Scheelehaus

Scheelehaus
Haus Fährstraße 24 (Scheelehaus) in Stralsund

Das Scheelehaus ist ein unter Denkmalschutz stehendes Haus in der Hansestadt Stralsund.

Die beiden miteinander verbundenen Giebelhäuser in der Fährstraße tragen die Hausnummern 23 und 24.

Das Haus Fährstraße 23 ist ein viergeschossiges Giebelhaus. Es wurde im 14. Jahrhundert als Dielenhaus errichtet. Eine erste Umgestaltung erfolgte im 17. Jahrhundert, in dieser Fassung ist es heute zu sehen. Im 19. Jahrhundert wurde es nochmals umgestaltet und bei der umfangreichen Sanierung in den Jahren 1980 bis 1983 auf die Fassadenfassung des 17. Jahrhunderts gebracht. Die Fassade wird durch ein mittiges Korbbogenportal mit je einem flankierenden rechteckigen Fenster sowie drei ebenfalls rechteckigen Fenstern im ersten Obergeschoss gekennzeichnet. Das zweite und dritte Obergeschoss sowie der abgestufte, geschweifte Giebel weist segmentbogige Luken auf. Im Hausflur des Gebäudes weist eine Gedenktafel darauf hin, dass in diesem Haus Carl Wilhelm Scheele geboren wurde und seine Kindheit verbrachte. Nach der Sanierung in den 1980er Jahren hatte der Kulturbund der DDR hier seinen Sitz, später die Kulturabteilung des Rates der Stadt. Seit 2004 steht das Haus in Teilen leer. Der große Scheele-Saal wurde von Vereinen, wie dem Kulturbund und dem Filmclub Blendwerk, regelmäßig genutzt.

Das Haus Fährstraße 24 ist ein zweigeschossiges Giebelhaus. Es wurde wie auch die Nr. 23 im 14. Jahrhundert als Giebelhaus errichtet. 1637 erfolgten erste Umgestaltungen, weitere im 19. Jahrhundert.

Bei einer Sanierung 1980 bis 1983 wurde das Erdgeschoss in der Fassung des Giebelhauses des Mittelalters, der Giebel in der Fassung der Umgestaltungen des 17. und 19. Jahrhunderts angelegt. Die mittig angeordnete Spitzbogenblende über dem Portal wird von je einem hohen Spitzbogenfenster flankiert. Im ersten Obergeschoss sind Segmentbogenluken und im Stufengiebel Rechteckfenster zu sehen. Gekrönt wird der Giebel von einem dreieckigen Aufsatz. Die Diele im Inneren des Hauses wurde 1983 mit einer barocken Galerie saniert. Die 1983 vor dem Eingang aufgestellten Beischlagsteine stammen aus dem Besitz des Stralsunder Kulturhistorischen Museums. Über dem Eingang ist der Schriftzug “Scheele Haus” angebracht. Den Namen trägt das Haus seit 1875; damals wurde vom Polytechnischen Verein eine Gedenktafel angebracht. Nach der Sanierung in den 1980er Jahren war hier eine Gaststätte der HO angesiedelt. Im Jahr 2001 schloss die Gaststätte.

Beide Gebäude sind in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Sie befanden sich bis 2010 im Besitz der Stadt Stralsund, da ein Verkauf bis dato am hohen Sanierungsaufwand scheiterte. Als Zwischenlösung wurden die Räume für eine Ausstellung von Modellen der Gebäude Stralsunds genutzt. Im März 2010 erwarb Joachim Siemers, Chef der Altonaer Kistenfabrik Adolf Siemers, das Haus für 90.000 Euro; vom Kaufpreis von 1,6 Millionen Euro waren die Kosten für Sanierungsfehler aus den 1980er Jahren abgezogen worden[1]. Im März soll ein Hotel mit dem Namen Scheelehof in dem Komplex eröffnet werden.

Die Häuser befinden sich im Kerngebiet des UNESCO-WelterbesHistorische Altstädte Stralsund und Wismar”.

Literatur

  • Hansestadt Stralsund (Hrsg.): Die Altstadtinsel Stralsund - Illustrierte Denkmalliste. 1999.

Weblinks

 Commons: Scheelehaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.abendblatt.de, „Hamburger Investor kauft Denkmal in Stralsund“, 30. März 2010, abgerufen am 15. Mai 2010
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