 km²), mit denen die Gesamtfläche der Verwaltungseinheit 414 km² beträgt, liegen hingegen auf dem Mittelatlantischen Rücken. Die Entfernung von Jamestown nach Georgetown auf der Insel Ascension beträgt 1.297 km, von Jamestown nach Edinburgh of the Seven Seas auf der Insel Tristan da Cunha 2.442 km.
Die höchste Erhebung der vulkanischen Insel ist der 823 m hohe Diana's Peak, doch gibt es weitere Gipfel mit über 500 m. Es herrscht mildes ozeanisches Klima. Weite Teile der Insel waren ursprünglich mit Baumfarnen bedeckt. Durch Rodung und freilaufende Weidetiere wurden diese Bestände im Laufe der Zeit immer mehr zurückgedrängt, so dass die Insel heute vorwiegend mit Gras und Büschen bedeckt ist.
Die Hauptstadt ist Jamestown.
Geschichte
St. Helena hatte aufgrund ihrer Abgeschiedenheit und ihrer Steilküsten nie eine eingeborene Bevölkerung und blieb bis ins 16. Jahrhundert unbewohnt. Erst am 21. Mai 1502 kam der Portugiese João da Nova auf die Insel und benannte sie nach Helena, der Mutter Kaiser Konstantins, da der Tag ihrer Entdeckung ihr Namenstag war. Die Portugiesen importierten Früchte und bauten einige Häuser und eine Kapelle. Als sie weitersegelten, ließen sie ihre Kranken auf der Insel zurück, gründeten aber keine dauerhafte Siedlung. Die Portugiesen hielten die Existenz der Insel geheim, um ihre strategische Bedeutung zu sichern. Der erste längerfristige Bewohner der Insel war Fernão Lopez, der vom Gouverneur von Goa verbannt worden war, aber nicht nach Portugal zurückkehren wollte. Lopez starb 1530 auf St. Helena.
1584 landeten zwei japanische Botschafter auf ihrer Reise nach Rom auf St. Helena. Die ersten Engländer, die ihren Fuß auf die Insel setzten, waren Thomas Cavendish und James Lancaster. Um 1600 gaben die Portugiesen St. Helena auf, das sofort danach von den Holländern – die Existenz der Insel schien nun kein Geheimnis mehr zu sein – besetzt wurde. Die holländische Besetzung dauerte bis 1651. 1659 nahm die Britische Ostindien-Kompanie die Insel in Besitz und errichtete auf ihr ein Fort (Jamestown) sowie eine Garnison. 1673 besetzten die Holländer St. Helena erneut, wurden jedoch bald von den Engländern vertrieben. Die Kompanie, die ab dieser Zeit die Insel offiziell besaß, baute große Farmen auf, auf denen viele Schwarze und Chinesen arbeiteten. Der Reichtum St. Helenas vergrößerte sich, denn durch die sichere Lage wurden große Mengen von Gold aufbewahrt und reiche Kaufleute residierten auf der Insel. Unter den Gouverneuren gab es auch Hugenotten, wie Stéphane Poirier, der vergeblich versuchte, Wein anzubauen. Der berühmte Astronom Edmond Halley besuchte die Insel in dieser Zeit. Nach ihm wurde Halley's Mount benannt.
1815 wählte die britische Regierung St. Helena als Verbannungsort Napoléons aus, der im Oktober 1815 deportiert wurde und bis zu seinem Tod am 5. Mai 1821 in Longwood residierte. Während Napoleons Verbannung wurde die Insel vollständig von England verwaltet und auch der Gouverneur Hudson Lowe wurde von der Krone ernannt. Danach wurde St. Helena wieder an die britische Ost-Indische Kompanie zurückgegeben. 1833 ging St. Helena in den Besitz der britischen Krone über.
In den letzten Jahren war immer öfter von einer Unabhängigkeit St. Helenas die Rede, da die britische Königin signalisiert hatte, im Falle einer Unabhängigkeitserklärung diese zu gewähren. Die Bevölkerung hat sich nach einer mehrjährigen Beratungsphase in einer Volksabstimmung letztendlich gegen Unabhängigkeitsbestrebungen ausgesprochen, da sie dann auf die finanzielle Unterstützung Großbritanniens verzichten müsste.
Infrastruktur
St. Helena ist nur per Schiff erreichbar. Neben einigen Kreuzfahrtschiffen, die an der Insel anlegen, gibt es eine regelmäßige Verbindung per Postschiff, das St. Helena 26 Mal im Jahr anläuft. Schiffe der St. Helena Line Limited verkehren ins Vereinigte Königreich, die Kanarischen Inseln, Ascension und Südafrika. Der geplante Bau eines internationalen Flughafens bis zum Jahr 2012 wurde von der britischen Regierung im Dezember 2008 in Folge der globalen Finanzmarktkrise auf Eis gelegt.
Die größte Siedlung ist die Hauptstadt Jamestown mit rund 900 Einwohnern (25 Prozent der Inselbevölkerung).
Amateurfunk
Das Präfix beim Amateurfunk ist „ZD7“. Es gibt eine FM-Radiostation, „Saint FM“ auf 93,1/95,1/106,7 Mhz, die auch über das Internet zu empfangen ist. Der Stationsleiter ist Gary Walters. Der 1967 gegründete und unter Radiohörern (DX-er) beliebte, weil schwer empfangbare Kurzwellensender hat Anfang 2000 seinen Dienst eingestellt.
Seit November 2006 wird ein neuer Kurzwellensender für den so genannten RSD (Radio St. Helena Day) eingesetzt, der früher regelmäßig stattfand. Gesendet wird seitdem einmal gegen Ende des Jahres mit einem 1 kW-Sender, der vom deutschen Funkamateur und Kurzwellenhörer Robert Kipp (DJØPU) beschafft und installiert wurde. Empfangsberichte werden wie in der Vergangenheit mit QSL-Karten bestätigt.[2]
Wirtschaft
Finanziell ist die Bevölkerung auf die Unterstützung Großbritanniens angewiesen. Industrie gibt es nur für Fischfang und Holzverarbeitung, sowie etwas Kunstgewerbe.
Die Landwirtschaft beschränkte sich früher fast ausschließlich auf den Anbau von Flachs, der zur Herstellung von Postsäcken für die Royal Mail diente. Inzwischen bedroht dieses Gewächs die Reste der natürlichen Vegetation. Daher wird der Flachs durch Rodungsmaßnahmen, die von der Inselregierung initiiert und finanziert werden, bekämpft. Außerdem werden Kaffee, Gemüse und Obst angebaut sowie Rinder- und Schafhaltung betrieben.
Einzelnachweise
Weblinks
- Offizielle Seite der Regierung (englisch)
- St. Helena-Stiftung (englisch)
- Nachrichten aus St. Helena (englisch)
- History, Geology, Fauna and Flora, Part 1-5, 1875 (englisch)
- virtuelle Bibliothek St. Helenas, englisch mit etlichen historischen Karten und Ansichte der Insel
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1 Liegt zum Teil auch in Asien.
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