Satriani

Satriani
Joe Satriani

Joe (Joseph) Satriani (* 15. Juli 1956 in Westbury, New York) ist ein US-amerikanischer Rock- bzw. Fusiongitarrist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nachdem er am 18. September 1970, dem Todestag von Jimi Hendrix, einen Bericht über diesen gesehen hatte, fing er mit 14 Jahren an, sich selbst das Gitarrenspiel beizubringen. Er erhielt auch für kurze Zeit Unterricht beim Jazzpianisten Lennie Tristano. Seinen festen Platz in der Musikszene von San Francisco gewann er in den frühen 1980ern. Satriani gab Gitarrenunterricht, unter anderem Kirk Hammett (später bei Metallica), Larry LaLonde (Possessed und später bei Primus), Alex Skolnick (Testament), sowie Steve Vai, der selbst einer der bekanntesten Gitarristen der heutigen Zeit ist.

In Deutschland wurde Joe Satrianis Lied " Cryin' " der breiten Öffentlichkeit durch die Sat.1-Sendung "Ran" bekannt, das als Hintergrundmusik benutzt wurde. Von 1993 bis 1994 ersetzte Satriani Ritchie Blackmore bei Deep Purple, es gab jedoch nie offizielle Aufnahmen mit der Band.

Stil

Charakteristisch für sein Spiel sind sowohl seine sehr gesanglichen Melodielinien als auch seine Solopassagen, die oftmals durch sein schnelles, äußerst flüssiges Legatospiel gekennzeichnet sind. Sein Tonmaterial bezieht er aus verschiedenen Skalen, wobei hier die von ihm am meisten gebrauchten die lydische und die mixolydische sowie die Bluestonleiter sind.

Er benutzt häufig das kompositorische bzw. improvisatorische Konzept des Pitch Axis (dt. Grundton-Achsen-Theorie), wobei er vom gleichen Grundton ausgehend unterschiedliche Skalen (Modi) spielt (beispielsweise E-mixolydisch (Modus mit Dur-Terz) und dann E-phrygisch (Modus mit Moll-Terz). Um seine Melodien und Soli lebhaft und nicht zu konstruiert zu gestalten, verwendet er zudem des Öfteren Bluesrock-Licks. Außerdem ist er bekannt für seinen häufigen Einsatz von künstlichen Obertönen (auch genannt: "pinch harmonics"/"artificial harmonics"), die mit einer bestimmten Technik des Plektrums und des Daumens erzeugt werden. Diese verziert er mit einem Whammy.

Satriani vs. Coldplay

Gegenstand dieser juristischen Auseinandersetzung ist der Vorwurf des New Yorker Gitarristen Joe Satriani, die Band Coldplay habe Akkordfolge, Harmonie und Dynamik ihres Megahits "Viva la vida" von seinem Stück "If I could fly" (2004) kopiert. Satriani hat deshalb gegen die Band am 5. Dezember 2008 Klage erhoben. Dieser Streit wurde von der Musikwelt und Fans mitverfolgt und aufgegriffen, so dass heute bei YouTube einige Videobeispiele mit Songkollagen, -vergleichen und -analysen beider Stücke zu finden sind.

Alben

  • Die mit geringer Auflage erschienene Debüt-EP Joe Satriani (1985) ist vergriffen, einige der Songs wurden später erneut veröffentlicht (Time Machine 1993 und Dreaming #11 1988).
  • Sein erstes Album erschien 1986 und trug den Titel Not of This Earth.
  • Mit Surfing With the Alien 1987 gewann er die GPM-Würdigung (Guitar for the Practicing Musician) und zunehmende Aufmerksamkeit durch den Titel Always with me, Always with you.
  • Dreaming #11 (1988)
  • Das Album Flying in a Blue Dream aus dem Jahr 1989 ist ein sehr persönliches Album geworden, da während der Aufnahmen sein Vater verstarb. Es enthält sowohl Gesangseinlagen und Melodien einer Mundharmonika als auch ein Stück, auf dem ein mit einem Gitarrenhals versehenes Banjo zu hören ist.
  • The Extremist (1992) - Zusammen mit Gregg Bissonette am Schlagzeug und Matt Bissonette am Bass und dem Produzenten Andy Johns kam 1992 The Extremist auf den Markt. Die Bissonette-Brüder fügen Joe Satrianis Virtuosität eine klangliche Fülle hinzu.
  • The Beautiful Guitar (1993) - eine Sammlung von Balladen von den zuvor erschienenen Alben
  • Time Machine von 1993 ist ein Doppelalbum mit Liveaufnahmen von älteren Stücken und ein im Studio aufgenommenes Album.
  • Joe Satriani (1995) - ein stark vom Jazz und Fusion inspiriertes Album
  • G3 Live (1997) - ein Mitschnitt von der ersten G3-Tournee, auf der sich Satriani die Bühne mit Eric Johnson und Steve Vai teilte.
  • Crystal Planet (1998)
  • Engines of Creation (2000) - ein eher ungewöhnliches Album, welches fast komplett ohne Band und ohne handelsübliche Gitarrenverstärker eingespielt wurde. So wurde Satrianis Spiel hier mit Techno- und Dance-Beats kombiniert.
  • Additional Creations (Bonus CD with limited "Engines of Creation") (2000)
  • Live in San Francisco (Previously recorded material) (2001) - Doppel-Live-CD, auch als DVD erschienen
  • Strange Beautiful Music (2002)
  • Is There Love in Space? (2004)
  • The Joe Satriani Anthology (2004)
  • Super Colossal (2006)
  • Satriani Live! (2006)
  • Professor Satchafunkilus And The Musterion Of Rock (2008)

Auszeichnungen

Das nach ihm benannte Album Joe Satriani wurde 1997 für einen Grammy nominiert. Außerdem wurden immer wieder einzelne Songs (z. B. You´re My World u.a.) für den Grammy nominiert. Insgesamt war Satriani für diesen Preis vierzehnmal nominiert, hat aber bis dato noch keinen verliehen bekommen.

Veröffentlichungen

  • Noten und Tabulatur für Gitarre: Joe Satriani; Surfing With the Alien; Transcribed by Jesse Gress; Edited by Andy Aledort; ISBN 0-89524-414-4
  • Noten und Tabulatur für Gitarre: Joe Satriani; STRANGE BEAUTIFUL MUSIC; Hal Leonard Corporation; Komplette exakte Gitarren Transcription, ISBN 1-57560-597-X
  • Gitarrentechniken-Buch Joe Satriani GUITAR SECRETS mit 41 Privatlehrübungen, verfasst von Joe Satriani, deutsche Übersetzung in geringer Auflage erschienen. ISBN 0-89524-738-0

Weblinks


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