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Sétif (arabisch سطيف, DMG Saṭīf, auch Stif) ist eine mittelgroße Universitätsstadt im nordöstlichen Algerien. Sie liegt 300 km östlich der Hauptstadt Algier und ist Hauptort der gleichnamigen Provinz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt auf einer küstennahen Hochebene auf 1100 m über NN, zwischen den Kabylen und den Atlas-Bergen.
Laut Statistik-Veröffentlichung von Januar 2004 verzeichnete Sétif 187.000 Einwohner. Der Name des Bürgermeister ist M. Aïssa Fellahi.
Sétif hat eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Rennes in Frankreich.
Geschichte
Zu Zeiten des antiken Römischen Imperiums war Sétif die Hauptstadt der Provinz „Mauretania Sitifensis“ und trug den Namen Colonia Nerviana Augusta Martialis Veteranorum Sitifensium (Sitifis). In der heutigen Stadt sind einige Bauwerke aus dem 3. und 4. Jahrhundert erhalten: Stadtbefestigungsmauern, Basiliken, antikes Amphitheater.
Im Zuge der kolonialen Besitzergreifung wurde Algerien nicht nur koloniale Rohstoffquelle und Absatzmarkt Frankreichs sondern aufgrund der Nähe zum „Mutterland“ auch in großem Stil Siedlungsterritorium für europäische Siedler. Sétif war zunächst nur Unterpräfektur des 1848 eingerichteten Département „Constantine“, aber wurde 1956 zum Verwaltungssitz für eines der neugeordneten zwölf französischen Departements in Algerien aufgewertet.
Sétif und die benachbarten Orte Guelma und Kherrata waren am 8. Mai 1945 Schauplatz der Massaker von Sétif mit einer nur schwer anzugebenden Anzahl erschossener und hingerichteter Algerier – Schätzungen schwanken zwischen 2000 und 45.000 –, die den in Milizen organisierten Kolonisten und französischen Militärs in Antwort auf Forderungen nach einer Beendigung der Kolonialherrschaft Frankreichs in Algerien zum Opfer fielen. In heutiger Geschichtsschreibung wird in den Massakern der Ausgangspunkt für den 1954 beginnenden Algerienkrieg gesehen.[1]
Bauwerke, Sehenswürdigkeiten
Das emblematische Wahrzeichen der Stadt ist die Brunnenanlage „Fontaine von Ain Fouara“, die der französische Bildhauer Francis de Saint-Vidal 1898 fertigstellte.
Söhne und Töchter der Stadt
- Mario Zatelli (* 1912), französischer Fußballspieler
- Rachid Mekhloufi (* 1936), algerisch-französischer Fußballspieler
Quellen
Literatur
- Teddy Alzieu: De Bougie à Sétif : à travers la Kabylie. A. Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2004, ISBN 2-84910-148-6
- E. Brossard: Essai sur la constitution physique et géologique dei regions méridionales de la subdivision de Sétif (Algérie). Paris 1868
- Roger Guéry: La nécropole orientale de Sitifis: fouilles de 1966 - 1967; (Sétif, Algérie). (= Etudes d’antiquités africaines). Ed. du CNRS, Paris 1985, ISBN 2-222-03478-7
- Claude Lützelschwab: Des premiers projets de colonies suisses en Algérie à la „Compagnie genevoise des Colonies suisses de Sétif“. Quelques aspects de la question migratoire en Suisse durant les années 1830-1850, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte SZG 49, 1999 (Volltext)
- Boucif Mekhaled: Chroniques d’un massacre : 8 mai 1945; Sétif, Guelma, Kherrata. (= Au nom de la mémoire). Syros, Paris 1995, ISBN 2-84146-200-5
- Abdelaziz Zitouni: Contribution à l’étude de l’influence des brise-vent sur les facteurs climatiques et la production céréalière en Algérie: (région des hautes plaines de Sétif). Dissertation, Paris, Université, 1991
Weblinks
- Stadtkarte von Sétif (2004)
- Stadt Sétif durch die Jahrhunderte (franz.)
- Ortswetter von Sétif nach meteo24.de
36.1961111111115.4144444444445Koordinaten: 36° 12′ N, 5° 25′ O
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