- 65. Golden Globe Awards
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Die Golden Globes 2008 wurden von der Hollywood Foreign Press Association (HFPA), einer Vereinigung internationaler Filmjournalisten, am 13. Januar 2008 zum 65. Mal vergeben. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgte aufgrund des Streiks der US-Drehbuchautoren dieses Mal allerdings nur im Rahmen einer Pressekonferenz, auf das übliche Galadinner wurde verzichtet.
Nominierungen
Die Nominierungen wurden am 13. Dezember 2007 von Hayden Panettiere, Quentin Tarantino, Dane Cook und Ryan Reynolds bekanntgegeben.[1] Berücksichtigt wurden Spielfilme und Fernsehprogramme, die zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2007 aufgeführt wurden. Fremdsprachige Filme mussten im Ursprungsland zwischen dem 1. November 2006 und dem 31. Dezember 2007 uraufgeführt worden sein. Insgesamt qualifizierten sich 194 Spielfilme (davon 68 Komödien oder Musicals), 9 Animationsfilme, 120 Fernsehserien (davon 46 Komödien) und 37 Mini-Serien oder Fernsehfilme.[2] Die meisten Nominierungen erhielt Joe Wrights Literaturverfilmung Abbitte [3]. Neben der Nominierung als bestes Filmdrama gingen sechs weitere Nominierungen unter anderem an die Hauptdarsteller Keira Knightley und James McAvoy und an Regisseur Wright. Hauptkonkurrenten bei den Dramen waren die Thriller Michael Clayton und No Country for Old Men mit je vier Nominierungen, gefolgt von den beiden Gangsterfilmen Eastern Promises und American Gangster mit je drei Nominierungen. Die Komödie Der Krieg des Charlie Wilson erhielt mit fünf Nennungen die zweitmeisten Nominierungen. Sie konkurrierte mit der Komödie Juno den Musicals Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street, Across the Universe und Hairspray. Überraschenderweise wurden die beiden erfolgreichsten Komödien des Jahres 2007, Beim ersten Mal und Superbad, von der HFPA ignoriert.[4] Als beste fremdsprachige Filme wurden der Sieger von Cannes, das rumänische Drama 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage, die französische Filmbiografie Schmetterling und Taucherglocke, die zusätzlich für die beste Regie und das beste Drehbuch nominiert wurde, der Zeichentrickfilm Persepolis, Ang Lees Gefahr und Begierde sowie die US-amerikanische Produktion Drachenläufer von dem deutsch-schweizerischen Regisseur Marc Forster nominiert. Insgesamt standen 61 fremdsprachige Filme auf einer Auswahlliste, darunter die deutschen Produktionen Vier Minuten und Strajk – Die Heldin von Danzig sowie der österreichische Film Die Fälscher.[5]
Bei den Schauspielern wurden sowohl die Australierin Cate Blanchett (Elizabeth – Das goldene Königreich und I’m Not There) als auch der US-Amerikaner Philip Seymour Hoffman (Die Geschwister Savage und Der Krieg des Charlie Wilson) zweimal nominiert. Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood erhielt ebenfalls zwei Nominierungen, allerdings für die beste Filmmusik und den Titelsong des Kriegsdramas Grace is Gone. Chancen auf den Preis für den besten Hauptdarsteller in einer Komödie oder Musical konnte sich vor allem Johnny Depp für die Titelrolle in Tim Burtons Musical Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street einräumen. In der Vergangenheit konkurrierte der US-Amerikaner siebenmal vergeblich um den Golden Globe, davon sechsmal in besagter Kategorie – ein Minusrekord.
Im Bereich Fernsehen erhielten die Fernsehserie Damages – Im Netz der Macht und der Fernsehfilm Longford jeweils vier Nominierungen. Mit jeweils drei Nominierungen folgen die Comedy-Serien 30 Rock und Entourage, die Serie Pushing Daisies sowie der Fernsehfilm Bury My Heart at Wounded Knee.
Vorab wurde der sechsfache Golden-Globe-Gewinner Steven Spielberg als Preisträger des Cecil B. DeMille Awards bekanntgegeben. Er erhält diesen Ehrenpreis für seinen „außerordentlichen Beitrag zum Unterhaltungsbereich“.[6] Nach der Absage der Verleihungszeremonie wurde aber entschieden, dass Spielberg der Cecil B. DeMille Award erst im Jahr 2009 übergeben wird.[7]
Der Sender ProSieben wollte die Verleihung ursprünglich live in Deutschland übertragen.
WGA-Streik
Überschattet wurde die Verleihung der Golden Globes von dem Streik der in der WGA organisierten Drehbuchautoren. Grund für den Streik ist nicht nur die Forderung nach höheren Gehältern, sondern der Wunsch nach einer generellen Neugestaltung der finanziellen Beteiligung von Autoren an den Einnahmen durch ihre Werke.[8] Verhandlungen der Dick Clark Productions über eine Mitwirkung der Autoren an der Zeremonie waren gescheitert, woraufhin die WGA Streikposten am Veranstaltungsort ankündigte.[9] Aus Solidarität gab die Schauspielergewerkschaft SAG am 5. Januar 2008 bekannt, dass sich alle nominierten Schauspieler sowie die vorgesehenen Präsentatoren darauf geeinigt hatten, der Golden-Globe-Verleihung fern zu bleiben, sofern die Veranstaltung von den Drehbuchautoren bestreikt würde.[10] Die HFPA verstärkte daraufhin ihre Bemühungen, mit der WGA eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Die Verleihung der Auszeichnungen in den Bereichen Film (14 Kategorien) und Fernsehen (11 Kategorien) sollte im Rahmen eines Galadiners im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills stattfinden und von dem US-amerikanischen Fernsehsender NBC übertragen werden. Nachdem die Verleihung zwei Jahre lang montags stattfand, sollte die Gala wieder an einem Sonntag ausgestrahlt werden, wodurch sich die Produzenten höhere Einschaltquoten erhofften.[11]
Letztendlich fand die ursprüngliche geplante Verleihung der Golden Globes in dieser Form nicht statt. Stattdessen gab es lediglich eine Pressekonferenz, bei der die Gewinner der Golden Globes verkündet wurden. Vorher hatte NBC Clips und Interview übertragen, anschließend sind Berichte von Golden-Globe-Partys geplant. [12] Der Schaden, der NBC durch das Entfallen von Werbeeinnahmen entsteht, beträgt voraussichtlich mehrere Millionen Dollar. Allein der entfallene Anteil für die HFPA beträgt dabei 5 Millionen Dollar.[13]
Gewinner & Nominierte im Bereich Film
Bester Film – Drama
Abbitte – Regie: Joe Wright
- American Gangster – Regie: Ridley Scott
- The Great Debaters – Regie: Denzel Washington
- Michael Clayton – Regie: Tony Gilroy
- No Country for Old Men – Regie: Ethan und Joel Coen
- There Will Be Blood – Regie: Paul Thomas Anderson
- Tödliche Versprechen – Eastern Promises – Regie: David Cronenberg
Bester Film – Komödie/Musical
Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street – Regie: Tim Burton
- Across the Universe – Regie: Julie Taymor
- Hairspray – Regie: Adam Shankman
- Juno – Regie: Jason Reitman
- Der Krieg des Charlie Wilson – Regie: Mike Nichols
Beste Regie
Julian Schnabel – Schmetterling und Taucherglocke
- Tim Burton – Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
- Ethan und Joel Coen – No Country for Old Men
- Ridley Scott – American Gangster
- Joe Wright – Abbitte
Bester Hauptdarsteller – Drama
Daniel Day-Lewis – There Will Be Blood
- George Clooney – Michael Clayton
- James McAvoy – Abbitte
- Viggo Mortensen – Tödliche Versprechen – Eastern Promises
- Denzel Washington – American Gangster
Beste Hauptdarstellerin – Drama
Julie Christie – An ihrer Seite
- Cate Blanchett – Elizabeth – Das goldene Königreich
- Jodie Foster – Die Fremde in dir
- Angelina Jolie – Ein mutiger Weg
- Keira Knightley – Abbitte
Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical
Johnny Depp – Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
- Ryan Gosling – Lars und die Frauen (Lars and the Real Girl)
- Tom Hanks – Der Krieg des Charlie Wilson
- Philip Seymour Hoffman – Die Geschwister Savage
- John C. Reilly – Walk Hard: The Dewey Cox Story
Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical
Marion Cotillard – La vie en rose
- Amy Adams – Verwünscht
- Nikki Blonsky – Hairspray
- Helena Bonham Carter – Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
- Ellen Page – Juno
Bester Nebendarsteller
Javier Bardem – No Country for Old Men
- Casey Affleck – Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford
- Philip Seymour Hoffman – Der Krieg des Charlie Wilson
- John Travolta – Hairspray
- Tom Wilkinson – Michael Clayton
Beste Nebendarstellerin
Cate Blanchett – I’m Not There
- Julia Roberts – Der Krieg des Charlie Wilson
- Saoirse Ronan – Abbitte
- Amy Ryan – Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel
- Tilda Swinton – Michael Clayton
Bestes Drehbuch
Ethan und Joel Coen – No Country for Old Men
- Diablo Cody – Juno
- Christopher Hampton – Abbitte
- Ronald Harwood – Schmetterling und Taucherglocke
- Aaron Sorkin – Der Krieg des Charlie Wilson
Beste Filmmusik
- Michael Brook, Kaki King und Eddie Vedder – In die Wildnis – Allein nach Alaska
- Clint Eastwood – Grace is Gone
- Alberto Iglesias – Drachenläufer
- Howard Shore – Tödliche Versprechen – Eastern Promises
Bester Filmsong
In die Wildnis – Allein nach Alaska – „Guaranteed“
- Grace is Gone – „Grace Is Gone“
- Die Liebe in den Zeiten der Cholera – „Despedida“
- Verwünscht – „Thats How You Know“
- Walk Hard: The Dewey Cox Story – „Walk Hard“
Bester Animationsfilm
Ratatouille – Regie: Brad Bird
- Bee Movie – Das Honigkomplott – Regie: Steve Hickner und Simon J. Smith
- Die Simpsons – Der Film – Regie: David Silverman
Bester fremdsprachiger Film
Schmetterling und Taucherglocke, Frankreich/Vereinigte Staaten – Regie: Julian Schnabel
- 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage, Rumänien – Regie: Cristian Mungiu
- Drachenläufer, Vereinigte Staaten – Regie: Marc Forster
- Gefahr und Begierde, Taiwan – Regie: Ang Lee
- Persepolis, Frankreich – Regie: Vincent Paronnaud und Marjane Satrapi
Gewinner & Nominierte im Bereich Fernsehen
Beste Serie – Drama
Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama
- Michael C. Hall – Dexter
- Hugh Laurie – Dr. House
- Jonathan Rhys Meyers – Die Tudors – Mätresse des Königs
- Bill Paxton – Big Love
Beste Serien-Hauptdarstellerin – Drama
Glenn Close – Damages – Im Netz der Macht
- Patricia Arquette – Medium – Nichts bleibt verborgen
- Minnie Driver – The Riches
- Edie Falco – Die Sopranos
- Sally Field – Brothers & Sisters
- Holly Hunter – Saving Grace
- Kyra Sedgwick – The Closer
Beste Serie – Komödie oder Musical
Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical
David Duchovny – Californication
Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical
- Christina Applegate – Samantha Who?
- America Ferrera – Alles Betty!
- Anna Friel – Pushing Daisies
- Mary-Louise Parker – Weeds
Beste Mini-Serie oder Fernsehfilm
Longford
- Bury My Heart at Wounded Knee
- The Company
- Five Days
- The State Within
Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder Fernsehfilm
Jim Broadbent – Longford
- Adam Beach – Bury My Heart at Wounded Knee
- Ernest Borgnine – A Grandpa for Christmas
- Jason Isaacs – The State Within
- James Nesbitt – Jekyll
Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder Fernsehfilm
Queen Latifah – Life Support
- Bryce Dallas Howard – As You Like It
- Debra Messing – The Starter Wife
- Sissy Spacek – Pictures of Hollis Woods
- Ruth Wilson – Jane Eyre
Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder Fernsehfilm
- Ted Danson – Damages – Im Netz der Macht
- Kevin Dillon – Entourage
- Andy Serkis – Longford
- William Shatner – Boston Legal
- Donald Sutherland – Dirty Sexy Money
Beste Nebendarstellerin – Serie, Mini-Serie oder Fernsehfilm
Samantha Morton – Longford
- Rose Byrne – Damages – Im Netz der Macht
- Rachel Griffiths – Brothers & Sisters
- Katherine Heigl – Grey’s Anatomy
- Anna Paquin – Bury My Heart at Wounded Knee
- Jaime Pressly – My Name Is Earl
Cecil B. DeMille Award
Miss Golden Globe
- Rumer Willis (Tochter von Demi Moore und Bruce Willis)
Einzelnachweise
- ↑ Quotenmeter.de: 65. Golden Globe Awards: Die Nominierungen
- ↑ Offizielle Mitteilung der HFPA vom 28. November 2007.
- ↑ sueddeutsche.de: Preisverleihung abgesagt – Golden Globes ohne Glanz vom 8. Januar 2008
- ↑ The Hollywood Reporter: Atonement leads 65th Golden Globe noms vom 14. Dezember 2007.
- ↑ Pressemitteilung der HFPA vom 29. November 2007.
- ↑ Pressemitteilung der HFPA vom 14. November 2007.
- ↑ Variety: Globes push Spielberg honor to '09 vom 8. Januar 2008.
- ↑ sueddeutsche.de: Golden Globes abgesagt – Warum Hollywood streiken muss vom 8. Januar 2008
- ↑ Kurier: Keine Autoren bei den „Golden Globes“ vom 3. Januar 2008.
- ↑ Die Zeit: Filmgala: Schauspieler drohen mit Golden-Globes- Boykott vom 5. Januar 2008.
- ↑ Quotenmeter.de: Golden Globes werden wieder am Sonntag verliehen
- ↑ Los Angeles Times: NBC reveals scaled back Golden Globes broadcast
- ↑ sueddeutsche online: Golden Globes abgesagt: Die Solidarität der Stars vom 8. Januar 2008
Weblinks
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