Sch'ma

Sch'ma

Das Schma Israel (שְׁמַע יִשְׂרָאֵל; kurz: Schma; hebr. für „Höre !“) und die folgenden Toraverse sind das zentrale Glaubensbekenntnis des Judentums.

Es ist das älteste Bekenntnis und beinhaltet das Bekenntnis zur Einheit und Einzigkeit Gottes sowie mehrere zentrale Gebote des Judentums:

  • das tägliche Beten des Schma Israel selbst
  • das Anlegen der Tefillin („Gebetsriemen“)
  • die Zizit („Schaufäden“)
  • die Mesusot (Kapseln an den Türstöcken)
  • die Weitergabe der Gebote an die nächste Generation

Der Text wird in hebräischer Sprache zweimal täglich gebetet, sowohl in der Früh nach dem Aufstehen als auch abends vor dem Niederlegen. Es besteht aus Deuteronomium 6,4 (Dtn 6,4 LUT), einem Satz aus der Mischna (mJoma 6,2) sowie den Toraabschnitten Deuteronomium 6,5-9, 11,13-21 (Dtn 6 LUT) und Numeri 15,37-41 (Num 15 LUT).

In der jüdischen Liturgie wird das Schma von drei Lobsprüchen umrahmt, die sich philosophisch-inhaltlich auf jeweils einen Abschnitt des Schma beziehen. Es wird laut rezitiert.

Der hebräische Text dieses zentralen Satzes:

שְׁמַע יִשְׂרָאֵל יְהוָה אֱלֹהֵינוּ יְהוָה אֶחָד (schəma jisrael adonai elohenu adonai echad)


Inhaltsverzeichnis

Text nach Reformjüdischer Übersetzung

Beachte die geschlechtsneutralen Formulierungen und die Wiedergabe des Eigennamens Gottes, JHWH, mit Ewiger oder der Ewige nach Moses Mendelssohn, der JHWH mit das ewige Wesen, Gott übersetzte.

Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig. (Dtn 6,4)

Gepriesen sei Gottes ruhmreiche Herrschaft immer und ewig! (mJoma 6,2)

Darum sollst du den Ewigen, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Kindern erzählen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Du sollst sie als Zeichen um dein Handgelenk binden. Sie sollen als Merkzeichen auf deiner Stirn sein. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Tore schreiben. (Dtn 6,5-9)

In Stille wiederholt:
Und wenn ihr auf meine Gebote hört, auf die ich euch heute verpflichte, wenn ihr also den Ewigen, euren Gott, liebt und ihm mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dient, dann gebe ich eurem Land seinen Regen zur rechten Zeit, den Frühregen im Herbst und den Spätregen im Frühjahr, und du kannst Korn, Most und Öl ernten; dann gebe ich deinem Vieh sein Gras auf dem Feld und du kannst essen und satt werden. Aber nehmt euch in Acht! Lasst euer Herz nicht verführt werden, weicht nicht vom Weg ab, dient nicht anderen Göttern und werft euch nicht vor ihnen nieder! Sonst wird der Zorn des Ewigen gegen euch entbrennen; er wird den Himmel zuschließen, es wird kein Regen fallen, der Acker wird keinen Ertrag bringen und ihr werdet unverzüglich aus dem prächtigen Land getilgt sein, das der Ewige euch geben will. Diese meine Worte sollt ihr auf euer Herz und auf eure Seele schreiben. Ihr sollt sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf eurer Stirn werden. Ihr sollt sie eure Kinder lehren und ihnen davon erzählen, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Tore schreiben. Damit ihr und eure Kinder lange in dem Land lebt, dass der Ewige euren Vorfahren geschworen hat zu geben; so zahlreich sollen eure Tage darin sein wie die Tage, die sich der Himmel über der Erde wölbt. (Dtn 11,13-21)

Der Ewige sprach zu Mose: Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen, sie sollen sich Quasten an die Enden ihrer Gewänder nähen, von Generation zu Generation. An den Quasten sollen sie einen blauen Faden anbringen. Es sollen Merkquasten für euch sein: Wenn ihr sie seht, dann sollt ihr euch an alle Gebote des Ewigen erinnern und sie tun. Ihr sollt eurem Herzen und euren Augen nicht nachgeben, wenn sie euch zur Untreue verleiten wollen. Durch sie erinnert ihr euch an alle meine Gebote und werdet sie beachten und so eurem Gott heilig sein. Ich bin der Ewige, euer Gott; ich habe euch aus Ägypten herausgeführt, um für euch Gott zu sein; Ich, der Ewige, bin euer Gott. (Num 15,37-41)

Zur jüdischen Liturgie gehört das Sch'ma Israel und begleitende Lobsprüche, wie z.B. der folgende, der nach einer kurzen Zeit in Stille den Schabbat-Morgengottesdienst weiterführt:
Dieses Wort ist die Wahrheit. Allezeit ist es für uns gültig, anerkannt und gut. Es ist wahr, dass du bis in Ewigkeit Gott bist und über uns regierst. Du bist der Fels Jakobs, der Schutzschild zu unserem Heil. Beständig bist du von Generation zu Generation. Deine Herrschaft und deine Treue haben immerwährenden Bestand. Du, Ewiger, bist in Wahrheit unser Gott und der Gott unserer Vorfahren. Unser Erlöser und unser Erretter - das ist von jeher dein Name. Es gibt keinen anderen Gott außer dir.
Die Hilfe unserer Vorfahren warst du seit eh und je. Du warst für sie ein Schutzschild. Du warst ihre Hilfe - für sie und ihre Kinder und ihre Enkel in jeder Generation. Glücklich ist der Mensch, der sich nach deinen Geboten richtet und sich deine Weisung und dein Wort zu Herzen nimmt. Dies ist wahr: Du bist der Anfang und du bist das Ende. Und außer dir gibt es für uns nichts, dass uns erlösen und uns helfen kann.
Fels Israels, erhebe dich, um Israel zu helfen! Unser Erlöser, der alle Kreatur versorgt, Heiliger Israels, das ist sein Name. Gepriesen seist du, Ewiger. Du erlöst Israel.[1]

Quellen

  1. Seder hat-tefillot. Das jüdische Gebetbuch. Hrsg. von Jonathan Magonet, Gütersloher Verlagshaus, 5758 = 1997, 2 Bde. Einheitssachtitel: Forms of prayer for Jewish worship. -- ISBN 3-579-02216-4 (Gebetbuch der Reformjuden. Deutsche Teilausgabe der Gebetbücher der Reform Synagogues of Great Britain (RSGB)).

Literatur

  • Meir Seidler: Schma Jisrael. Einheit - Die jüdische Sicht; Eichenau: Kovar, 1998. ISBN 3-925845-76-3

Weblinks


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