Sarkidiornis melanotos

Sarkidiornis melanotos
Höckerglanzgans
Männliche Höckerglanzgans (Sarkidiornis melanotos sylvicola)

Männliche Höckerglanzgans (Sarkidiornis melanotos sylvicola)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Halbgänse (Tadorninae)
Tribus: Plectopterini
Gattung: Höckerglanzgänse (Sarkidiornis)
Art: Höckerglanzgans
Wissenschaftlicher Name
Sarkidiornis melanotos
(Pennant, 1769)

Die Höckerglanzgans (Sarkidiornis melanotos), gelegentlich auch als Glanzente bezeichnet, ist die einzige Art in der Gattung der Höckerglanzgänse und gehört zur Familie der Entenvögel.

Die Gruppierung in den Tribus Plectropterini, in dem die Höckerglanzgans gemeinsam mit der Sporngans gestellt ist, erfolgte aufgrund von Gemeinsamkeiten im Verhalten. Zudem gibt es bei beiden Arten erhebliche Größenunterschiede zwischen den Geschlechtern.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild

Höckerglanzgänse haben am Hals, am Kopf sowie an der Brust ein weißes Gefieder. Die Körperoberfläche ist glänzend blauschwarz. Am schwarzweiß gesprengelten Kopf tragen die Männchen außerdem einen auffallenden Schnabelhöcker, der sich bei fortpflanzungsinaktiven Tieren jedoch wieder zurückbildet. Die Flanken beim Männchen sind in Abhängigkeit von der Unterart grau beziehungsweise schwarz gefiedert.

Das Dunenkleid der Küken ist an der Oberseite olivgrün, während es an Gesicht, Brust und Unterseite gelb ist.

Unterarten

Es werden zwei Unterarten unterschieden:

  • die Altwelt-Höckerglanzgans (S.m.melanotos), bei denen das Männchen hellgraue Flanken hat
  • die Neuwelt-Höckerglanzgans (S.m. sylvicola) mit tiefschwarzen Flanken bei den Männchen

Eine eindeutige Zuordnung der Weibchen auf diese Unterarten ist im Gegensatz zu den Männchen nicht möglich. Die Weibchen beider Unterarten sehen identisch aus. In der Ziergeflügelhaltung sind die beiden Unterarten meist vermischt, da beide Unterarten importiert wurden.

Vorkommen, Lebensraum und Bestand

Verbreitungskarte
Weibchen der neuweltlichen Unterart
weibliche Höckerglanzgans

Höckerglanzgänse gehören nicht zu den gefährdeten Vogelarten. Die Unterart der Altwelt-Höckerglanzganz kommt in Afrika sowie dem südöstlichen Asien vor. Am häufigsten ist sie im Delta der Flüsse Senegal und Niger zu finden. Dort lassen sich außerhalb der Brutzeit bis zu 40.000 Tiere dieser Art beobachten. Ihr Lebensraum in Afrika sind Sumpf- und Flußniederungen sowie Überschwemmungsflächen. Sie ist häufig in Gemeinschaft mit Sporengänsen, Pfeifgänsen und Nilgänsen zu beobachten. In Asien ist sie außerdem häufig auf Reisfeldern zu finden.

Seltener ist die Neuwelt-Höckerglanzgans, die in Südamerika beheimatet ist. In einzelnen Regionen Venezuelas und Argentiniens wird sie stark bejagt, wodurch ihre Bestände zurückgehen.

Laut IUCN beträgt der Gesamtbestand der Art 190.000 bis 730.000 Tiere. Die Höckerglanzgans gilt als "nicht gefährdet".

Nahrung

Höckerglanzgänse ernähren sich überwiegend von Sumpf- und Wasserpflanzen. Auf Reisfeldern können sie großen Wildschaden anrichten und werden auch aus diesem Grund häufig bejagt.

Fortpflanzung

Höckerglanzgänse gehören zu den polygam lebenden Entenvögel. In der Regel gehören zu einem Ganter drei bis vier Weibchen. Höckerglanzgänse zeigen ein ausgeprägtes Balzritual, an denen auch die Weibchen stark beteiligt sind. Sie umlaufen dabei häufig kreisförmig den Ganter, der darauf in der Regel mit tiefen Verbeugungen von Kopf und Hals reagiert.

Die Nester werden in Gewässernähe im Gebüsch oder in der Sumpfvegetation errichtet. Sie nutzen jedoch auch Baumhöhlen und bis zu drei Weibchen legen die Eier in ein Nest. Die Eier werden nur durch die Weibchen bebrütet, wobei ein einzelner Vogel bis zu 8 bis 12 glänzend cremeweiße Eier legen kann. Nach 30 Tagen Brutdauer schlüpfen die Küken.

Haltung in Europa

Höckerglanzgänse werden nicht sehr häufig in Zoos gezeigt oder von Privatpersonen als Wasserziergeflügel gehalten, da sie als temperaturempfindlich gelten. Die Nominatform wurde erstmals 1931 in England gezüchtet. Die südamerikanische Unterart wurde in Frankreich ebenfalls in den 1930er jahren gehalten. [1]

Einzelnachweise, Literatur und Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kolbe, S. 135

Literatur

  • T. Bartlett, Ducks And Geese - A Guide To Management, The Crowood Press, 2002, ISBN 1-852236507
  • Hartmut Kolbe; Die Entenvögel der Welt, Ulmer Verlag 1999, ISBN 3-8001-7442-1

Weblinks


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