Saturn VII

Saturn VII
VII Hyperion
Saturnmond Hyperion in Falschfarben, aufgenommen von Cassini-Huygens
Zentralkörper Saturn
Eigenschaften des Orbits
Große Halbachse 1.464.100 km
Periapsis 1.438.480 km
Apoapsis 1.489.700 km
Exzentrizität 0,0175
Bahnneigung 0,568°
Umlaufzeit 21,28 Tage
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 5,00 km/s
Physikalische Eigenschaften
Albedo 0,25
Scheinbare Helligkeit 14,2 mag
Mittlerer Durchmesser 360 × 280 × 225 km
Masse 1,08 × 1019 kg
Oberfläche 230.000 km²
Mittlere Dichte 0,544 g/cm³
Siderische Rotation chaotisch
Achsneigung 0° bis 180°
Fallbeschleunigung an der Oberfläche 0,041 m/s²
Fluchtgeschwindigkeit 101 m/s
Entdeckung
Entdecker W. C. Bond,
G. P. Bond,
W. Lassell
Datum der Entdeckung 16. September 1848

Hyperion (auch Saturn VII) ist einer der mittelgroßen Monde des Saturn.

Inhaltsverzeichnis

Entdeckung

Hyperion wurde am 16. September 1848 von William Cranch Bond, George Phillips Bond und William Lassell entdeckt.

Benannt wurde der Mond nach dem Titanen Hyperion aus der griechischen Mythologie.
Hyperion wurde kurz nach einer 1847 erschienenen Veröffentlichung des Astronomen John Herschel (Results of Astronomical Observations made at the Cape of Good Hope), in denen er die Namen der bis dahin bekannten sieben Saturnmonde vorschlug, entdeckt. Lassell, der Hyperion zwei Tage nach den Bonds sichtete, war Herschels Namensschema bekannt. In Anlehnung daran schlug er den Namen Hyperion vor.

Bahndaten

Hyperion umkreist Saturn in einem mittleren Abstand von 1.464.100 km in 21 Tagen 6 Stunden und 43 Minuten. Die Bahn weist eine Exzentrizität von 0,0175 auf und ist 0,568° gegenüber der Äquatorebene des Saturn geneigt.

Aufbau und physikalische Daten

Hyperion ist rosiger als die meisten anderen grauen Monde im Sonnensystem. Das Bild wurde von Cassini-Huygens in Echtfarben aus einer Entfernung von etwa 291.000 km aufgenommen.

Hyperion ist für seine Größe einer der am stärksten unregelmäßig geformten Körper im Sonnensystem. Er besitzt eine Ausdehnung von 360×280×225 km.

Offenbar ist Hyperion ein Bruchstück eines größeren Ursprungskörpers, der bei einem Impaktereignis zerbrochen ist. Auf seiner Oberfläche ist ein riesiger, 10 km tiefer Krater mit einem Durchmesser von 120 km sichtbar.

Mit 0,544 g/cm3 weist Hyperion, wie die meisten Saturnmonde, eine sehr geringe Dichte auf. Er ist offensichtlich überwiegend aus porösem Wassereis mit geringen Anteilen an silikatischem Gestein aufgebaut.

Im Unterschied zu den meisten Saturnmonden weist Hyperion mit einer Albedo von 0,25 eine dunkle Oberfläche auf, die aus der Ablagerung eines dunklen Materials herrühren könnte. Nach Untersuchungen der Raumsonde Cassini von 2005 (Veröffentlicht in Nature 5. Juli 2007) handelt es sich bei den dunklen Ablagerungen um Kohlenwasserstoffverbindungen.

Rotation

Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2 und erdgebundene photometrische Untersuchungen zeigten, dass Hyperions Rotation chaotisch ist, wobei seine Rotationsachse in völlig unvorhersehbarer Weise schwankt. Er ist der einzige bekannte Mond im Sonnensystem, der dieses Verhalten aufweist, obwohl Computersimulationen gezeigt haben, dass möglicherweise auch andere unregelmäßig geformte Monde in der Vergangenheit derartig rotiert haben.
Hyperion nimmt unter den Monden eine besondere Stellung ein. Er ist höchst unregelmäßig geformt, seine Bahn ist exzentrisch und er befindet sich in einem relativ geringen Abstand von einem großen Mond, Titan, mit dem er in einer 3:4 Resonanz um den Planeten läuft. Diese Faktoren begrenzen die Möglichkeiten, bei denen eine stabile Rotation möglich ist.

Beobachtung und Annäherungen

Animation des Anfluges auf Hyperion

Hyperion ist ein lichtschwaches Objekt mit einer scheinbaren Helligkeit von 14,2m. Um ihn zu beobachten, ist ein größeres Teleskop erforderlich.

Die Raumsonde Cassini-Huygens konnte am 11. Juli 2005 beim Vorbeiflug neue Aufnahmen des Mondes aus einigen 10.000 km Entfernung zur Erde senden.

Am 26. September 2005 untersuchte dieselbe Sonde den Mond bei einem weiteren Vorbeiflug näher, bei dem sie sich äußerst dicht auf nur 500 km Entfernung nähern konnte. Dabei entstanden die bisher besten Aufnahmen des Mondes, die eine ungewöhnliche Oberfläche zeigen und die Vermutung einer relativ porösen Konsistenz untermauern.

Medien

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