- Scanback
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Sogenannte Scanbacks sind Rückteile für Kameras (Scannerkameras), in denen anstelle des Filmes Zeilensensoren (CMOS- oder CCD-Zeilensensoren) durch einen Schrittmotor über die Bildebene bewegt werden.
Funktionsweise
Scannerkameras funktionieren nach dem Scannerprinzip, d. h. sie arbeiten ähnlich wie ein Flachbettscanner. Das Bild wird Zeile für Zeile abgetastet, während der Zeilensensor mechanisch über die Bildfläche geführt wird.
Scannerkameras arbeiten sehr langsam, die Abtastung eines Bildes dauert etwa zwölf Minuten; außerdem kann kein Blitzlicht eingesetzt werden. Die Möglichkeit, bewegte Motiven zu fotografieren ist abhängig von deren Geschwindigkeit, sich bewegende Motive abzulichten ist nur mit Schärfeverlust möglich ähnlich den Vorgängen bei einer Langzeitbelichtung. Bewegt sich das Motiv deutlich schneller aus dem Bild als die Belichtung dauert, so ist unter Umständen nur ein Umriss oder gar nichts mehr davon zu erkennen.
Einsatz und Besonderheiten
Scannerkameras werden wie auch Three-Shot-Kameras mit Bildsensor als hochwertige Studiokameras eingesetzt.
Scanbacks erzeugen aufgrund der hohen Auflösung und Bildfläche somit sehr große Dateien. Die Kameras benötigen flackerfreies Dauerlicht und können nur bei unbeweglichen Motiven eingesetzt werden.
Sie sind zudem immer auf direkte Verbindung zu einem Computer angewiesen und nur eingeschränkt feldtauglich (Akku-Stromversorgung für Laptop und Scanbacksteuerung nötig).
In Zeiten ständig höherauflösender Bildsensoren ist die Bedeutung von scanback im normalen Studiobetrieb stark abnehmend, es gibt nur noch wenige Hersteller.
Beispiele:
- Fa. Anagramm (picture gate 8000 DAVID) mit 14.400-Element-Kodakzeile und uninterpolierten 14400 x 17400 Pixeln Bildauflösung
- Fa. Betterlight (S10K-HS) mit 10.200-Element-Kodakzeile und einer Auflösung von 10.200 x 13.800 Pixeln.
Diese Auflösungen liegen weit über denjenigen verfügbarer Bildsensoren und sogar über der Sensorzahl des menschlichen Auges.
Im Bereich der Reproduktion von Kunst und wissenschaftlicher Fotografie gibt es daher noch keine Alternative zu scanback.
Interessant ist auch die Tatsache, welche den Einsatz auch in anderen Bereichen, wo es auf exakte Farbwiedergabe bei hoher Auflösung ankommt, oft unumgänglich macht: da Scanbacks alle Farben (RGB - 3-Zeilen-Scanner) „sehen“ und nicht wie Kameras mit One-Shot-Sensor und Bayer-Mosaikfarbfilter sich mit dem Interpolieren eines großen Teils von Blau und Rot (auf einem „one shot“-Bildsensor befinden sich 50% grünempfindliche, 25% rotempfindliche und 25% blauempfindliche Pixel) begnügen müssen, liegt die Datenqualität um ein Vielfaches höher als dies bei ihrer nicht scannenden Konkurrenz der Fall ist.
Es gibt auch Panoramakameras auf Basis „scanback“, diese verwendet z.B. das FBI für Tatort-Aufnahmen (CSI) und das Militär bei Geländeaufnahmen für höchstauflösende Kampfsimulatoren.
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