- Sarcofago
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Sarcófago Gründung 1985 Genre Thrash Metal Gründungsmitglieder Gesang, Gitarre Wagner „Antichrist“ Lamounier Gitarre Zeber „Butcher“ (bis 1987) Bass Juninho „Pussy Fucker“ (bis 1986) Schlagzeug „Leprous“ (bis 1986) Aktuelle Besetzung Gesang, Gitarre Wagner „Antichrist“ Lamounier Bass Gerald „Incubus“ Minelli (seit 1986) Ehemalige Mitglieder Gitarre Fabio Jhasko (1991–1993) Schlagzeug Eduardo „D.D. Crazy“ (1986–1987) Schlagzeuger Lucio Olliver (1991–1993) Sessionmitglieder Schlagzeug Manoel „Joker“ (1989–1991) Drumcomputer, Keyboard Eugênio „Dead Zone“ (seit 1993) Sarcófago ist eine brasilianische Thrash- und Black-Metal-Band. Neben Sepultura zählt sie zu den Begründern der südamerikanischen Metal-Szene.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sarcófago (port. für „Sarkophag“) wurde 1985 in Belo Horizonte (Minas Gerais, Brasilien) von Wagner „Antichrist“ Lamounier gegründet. Der Sänger und Lead-Gitarrist spielte vorher bei Sepultura. Zusammen mit Zeber „Butcher“, Juninho „Pussy Fucker“ und „Leprous“ hob er Sarcófago aus der Taufe. Die Band hatte von Anfang an ein antichristliches und satanistisches Image. 1986 wurden bereits drei Demos veröffentlicht, die die Band durch Tape-Trading im Underground bekannt machten. Außerdem erschienen zwei Songs auf der international veröffentlichten Kompilation Warfare Noise Volume 1. Gerald „Incubus“ Minelli stieg als Bassist in die Band ein, der Rest des Line-Ups schrumpfte auf ein Trio zusammen. Ein fester Schlagzeuger wurde seit dieser Zeit nicht mehr gefunden. Mineli und Lamounier helfen sich mit Sessionmusikern aus.
Das erste vollwertige Album I.N.R.I. erschien 1987. Es enthält rohen, primitiven Thrash Metal, der sehr unterproduziert wirkte und deutliche Punk-Anleihen zeigte. Der ungeschliffene Stil machte die Band im Underground populär. Die Konkurrenz-Situation mit Sepultura spitzte sich zu einer echten Feindschaft zu.[1] 1988 erschien das zweite Album Rotting.
Das 1991er Album Laws of the Scourge entstand wieder in Vierer-Besetzung. 1992 coverten die Finnen Impaled Nazarene das Lied The Black Vomit und machten die Band damit auch in Europa bekannt, wo sich gerade die zweite Black-Metal-Welle ausbreitete. Unter anderem erklärten sich Euronymous von Mayhem und Fenriz von Darkthrone beeinflusst von der brasilianischen Band[2], die als eine der ersten mit Corpsepaint auftrat.[3]
1992 kommt es am Rande eines Gigs mit Ratos de Porão zu einer Schlägerei zwischen den beiden Bands. Die Auseinandersetzung bezog sich auf den Supportposten für einen Auftritt von D.R.I.. D.R.I. versuchten in die Schlägerei einzugreifen. Der Fall beschäftigte die brasilianische Metal-Presse mehrere Jahre und trug zum schlechten Image von Sarcófago bei.[4][5]
1994 erschien das Full-Lenght-Album Hate und 1997 The Worst. Mit den beiden Alben änderte Sarcófago ihr Image. Die satanistischen Texte blieben erhalten, aber das Outfit änderte sich: die langen Haare und das Corpsepaint fielen weg. Die Band begründete den Schritt mit der Kommerzialisierung moderner Black-Metal-Stile:
„ We respect those who still have it, but nowadays any trendy who listens to Pearl Jeam or Nirvana lets his hair grow to get chicks. (...) Since the beginning Sarcófago tried to be different. Nowadays, for example, nine out of ten new bands that show up is using corpsepaint. When we used it, everybody bashed us, they said that we were ridiculous. When we had our hair cut, everybody criticized. Nowadays there's a number of bands who have their hair cut as well. Even the famous ones.“
– Wagner „Antichrist“ Lamounier : Interview im Rock Brigade #130 [6]
Bis auf die im Jahr 2000 veröffentlichte EP Crust, auf der mit elektronischer Musik experimentiert und sich mit dem Song F.O.M.B.M. (Fuck Off The Melodic Black Metal) vom modernen Black Metal abgegrenzt wurde, wurde es recht still um die Band. 2004 veröffentlichte Fenriz das Lied Satanic Lust auf seiner Kompilation Fenriz Presents... The Best of Old-School Black Metal.
Sämtliche Alben wurden später wieder neu aufgelegt. Die Wiederveröffentlichungen sind jedoch auch schwer erhältlich. Zusätzlich existieren zahlreiche Bootlegs, zum Teil mit Live- oder Demoaufnahmen im Tape-, Vinyl- oder CD-Format.
Diskografie
- Satanic Lust (Demo, 1986)
- The Black Vomit (Demo, 1986)
- Christ’s Death (Demo, 1987)
- I.N.R.I. (1987)
- Rotting (1989)
- The Laws of Scourge (1991)
- Crush, Kill, Destroy (EP, 1992)
- Hate (1994)
- Decade of Decay (Kompilation, 1995)
- The Worst (1997)
- Crust (EP, 2000)
- Satanic Christ’s (Kompilation, 2005)
Einzelnachweise
- ↑ Interview in einem brasilianischen Fanzine
- ↑ Herr, Matthias: The Black Metal Bible, S. 351
- ↑ On the Role of Clothing Styles In The Development of Metal - Part I
- ↑ http://members.fortunecity.com/sarcofago/e/rb130.htm
- ↑ http://members.fortunecity.com/sarcofago/e/dyna13.htm
- ↑ http://members.fortunecity.com/sarcofago/e/rb130.htm
Weblinks
- Sarcófago im All Music Guide (englisch)
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