- Scalopini
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Neuweltmaulwürfe Sternmull (Condylura cristata
Systematik Klasse: Säugetiere (Mammalia) Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria) Überordnung: Laurasiatheria Ordnung: Insektenfresser (Eulipotyphla) Familie: Maulwürfe (Talpidae) Unterfamilie: Neuweltmaulwürfe Wissenschaftlicher Name Scalopinae Gill, 1875 Gattungen - Sternmull (Condylura)
- Ostamerikanischer Maulwurf (Scalopus)
- Haarschwanzmaulwurf (Parascalops)
- Westamerikanische Maulwürfe (Scapanus)
- Gansu-Maulwurf (Scapanulus)
Die Neuweltmaulwürfe (Scalopinae) sind eine Unterfamilie der Maulwürfe (Talpidae) mit sieben Arten, von denen sechs in Nordamerika und eine in Asien leben.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Körper dieser Tiere ist walzenförmig, mit der für Maulwürfe typischen spitzen Schnauze (die beim Sternmull fransenartige Fortsätze trägt) und den kurzen Gliedmaßen, die zu Grabwerkzeugen umgebildet sind. Die Färbung des Fells variiert von hellgrau über bräunlich bis schwarz. Neuweltmaulwürfe erreichen eine Kopfrumpflänge von 10 bis 19 Zentimeter und ein Gewicht von 40 bis 170 Gramm.
Verbreitung und Lebensweise
Neuweltmaulwürfe bewohnen die mittleren und östlichen Teile sowie die Pazifikküste der USA sowie angrenzende Gebiete in Kanada und Mexiko. Eine Art, der Gansu-Maulwurf, ist in Zentralchina beheimatet.
Diese Tiere errichten unterirdische Gänge, die ihnen als Jagdrevier und als Schlupfwinkel dienen. Meistens verlaufen diese knapp unter der Erdoberfläche, die Arten, die in kühleren Regionen leben, ziehen sich im Winter in tiefere Erdschichten zurück. Sie halten keinen Winterschlaf und können sowohl tag- als auch nachtaktiv sein.
Die Nahrung der Neuweltmaulwürfe besteht aus Regenwürmern und Insekten und deren Larven. Gelegentlich nehmen sie auch unterirdische Pflanzenteile. Die Tiere sind durch eine hohe Stoffwechselrate gekennzeichnet, sie verzehren täglich oft mehr als ihr Körpergewicht.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzungszeit der meisten Arten liegt im Frühling, wobei sie nur einmal im Jahr Nachwuchs zur Welt bringen. Die Tragzeit beträgt vier bis sechs Wochen, danach bringt das Weibchen zwei bis fünf Jungtiere zur Welt. Diese nehmen schon nach einem Monat feste Nahrung zu sich, sind nach wenigen Wochen ausgewachsen und im nächsten Frühling geschlechtsreif. Die Lebenserwartung dieser Tiere wird auf bis zu sechs Jahre geschätzt.
Systematik
- Der Sternmull (Condylura cristata) ist durch fransenartige Fortsätze an der Schnauze charakterisiert und führt teilweise eine aquatische Lebensweise.
- Der Ostamerikanische Maulwurf (Scalopus aquaticus) ist im östlichen Nordamerika beheimatet. Von den anderen Arten unterscheidet er sich durch die relativ lange Schnauze.
- Der Haarschwanzmaulwurf (Parascalops breweri) lebt ebenfalls im östlichen Nordamerika. Sein dicker, fleischiger Schwanz ist dicht mit Haaren bedeckt.
- Die Westamerikanischen Maulwürfe (Scapanus) umfassen drei Arten, die an der nordamerikanischen Pazifikküste leben.
- Der Gansu-Maulwurf (Scapanulus oweni) lebt als einziger Vertreter dieser Gruppe in Asien, in den zentralen Teilen Chinas. Charakteristisch ist der dicke und behaarte Schwanz.
Die vier letztgenannten Gattungen werden zur Gattungsgruppe der Scalopini zusammengefasst, die dem Sternmull (Condylurini) gegenüberstehen.
Früher hat man eine enge Verwandtschaft zwischen den Neuweltmaulwürfen und den ebenfalls grabend lebenden Eigentlichen Maulwürfen aus Eurasien angenommen. Molekulargenetische Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Eigentlichen Maulwürfe enger mit den Desmanen und anderen weniger an eine unterirdische Lebensweise angepassten Tieren verwandt sind, die in der Gruppe der Altweltmaulwürfe zusammengefasst werden. Offensichtlich ist es in der Evolution der Maulwürfe mehrmals zur Entwicklung von Formen gekommen, die auf eine grabende Lebensweise spezialisiert sind.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
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