- Schaumstrahlrohr
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Schaumstrahlrohre sind speziell zur Herstellung von Löschschaum konzipierte Strahlrohre und gehören damit zu den wasserführenden Armaturen der Feuerwehr. Sie sind in DIN 14 366 genormt, die grundsätzlich 2 Typen unterscheidet: Schwer- und Mittelschaumstrahlrohre.[1] Zusätzlich gibt es auch Kombischaumstrahlrohre, die beide Varianten in sich vereinigen, indem das Schwerschaumstrahlrohr im Mittelschaumstrahlrohr angebracht ist. Über einen Hebel wird zwischen beiden Funktionen umgeschaltet.[2] Während mit Schaumstrahlrohre nur Mittel- und Schwerschaum produziert werden kann, benötigt man zur Herstellung von Leichtschaum Leichtschaumgeneratoren.
Inhaltsverzeichnis
Schaumstrahlrohr-Typen
Im Schaumrohr wird das Wasser-Schaummittel-Gemisch aus dem Zumischer mit Luft versetzt und als Löschschaum ausgeworfen. Die Strahlrohre unterscheiden sich in ihren Kenngrößen:[1]
Bezeichnung Typ Durchflussmenge Flüssigkeit Mindest-VZ nach DIN(MBS) resultierende Schaummenge Mindest-Wurfweite S2 Schwerschaumrohr 200 l/min 10 2 m³/min 12m S4 Schwerschaumrohr 400 l/min 10 4 m³/min 20m S8 Schwerschaumrohr 800 l/min 10 8 m³/min 25m M2 Mittelschaumrohr 200 l/min >40 8 m³/min 6m M4 Mittelschaumrohr 400 l/min >40 16 m³/min 7m M8 Mittelschaumrohr 800 l/min >40 32 m³/min 10m M2W Mittelschaumrohr 200 l/min >20 4 m³/min 12m M4W Mittelschaumrohr 400 l/min >20 8 m³/min 20m M8W Mittelschaumrohr 800 l/min >20 16 m³/min 25m Mittelschaumrohre mit dem Zusatz W haben eine besonders hohe Wurfweite, dafür jedoch eine geringere Verschäumung. Die Durchflussmengen beziehen sich auf einen Eingangsdruck am Schaumrohr von 5 bar. Schwerschaumrohre müssen zusätzlich mit AFFF und Proteinschaummittel eine Verschäumungszahl von mindestens 5 erreichen.
Schaumstrahlrohre bestehen aus einem Gehäuse mit Festkupplung und Handgriff, einer Düse, einer Luftansaugöffnung und – bei allen Schwerschaumrohren alter Bauart und Mittelschaumrohren – einem Veredlersieb. Das Gehäuse, welches aus Stahlblech gefertigt ist, ist bei Schwerschaumrohren schlank und röhrenförmig, während es bei Mittelschaumrohren eher kurz und gedrungen ist. Die Luftansaugöffnungen befinden sich in der Nähe der Düse; ihr Durchmesser richtet sich nach der Art des Schaumrohres.
Beim Einsatz strömt das Wasser durch die Düse(n) und wird fein verteilt, durch den Zutritt von Luft (Injektor-Prinzip) bilden sich Schaumblasen. Dabei sollte auf einen konstanten Druck (meist 5 bar) geachtet werden, da sonst die Qualität des Schaums sinkt.
Das Funktionsprinzip der heute üblichen Schaumstrahlrohre geht auf den Berliner Patentanwalt Clemens Wagner zurück, dieser erfand 1923 ein Luftschaumstrahlrohr, welches unter dem Namen Kometrohr bekannt wurde. 1932 meldete Wagner sein Patent an.
Nicht genormte Schaumstrahlrohre
Schaumpistole
Die Schaumpistole ist eine Kombination aus Schaumrohr und Zumischer und Schaummittelbehälter. Das Schaummittelkonzentrat befindet sich in einer Kunststoffflasche, die direkt an der Schaumpistole gefestigt wird. Die Schaumpistole eignet sich nur für kleine Einsätze.[2] Die Wasserabgabe erfolgt entweder mittels eines Hebels, ähnlich dem eines Hohlstrahlrohres, oder mittels eines vor dem Griff befestigten Abzuges, welcher ständig gedrückt bleiben muss. Mit der Füllung einer Kunststoffflasche kann man einen Schaumteppich von ca. 5m² legen, bei einer Höhe von ca. 30cm. Die Wurfweite beträgt etwa 1 bis 1,5m.
Einzelnachweise
Kategorien:- Wasserführende Armatur der Feuerwehr
- Gerät zur Brandbekämpfung
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