- Scherhaufen
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Unter einem Maulwurfshügel (österreichisch: Scherhaufen) versteht man den aufgeworfenen Erdaushub des Maulwurfs.
Die beim Graben anfallende Erde schiebt der Maulwurf mit dem Kopf beziehungsweise dem Rüssel je nach Bodenbeschaffenheit alle 50–100 cm an die Erdoberfläche, wodurch die typischen, circa 25 cm hohen Erdhaufen entstehen. Die Maulwurfshaufen befinden sich im Allgemeinen nicht über den Gängen, sondern seitlich darüber, weil die Erde schräg nach oben gedrückt wird. Damit wird der Maulwurf seinem Namen gerecht, der sich vom (althochdeutschen) „molte“ für „Erde“ ableitet. Der Maulwurf könnte also auch „Erdwerfer“ heißen.
Die Hügel mit ihrer lockeren Struktur dienen außerdem der lebenswichtigen Belüftung der unterirdischen Gänge. Da der Maulwurf einen hohen Stoffwechsel hat und ausschließlich von tierischer Kost lebt, produziert er außergewöhnlich viel Kohlendioxid, welches er durch die Maulwurfshügel entsorgen muss, um nicht innerhalb kurzer Zeit zu ersticken. Daher ist das Platt-Treten der Haufen durch den Menschen für den Maulwurf nur Signal, schnell neue Haufen aufzuwerfen.
Viele Maulwurfshügel weisen auf einen gesunden Boden hin. Nicht nur, dass der Maulwurf ein Schädlingsvertilger ist, mit seinen Gängen und Röhren trägt er maßgeblich zur Auflockerung und Drainierung des Bodens bei.
Maulwurfshügel sind eine gute Basis für neue Pflanzen. Besonders in Wiesen und Weideland können auf Maulwurfshügeln Pflanzen Fuß fassen, die auf einer geschlossenen Vegetationsdecke keine Chance hätten.
Im Winter kann es vorkommen, dass der Maulwurf eine „Maulwurfsburg“ anlegt – einen riesigen Maulwurfshügel – umgeben von einem ringförmigen Belüftungssystem, unter dem er sein Nest gräbt. Nur bei besonders nassem Wetter und ohne Ausweichmöglichkeit wird ein Maulwurf sein Nest überirdisch in einer sogenannten „Sumpfburg“[1] unterbringen.
Maulwürfe dürfen nicht erlegt, sondern nur vertrieben werden. Die empfindliche Nase des Maulwurfs kann mit Holunder oder Knoblauchbrühe, die auf die Hügel geträufelt wird, gestört werden. Die empfindlichen Ohren mit Klopfen an Holzpfähle, die in die Erdhaufen gesteckt werden.
Der Bauernkalender meint, wenn die Maulwurfshügel im Herbst besonders groß seien, würde der Winter besonders kalt werden.
Literatur
- Jim Parkhurst: Managing Wildlife Damage: Moles. Virginia Cooperative Extension, 1999
Weblinks
Einzelnachweise
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