- Sant'Agnese fuori le mura
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Sant'Agnese fuori le mura (dt.: Sankt Agnes vor den Mauern, lat.: Sanctae Agnetis extra moenia) ist eine Kirche im Nordosten von Rom zu Ehren der Heiligen Agnes. Die Kirche liegt an der Via Nomentana 349, drei Kilometer außerhalb der Aurelianischen Mauer, die einst die antike Stadt umschloss. Sant'Agnese gehört zu einem Komplex, der eine Katakombe, die Ruinen einer frühchristlichen Basilika und Santa Costanza, das frühere Mausoleum von Constantina, der Tochter Konstantins des Großen umfasst.
Neben Sant’Agnese fuori le mura ist die von Francesco Borromini errichtete Kirche Sant’Agnese in Agone an der Piazza Navona, dem mutmaßlichen Ort ihres Martyriums, der Heiligen Agnes geweiht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die heutige Kirche, im 7. Jahrhundert unter Papst Honorius errichtet, erhebt sich über einer der größten Katakombenanlagen Roms. Die Gesamtlänge der unterirdischen Gänge umfasst 10 Kilometer, die aber nur zum geringen Teil zugänglich sind. Hier wurde Agnes bestattet, was den Wunsch vieler Römer zur Folge hatte, in der unmittelbaren Umgebung dieses Heiligengrabes ihre letzte Ruhestätte zu finden.
Die Popularität der Heiligen Agnes wurde auch durch den Umstand deutlich, dass Constantia, die Tochter des ersten christlichen Kaisers Konstantin, 337 bis 351 über dieser Katakombe ihre Grabkapelle und eine große Kirche errichten ließ. Die Länge des Bauwerks betrug etwa 98 Meter, die Breite etwa 40 Meter. Es sind heute nur noch einige Fragmente dieses Gebäudes erhalten geblieben.
Als diese Kirche mehr und mehr verfiel, ließ Papst Honorius 625 bis 630 unmittelbar daneben eine kleine, dreischiffige Kirche errichten, deren Altar unmittelbar über dem Agnesgrab liegt. Die einzelnen Schiffe sind durch 16 sehenswerte antike Säulen geteilt, die nicht mehr benötigten Gebäuden aus römischer Zeit entnommen worden waren (Spolien).
Bau
Die Kirche wurde an der Stirnwand und den Seiten mit separaten Emporen für Frauen (matronaeum) errichtet, vergleichbar mit denen in San Lorenzo fuori le mura. Die Seitenkapellen, der Altarbaldachin (17. Jahrhundert) und die Gestaltung des Triumphbogens (19. Jahrhundert) sind jüngeren Datums. Die Holzdecke mit zahlreichen Ornamenten stammt aus dem Jahr 1606. An Ausstattungstücken ist der Bischofsthron aus dem 7. Jahrhundert und der Marmorleuchter aus dem 13. Jahrhundert erwähnenswert.
Einige Mosaike aus der Bauzeit haben sich bis heute erhalten. In der Apsis ist die Heilige Agnes in der Kleidung einer byzantinischen Prinzessin dargestellt. Zu ihren Füßen erkennt man die Folterwerkzeuge Feuer und Schwert, auf dem Arm trägt sie das für sie charakteristische Lamm. Flankiert wird sie von Honorius, der als Stifter ein Modell der Kirche in seinen Händen trägt, und vom Hl. Symmachus.
In dieser Kirche werden jedes Jahr am Feiertag der Heiligen Agnes (21. Januar) nach einem feierlichen Hochamt zwei Lämmer durch den Papst gesegnet. Aus ihrer Wolle wird das Pallium hergestellt, das die neu ernannten Erzbischöfe als Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem Papst tragen.
Die Kirche gehört seit dem 5. Oktober 1654 zu den Titelkirchen von Rom, der gegenwärtige Titelinhaber ist der Camillo Kardinal Ruini. Die Kirche gehört heute einem französischen Orden.
Siehe auch
Liste der Kardinalpriester von Sant’Agnese fuori le mura
Literatur
- Heinz-Joachim Fischer: „Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt“. DuMont Buchverlag, Köln 2001, S. 288–289. ISBN 3-7701-5607-2.
- Anton Henze: „Kunstführer Rom“. Philipp Reclam GmbH, Stuttgart 1994, S. 144–145. ISBN 3-15-010402-5.
Weblinks
- Führer durch den Komplex Sant’Agnese fuori le Mura (in italienischer Sprache)
- Le catacombe di S. Agnese
41.92291666666712.518877777778Koordinaten: 41° 55′ 23″ N, 12° 31′ 8″ O
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