- Saw I
-
Filmdaten Deutscher Titel: Saw
Schweiz: Saw – Wessen Blut wird fließen?Originaltitel: Saw Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 2004 Länge: ca. 98 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK Keine Jugendfreigabe; ab 16 (gekürzte Fassung) Stab Regie: James Wan Drehbuch: James Wan
Leigh WhannellProduktion: Oren Koules
Gregg Hoffman
Mark Burg
Richard H. PrinceMusik: Charlie Clouser Kamera: David A. Armstrong Schnitt: Kevin Greutert Besetzung - Leigh Whannell: Adam Faulkner
- Cary Elwes: Dr. Lawrence Gordon
- Danny Glover: Detective David Tapp
- Ken Leung: Detective Steven Sing
- Dina Meyer: Kerry
- Monica Potter: Alison Gordon
- Mike Butters: Paul
- Paul Gutrecht: Mark
- Shawnee Smith: Amanda Young
- Michael Emerson: Zep Hindle
- Tobin Bell: John Kramer/Jigsaw
Saw (sowohl dt. Säge als auch die Vergangenheitsform von engl. to see, „sehen“; saw, „sah“) ist ein US-amerikanischer Thriller mit einigen deutlichen Gore-Einlagen des Regisseurs James Wan. Das Drehbuch wurde von Wan und Leigh Whannell gemeinsam geschrieben. Saw wurde im Januar 2004 erstmals beim Sundance Film Festival vorgeführt und kam Anfang Februar 2005 in die deutschen Kinos, wo er von fast einer halben Million Zuschauer gesehen wurde. Bei einem Budget von 1,2 Millionen US-Dollar und gerade mal 18 Tagen Drehzeit, spielte der Film weltweit über 102 Mio. US-Dollar ein. Bereits Ende April 2005, also schon nach etwa der Hälfte des früher üblichen so genannten Kinofensters, wurde in Deutschland eine DVD mit dem etwas längeren Director’s Cut veröffentlicht.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Arzt Dr. Lawrence Gordon und Adam Faulkner wachen in einem verkommenen Badezimmer auf, in dem sie in gegenüberliegenden Ecken angekettet sind. Zwischen ihnen liegt ein blutüberströmter Mann, der sich scheinbar erschossen hat. Beide können sich zunächst nicht erklären, wie sie in diese Situation gekommen sind. Sie finden nach und nach Hinweise, die einen möglichen Ausweg anzeigen; außerdem kommt ihr Erinnerungsvermögen langsam zurück, so dass dem Zuschauer die Situation in Rückblenden erläutert wird.
Es stellt sich heraus, dass sie sich in der Gewalt eines psychopathischen Serienmörders befinden, der als Jigsaw (dt. „Stichsäge/Puzzle“; engl. Jigsaw puzzle, „Puzzlespiel“) bekannt ist. Dieser setzt seine Opfer lebensbedrohlichen Situationen aus, in denen er meist mechanische Einrichtungen zur Folter verwendet. Um ihren drohenden Tod abzuwenden, müssen sich die Opfer selbst oder andere mental und auch physisch verletzen, wobei Jigsaw sie beobachtet.
Durch einen Hinweis Jigsaws entdecken Lawrence und Adam zwei Sägen in einem Spülkasten, erhalten jedoch für deren Gebrauch keine weiteren expliziten Instruktionen. Lawrence findet aber heraus, dass diese Sägen anscheinend nur dazu dienen können, sich die Füße abzutrennen, um sich von den Ketten zu befreien, da diese Sägen nicht dazu geeignet sind, die Ketten zu durchtrennen. Lawrence wird das Überleben seiner Familie, die ebenfalls von Jigsaw entführt wurde, versprochen, wenn er Adam tötet. Adam hingegen bekommt lediglich den Hinweis, dass er sich selbst beim Sterben zusehen müsse, es sei denn, er unternehme „etwas dagegen“. Nachdem ein Versuch, den Killer durch eine vorgetäuschte Vergiftung Adams durch Lawrence zu überlisten, fehlschlägt, läuft die vorgegebene Zeit ab.
Über ein Mobiltelefon mit seiner Familie verbunden, hört Lawrence Schüsse und Schreie. In Panik sägt er sich nun doch den eigenen Fuß ab, wodurch es ihm nun möglich ist, die Pistole des blutüberströmten Mannes zu erreichen. Dabei verletzt er Adam, wohl in der Absicht, ihn zu töten, schwer. Er weiß nicht, dass es seiner Frau indes gelungen ist, sich und ihre Tochter aus der Gewalt des Kidnappers zu befreien. Dieser, Zep Hindle, ein Pfleger aus dem Krankenhaus, in dem Lawrence arbeitet, taucht nun im Kellerverlies auf, wird jedoch von Adam mit dem Deckel des Spülkastens getötet.
Lawrence verspricht Adam, Hilfe zu holen und kriecht, stark blutend, aus dem Raum; seine Erfolgsaussichten scheinen zweifelhaft. Es stellt sich jedoch heraus, dass Zep selbst nur ein weiteres Opfer des wahren Jigsaw-Mörders ist; Zep wurde von diesem vergiftet und gezwungen, die Entführung von Adam, Lawrence und dessen Familie zu arrangieren. In diesem Moment steht der vermeintliche Selbstmörder in der Mitte des Raumes auf; er ist der wahre Killer. Unter der Maske des blutüberströmten Mannes kommt ein älterer Mann zum Vorschein, den der Zuschauer als einen Krebspatienten aus einer von Lawrence’ Rückblenden kennt, denn Jigsaw leidet tatsächlich an Krebs. Als er aufsteht, nimmt Adam die Pistole vom Boden auf und versucht ihn zu erschießen, doch Jigsaw reagiert schnell und gibt Adam einen Elektroschock, den Adam auch schon bei seinem Versuch, sich totzustellen, abbekommen hatte. Er verlässt den Raum mit den Worten "Das Spiel ist aus" und lässt Adam angekettet und schreiend zurück.
Nebenhandlungen
In einem in verschiedenen Rückblenden über den Film verteilten Sub-Plot sind die Polizisten Tapp und Sing dem Mörder bereits auf der Spur. Beim Versuch, ihn zu verhaften, lenkt er sie jedoch ab, indem er ein weiteres Opfer einer lebensbedrohlichen Situation aussetzt, aus der sie dieses zunächst befreien müssen. Das Opfer sitzt in einem Stuhl gefesselt, und von beiden Seiten drohen Bohrer seinen Hals zu durchbohren. Um es zu befreien, muss Sing den richtigen von vielen Schlüsseln finden, welche an einem Schlüsselbund hängen. Er schafft es in der vorgegebenen Zeit nicht, aber schießt die Bohrer mit seiner Pistole kaputt. Daraufhin wird Tapp vom Jigsaw-Mörder schwer verletzt; Sing tappt in eine Falle und wird erschossen. Tapp, körperlich und psychisch ein Wrack, versucht weiterhin den Mörder zu fassen. Da er Lawrence verdächtigt, beobachtet er dessen Wohnung und verfolgt einen Teil der Geiselnahme mit.
Ferner werden die Torturen der früheren Opfer des Killers inszeniert. Das Motiv ist dabei stets, den Opfern die Verfehlungen vorzuführen, die sie in den Augen des Psychopathen begangen haben; durch die Qualen, die sie sich selbst zufügen müssen, um ihr Leben zu retten, sollen sie in der Vorstellung des Täters ihr Leben wieder schätzen lernen.
Die heroinsüchtige Amanda findet sich gefesselt mit einer Apparatur wieder, die bei Ablauf einer Frist ihren Kopf zerreißen wird. Um an den Schlüssel zu gelangen, muss sie den Magen eines weiteren Opfers aufschneiden, das zwar unter Drogen steht, aber noch am Leben ist. Amanda ist das einzige der früheren Opfer, das überlebt.
Ein weiteres Opfer, Paul, der vor einiger Zeit einen Selbstmordversuch durch Aufschneiden der Pulsadern unternommen hat, wacht in einem Raum auf, der mit Stacheldraht durchzogen ist. Um sich zu befreien bevor sich der einzige Ausgang, eine Luke an der Decke, schließt, muss er einen Weg hindurch finden, stirbt aber beim Versuch.
Ein Mann namens Mark wacht in einem dunklen Raum auf, dessen Wände voller Zahlenkombinationen sind, mit einem Tresor und einer brennenden Kerze in der Mitte. Sein Körper ist mit einer hochentzündlichen Substanz eingeschmiert. Ihm wird mitgeteilt, dass er ein langsam wirkendes Gift in seinem Körper trägt. Um an das Gegengift im Tresor zu gelangen, muss er mit der Kerze barfuß durch Scherben zur Wand gehen, an der die Zahlenkombination zum Öffnen des Tresors steht. Mark verbrennt bei dem Versuch.
Vorläufer
Der Film basiert auf einem zehnminütigen Kurzfilm aus dem Jahr 2003. (Regie und Schnitt: James Wan; Buch und Hauptdarsteller: Leigh Whannell) David, ein Krankenpfleger, wird von einem Polizisten in Zivil verhört. Er berichtet, dass er auf dem Weg nach Hause überwältigt und in einen gefliesten Raum eingesperrt worden sei. Sein Kopf habe in einer Art Bärenfalle gesteckt, die beim Ablaufen einer Zeitfrist seinen Kopf zersprengen werde. Eine Puppe, die er über einen Monitor sehen konnte, habe ihm dies erklärt und auch, dass er zum Überleben den Schlüssel zum Öffnen der Falle aus dem Bauch seines toten Zellengefährten schneiden müsse. David habe sich von seinen Handfesseln befreien können und musste feststellen, dass der Zellengefährte atmete und offenbar nur betäubt war. David habe den Körper dennoch geöffnet und konnte sich so von der Falle befreien. Nun sei die Puppe erschienen und habe ihm zum Überleben gratuliert und behauptete, er sei fortan dankbar, am Leben zu sein. Der Film endet mit der unbeantworteten Frage des Polizisten, ob David wirklich dankbar sei, überlebt zu haben.
Fortsetzungen
Saw II, die Fortsetzung des ersten Teils, lief am 28. Oktober 2005 in den Kinos der USA an. Der deutschlandweite Kinostart war am 9. Februar 2006. Nachdem Saw II in den USA bereits in den ersten beiden Wochen mehr als 70 Millionen Dollar einspielte, erhielt auch Saw III schnell grünes Licht. Die Dreharbeiten begannen Anfang Mai 2006 in Toronto und waren Ende Juni abgeschlossen. Nach vier Monaten Postproduktion lief der Film in den USA an, bevor am 1. Februar 2007 der deutsche Kinostart erfolgte. Am 26. Oktober 2007 kam Saw IV in die amerikanischen Kinos. Der deutschlandweite Kinostart war am 7. Februar 2008. Saw V startete am 24.Oktober 2008 in den USA und lief seit dem 15. Januar 2009 auch in den deutschen Kinos.
Videospiel
Für den Herbst 2009 kündigte der Publisher Konami das Survival-Horrorspiel Saw: The Game an. Zombie Studios entwickelt das Spiel für PC und Konsolen. Der Charakter muss sich durch die Gänge einer verlassenen Irrenanstalt kämpfen, die von Jigsaw mit tödlichen Fallen versehen wurde.[1]
Auszeichnungen
Der Film erhielt Publikumspreise auf den Filmfestivals Brussels International Festival of Fantastic Films (2004) und dem San Sebastián Horror and Fantasy Film Festival (2005). Regisseur James Wan gewann zudem den Spezialpreis der Jury auf dem Filmfestival von Gérardmer.
Kritiken
„Der ebenso anspielungsreiche wie abstruse Horrorthriller kann dem Stoff einige dramaturgische Finessen abgewinnen, versandet aber zunehmend in einer gedankenlosen Aneinanderreihung von Reminiszenzen an Genre-Klassiker.“
Michael Kohler kritisierte im film-dienst (Ausgabe 03/2005) die schlecht gezeichneten Figuren, die lediglich dramaturgische Funktionen übernehmen würden. V. A. Musetto von der New York Post stellte fest, dass der Film einige billige Nervenkitzel habe, die letztlich aber nicht ausreichen würden, um den sinnlosen Plot erträglich zu machen. Zu einem ähnlichen Schluss gelangte auch Roger Ebert in der Chicago Sun Times (vom 29. Oktober 2004): „Saw ist ein effizient gemachter Thriller […] und schließlich nicht die Tortur wert, die er uns durchmachen lässt.“ Cinema urteilt: „Makabre Frischzellenkur für das Serienkillerkino. Nach ‚Sieben‘ kommt nicht Acht, sondern ‚Saw‘!“[2]
Info
- Die Kinofassung von SAW ist mit einer Lauflänge von 98:56 Minuten angegeben
- Der Deutsche Director´s Cut(Unrated) ist mit einer Lauflänge von 99:05 Minuten angegeben
Weblinks
- Saw in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritik von Carsten Baumgardt auf FILMSTARTS.de
- Presseschau auf film-zeit.de
- Filmbesprechnung auf Filmmusikwelt
Einzelnachweise
- ↑ GameStar.de: Saw: The Game
- ↑ Cinema.de: Filmkritik Saw
Wikimedia Foundation.