- Sara @ Tic Tac Two
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Tic Tac Toe Gründung 1995, 2005 Auflösung 2000, 2007 Genre Pop-Rap Gründungsmitglieder Gesang Liane Wiegelmann Gesang Marlene Tackenberg Gesang Ricarda Wältken (bis 1997, ab 2005) Ehemalige Mitglieder Gesang Sara Brahms (1998–2000) Tic Tac Toe war eine 1995 gegründete deutsche Pop-Rap-Gruppe. Die Idee zu dieser Gruppe hatte Claudia Wohlfromm[1], die später auch die Managerin der Formation war. Nach zwei erfolgreichen Alben vollzog Tic Tac Toe 1997 eine öffentlichkeitswirksame Trennung. 2005 trat die Gruppe wieder in ihrer Originalbesetzung auf und versuchte ein Comeback. Am 31. Januar 2007 wurde das Musikprojekt erneut für beendet erklärt.
Inhaltsverzeichnis
Mitglieder
- Lee: Liane Claudia Wiegelmann, geborene Springer, (* 29. Juli 1974 in Iserlohn)
- Jazzy: Marlene Victoria Tackenberg, (* 4. August 1975 in Gelsenkirchen)
- Ricky: Ricarda Nonyem Priscilla Wältken, (* 24. Februar 1978 in Dortmund) (bis 1997 und ab 2005)
- Sara: Sara Brahms, (* 24. Juli 1978 in Brighton, England) (von 1998 bis 2000)
Biografie
Ihrer Plattenfirma zufolge wurden Tic Tac Toe 1995 auf einem Hip-Hop-Wettbewerb im Ruhrgebiet entdeckt, bei dem Lee die einzige teilnehmende Frau war. Danach kamen Ricky und Jazzy auf die Bühne und rappten mit. Im Anschluss erhielt die Band einen Plattenvertrag. Da nie bekannt gemacht wurde, wann und wo besagtes Festival stattgefunden hat und angesichts der Tatsache, dass sich auch andere biografische Angaben seitens der Plattenfirma im Nachhinein als unwahr erwiesen haben (z.B. hinsichtlich des Alters der drei Bandmitglieder), ist diese Version der Bandgründung eher zweifelhaft.
Die ersten beiden Alben der Gruppe, die 1996 und 1997 auf den Markt gebracht wurden, verkauften sich fast drei Millionen mal.
Die Positionierung der Gruppe entsprach nicht ganz der einer klassischen Girlgroup, die durch ihre Attraktivität die männlichen Jugendlichen bedienen sollte. Stattdessen traten die drei Sängerinnen als offensive und selbstbewusste junge Frauen auf.
Im Bewusstsein der Öffentlichkeit verblieben von Tic Tac Toe jedoch weniger musikalischer Ruhm als die Anhäufung von Skandalen. Den ersten Kratzer bekam das Image mit dem Eingeständnis, dass die drei Sängerinnen von der Plattenfirma als jünger verkauft wurden, als sie waren. Kurz darauf wurde bekannt, dass die eben noch 18-jährige, jetzt 22-jährige Lee nicht nur bereits verheiratet war, sondern ihr Ehemann nach Beziehungsproblemen Suizid begangen hatte. Nur eine Woche später gab Lee, bedrängt durch den Bericht einer Boulevardzeitung, zu, kurzzeitig als Prostituierte gearbeitet und mit dem Geld Drogen finanziert zu haben. Das von der Plattenfirma aufgebaute Image der „ehrlichen Mädchen von nebenan“ war damit nicht mehr haltbar.
Hinzu kamen negative Berichte in der Boulevardpresse sowie Gerüchte, dass Ricky dem Stress nicht gewachsen sei. Am 21. November 1997 sollte bei einer Pressekonferenz in München Einigkeit demonstriert werden; stattdessen kam es zum offenen Streit: vor laufenden Kameras machten Jazzy und Lee zunächst Ricky Vorwürfe, („…warum machst du immer alles kaputt…“), woraufhin sich die drei Mitglieder gegenseitig der Lüge bezichtigten, beschimpften und Lee schließlich weinend das Podium verließ. Die versammelten Journalisten applaudierten; einige von ihnen vermuteten einen neuen Publicity-Gag. Diese Aktion war sogar der Tagesschau einen Bericht wert. Nach dem Eklat verließ Ricky die Band. Nach eigenen Angaben kam ihr damaliger Plattenboss Thomas M. Stein zu spät zu dieser Pressekonferenz und hätte diesen Ausgang verhindern können.[2]
Die anschließenden Versuche sowohl von Ricky als auch den verbliebenen Tic Tac Two (Jazzy und Lee), an frühere Erfolge anzuknüpfen, scheiterten. Mit neuer Besetzung als „Sara @ Tic Tac Two“ gelang ihnen ein kleines Comeback mit der Single „Nie wieder“, wenig später benannten sich die Gruppe wieder in Tic Tac Toe um, Sara Brahms ersetzte Ricky und ein Comebackversuch wurde gestartet. Mit dem Album „Ist der Ruf erst ruiniert“, der gleichnamigen Single und „Isch liebe disch“ gelang es ihnen an alte Erfolge anzuknüpfen, doch die dritte Single „Morgen ist heute schon gestern“ floppte, der Plattenvertrag wurde nicht erneuert und Tic Tac Toe lösten sich auf.
Im Jahr 1996 traten die drei in der Soap Gute Zeiten, schlechte Zeiten auf.
Comeback und erneute Trennung
Im Dezember 2005 veröffentlichten Tic Tac Toe in Gründungsbesetzung die Single Spiegel, die unmittelbar nach Erscheinen auf Platz acht der deutschen Single-Charts einstieg und sich 6 Wochen in den Top-10 halten konnte. Verantwortlich für die Wiederversöhnung war die ehemalige Hamburger Rotlicht-Größe Karl-Heinz Schwensen, der daraufhin auch als Manager der Band fungierte. Als Plattenlabel fungierte A One Entertainment. Im Februar 2006 erschien mit Comeback ein neues Album. Die nachfolgende Tour wurde jedoch vom Konzertveranstalter von zehn auf drei Auftritte gekürzt. „Keine Ahnung“, die zweite Singleauskopplung aus „Comeback“, schaffte es nicht, sich unter den ersten hundert in den deutschen Singlecharts zu platzieren.
Am 31. Januar 2007 erklärte das Management, dass Tic Tac Toe ihre Karriere beenden. Aus verschiedenen Gründen sei eine fruchtbare Fortführung des Projekts Tic Tac Toe in der vom Management angestrebten Form nicht sinnvoll.
Werk
Die Texte von Tic Tac Toe waren zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung frech und sind über weite Strecken kalkuliert obszön. Jedoch war – zumindest für den deutschen Markt – neu, dass sich junge Frauen explizit und auf deutsch zu den Themen Beziehung, Rollenbild, Geschlechterkampf und Sex äußerten. Damit übernahmen die drei eine Entwicklung, die in den USA bereits von R&B-Sängerinnen lief. Dies (wie auch eine abschätzige Grundhaltung gegenüber sehr "männlichem" Verhalten) wirkte auf viele provokativ.
Die Songs waren allesamt in ihren Arrangements sehr eigenständig wahrnehmbar und bedienten sich sämtlicher seinerzeit aktueller Musikstile. Unter Musikkritikern fanden sie ohne Ausnahme wenig Anklang, ohne dass dies dem Erfolg Abbruch getan hätte. Sie sind mit Titeln wie Fick' dich selber, oder Ich find dich scheiße auf Provokation hin konzipiert. Mit dem Song Schubidamdam reagierte die Band auf den daraus resultierenden Vorwurf, ihre Lieder enthielten zu viele Schimpfwörter.
Andere Songs enthalten plakative Sozialkritik: Leck mich am A, B, Zeh fordert zum Benutzen von Kondomen zum Schutz vor Aids auf, Warum? thematisiert den Absturz einer Drogensüchtigen aus der Perspektive einer Freundin, und Bitte küss mich nicht thematisiert Kindesmissbrauch.
Diskografie
Alben
Jahr Titel Chart-Positionen DE
[3]AT
[4]CH
[5]1996 Tic Tac Toe 3 3 4 1997 Klappe die 2te 1 2 1 2000 Ist der Ruf erst ruiniert 34 50 92 2006 Best of 51 35 – 2006 Comeback 25 26 43 Singles
Jahr Titel Chart-Positionen Album DE
[6]AT
[4]CH
[5]1995 Ich find dich scheiße 3 4 6 Tic Tac Toe 1996 Funky 14 13 9 Tic Tac Toe 1996 Leck mich am A, B, Zeh 21 - 18 Tic Tac Toe 1996 Verpiss dich 1 3 1 Tic Tac Toe 1997 Warum? 1 1 1 Klappe die 2te 1997 Mr. Wichtig 6 6 10 Klappe die 2te 1997 Ich wär' so gern so blöd wie du 32 33 - Klappe die 2te 1997 Bitte küss' mich nicht 47 - - Klappe die 2te 1999 Nie wieder (Sara @ Tic Tac Two) 4[7] 4 4 Spiesserparadies (Sara) 2000 Ist der Ruf erst ruiniert 27 - - Ist der Ruf erst ruiniert… 2000 Isch liebe disch 11 6 38 Ist der Ruf erst ruiniert… 2000 Morgen ist heute schon gestern 96 - - Ist der Ruf erst ruiniert… 2005 Spiegel 7 7 10 Comeback 2006 Keine Ahnung - - - Comeback Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ TTT auf Musicline
- ↑ Stein in der TV-Show Die Ultimative Chartshow vom 22. November 2008 (Wdh.)
- ↑ musicline.de: Chartverfolgung / Tic Tac Toe / Longplay, 29. März 2008
- ↑ a b austriancharts.at: Tic Tac Toe in der österreichischen Hitparade, 29. März 2008
- ↑ a b Tic Tac Toe in der Schweizer Hitparade, 29. März 2008
- ↑ musicline.de: Chartverfolgung / Tic Tac Toe / Single, 29. März 2008
- ↑ Charts-Surfer, 29. März 2008
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