- BG Hollabrunn
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Das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Hollabrunn ist eine allgemeinbildende höhere Schule (AHS) in Hollabrunn, Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 2. Oktober 1865 wurde die Schule als vierklassiges Realgymnasium gegründet. Schulerhalter war zunächst die Gemeinde Oberhollabrunn (heute Hollabrunn). Am 20. September 1870 erfolgte die Umwandlung in ein achtklassiges Real- und Obergymnasium und eine Übernahme in die Staatsverwaltung. Da die Schülerzahlen hinter den Erwartungen zurückblieben, wurde die Schule ab 1877 wieder ein vierklassiges Realgymnasium. Weil die Schülerzahl bis auf 41 sank, bemühte sich die Gemeinde ab 1875 bei Kardinal Joseph Othmar von Rauscher und seinem Nachfolger Johann Rudolf Kutschker um eine Verlegung des 1856 gegründeten Fürsterzbischöflichen Knabenseminars von Wien nach Oberhollabrunn. 1880 stimmten die Erzdiözese Wien der Errichtung eines Seminars in Oberhollabrunn zu und durch kaiserlichen Beschluss wurde die Umwandlung der Schule in ein achtklassiges Real- und Obergymnasium genehmigt. Dadurch stieg die Schülerzahl im Schuljahr 1881/82 schlagartig auf 229 Schüler, von denen 173 Seminaristen waren. Bereits 1883 erfolgte die Umwandlung in ein achtklassiges humanistisches Gymnasium.
Da Engelbert Dollfuß von 1904 bis 1913 das Hollabrunner Gymnasium besucht hatte, wurde die Schule ab 1934 „Dollfußgymnasium“ genannt. 1936 wurde das bisher von der Stadtgemeinde geführte Mädchenrealgymnasium aufgelassen und dem Bundesgymnasium als Realgymnasium eingegliedert. In diesem Schuljahr stieg die Schülerzahl auf 557, von denen 97 Mädchen waren.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 wurde die Bezeichnung „Dollfußgymnasium“ wieder rückgängig gemacht. Wegen der Auflösung des Knabenseminars durch die Nationalsozialisten sank die Schülerzahl auf 346 ab. Bis 1945 wurde das Gymnasium als „Staatliche Oberschule für Jungen“ geführt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte mit einem humanistischen Gymnasium neu begonnen werden, ab 1960 wurde zusätzlich ein Realgymnasium mit Darstellender Geometrie geführt. Ab 1963 wurden ein humanistischer, neusprachlicher und realistischer Zweig des Gymnasiums angeboten.
Derzeit ist die Schule in ein Gymnasium und ein Realgymnasium untergliedert. In der Oberstufe kann die sogenannte „Europaklasse“ mit den Fremdsprachen Englisch, Französisch, Italienisch (bis 2004/05), Spanisch (seit 2005/06) und Latein gewählt werden. Übrigens werden seit 2004/05 die neuen Oberstufenrealklassen als Notebookklassen geführt.
Etwa 700 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule. Derzeitiger Direktor: HR Mag. Johannes Geyer
Absolventen der Schule
- Engelbert Dollfuß (* 4. Oktober 1892 in Texing, Niederösterreich; † 25. Juli 1934 in Wien) Politiker
- Udo Fischer (* 1952 in Wienerherberg, Niederösterreich) Benediktinerpater
- Philipp Fleischmann (* 1. Mai 1985 in Hollabrunn), Schauspieler und Regisseur
- Hans Hermann Groër (* 13. Oktober 1919 in Wien; † 24. März 2003 in Sankt Pölten) Kardinal, Erzbischof der Erzdiözese Wien
- Rudolf Henz (* 10. Mai 1897 in Göpfritz an der Wild, Niederösterreich; † 12. Februar 1987 in Wien) Schriftsteller
- Johannes Huber (* 1946), a. o. Univ. Prof. für Endokrinologie
- Franz Jachym (* 3. September 1910 in Wien; † 29. November 1984 in Wien) Weihbischof der Erzdiözese Wien
- Jakob Franz Alexander Kern (* 11. April 1897 in Wien; † 20. Oktober 1924 in Wien) Prämonstratenser, Katholischer Seliger
- Florian Kuntner (* 22. März 1933 in Kirchberg am Wechsel, Niederösterreich; † 30. März 1994 in Wien) Weihbischof der Erzdiözese Wien
- Stephan László (* 25. Februar 1913 in Pressburg; † 8. März 1995 in Eisenstadt) Bischof der Diözese Eisenstadt
- Hubert Nowak (* 19. August 1954 in Hollabrunn, Niederösterreich) ORF-Landesdirektor Salzburg
- Josef Pröll (* 14. September 1968 in Stockerau) Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
- Karl Rühringer (* 28. Januar 1940 in Groß Tajax, Südmähren) Bischofsvikar der Erzdiözese Wien
- Ferdinand Schirnböck (27. August 1859 in Oberhollabrunn; † 16. September 1930 in Perchtoldsdorf, Niederösterreich) akademischer Maler und Kupferstecher
- Joseph Schoiswohl (* 3. Januar 1901 in Guntramsdorf, Niederösterreich; † 26. Februar 1991 in Wien) Bischof der Diözese Graz-Seckau
- Helmut Schüller (* 24. Dezember 1952 in Wien) ehemaliger Direktor der Caritas, Pfarrer von Probstdorf, Niederösterreich
- Raimund Weissensteiner (* 14. August 1905 in Hoheneich, Niederösterreich; † 12. Juli 1997 in Wien) Priester und Komponist
Literatur
- Viktor Scheibenreiter: Hundert Jahre Gymnasium in Hollabrunn. In: 100 Jahre Bundesgymnasium Hollabrunn 1865 1965. Festschrift, Hollabrunn 1965
Weblinks
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