- Sarkode
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Protoplasma (gr. proton: Erstes, plasma: das Geformte) ist eine heute nicht mehr gebräuchliche und teilweise uneinheitlich verwendete Bezeichnung für die innere sol- oder gelartige flüssige Masse aller lebenden Zellen inklusive Zellkern. Eingeführt wurde der Begriff von Jan Evangelista Purkyně 1839 in einem Vortrag für die „primitive Substanz in den Bläschen (Zellen) des pflanzlichen und tierischen Embryonalkörpers.“ Analoge Begriffe waren das ebenfalls von Purkyně genutzte „Cambium“ sowie die Bezeichnung „Sarkode“, die Félix Dujardin 1835 für die Einzeller (Rhizopoden) einführte.
Nach Ansicht der Vitalisten sollte im Protoplasma angelehnt an die katholischen Liturgie, die Adam den „Protoplastus“ nennt, eine vis vitalis (Lebenskraft) enthalten sein, welche das Wesen der Lebewesen erst ausmache. Da zwar Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Protoplasmas gesammelt wurden, eine vis vitalis aber weder gefunden noch benötigt wurde, um die Funktionen der Zelle zu erklären, führte Albert von Kölliker den Begriff Cytoplasma zur Beschreibung der Zellsubstanz ohne den darin enthaltenen Zellkern ein.
Literatur
- Stichwort Protoplasma In: Herder-Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg 2003. ISBN 3-8274-0354-5
- Ernst Mayr: Das ist Biologie - Die Wissenschaft des Lebens, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin, 2000, ISBN 3-8274-1015-0; insbesondere S. 29 ff.
Weblinks
- Meyers Konversationslexikon, Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892, Band 13, Seite 422 f. Online version
- Bericht in "Die Zeit" von 1986 über die Geschichte des Begriffs Protoplasma hier.
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