Schiavelli

Vincent Schiavelli und seine damalige Frau Allyce Beasley (20. September 1987) Photo by Alan Light

Vincent Schiavelli (* 10. November 1948 in Brooklyn, New York; † 26. Dezember 2005 in Polizzi Generosa auf Sizilien/Italien) war ein US-amerikanischer Schauspieler mit sizilianischen Wurzeln. Er wurde insbesondere bekannt durch seine Rollen in den Filmen Einer flog über das Kuckucksnest und Ghost – Nachricht von Sam.

Leben

Der fast zwei Meter große Schiavelli studierte Schauspielerei an der New York University und fing in den 1960er Jahren an, auf der Bühne zu arbeiten. Der erste Film, in dem er mitspielte, war 1971 Miloš Formans Taking Off. Durch sein Talent und markantes Äußeres sicherte er sich weitere Rollen in Filmen von Forman. Im Fernsehen trat er zum ersten Mal 1972 in The Corner Bar auf. Seine Rolle als U-Bahn-Geist in dem Kinoerfolg Ghost (1990) brachte ihm viel Lob bei den Kritikern ein. Schiavelli hat in über 150 Filmen mitgespielt, oftmals verkörperte er in seinen Nebenrollen eher exzentrische oder Furcht einflößende Charaktere. Überhaupt wurden diese „kleinen Auftritte“ schon fast zu einem eigenen Markenzeichen. So war Schiavelli auch in einer Folge von Star Trek wie auch bei James Bond und Amadeus zu sehen. 1997 wählte ihn die Zeitschrift Vanity Fair zu einem der besten amerikanischen Charakterschauspieler.

Er war außerdem Autor von Kochbüchern und verfasste Artikel in Kochzeitschriften. Im Jahr 2001 bekam er den Journalismus-Preis der James-Beard-Foundation.

1985 heiratete Schiavelli seine erste Ehefrau, die Schauspielerin Allyce Beasley (* 1954). Aus dieser Ehe, die 1988 geschieden wurde, ging Sohn Andrea (* Sept. 1987) hervor. Am 23. Oktober 1992 heiratete er die Musikerin Carol Sue Mukhalian, eine Konzert-Harfenistin des Seattle Symphony Orchestras und Komponistin. Schiavelli hatte sich auf Sizilien niedergelassen, in Polizzi Generosa, dem Heimatort seiner Großeltern. Er führte dort zuletzt auch Theaterregie. Schiavelli starb an Lungenkrebs. Er war Ehrenvorsitzender der National Marfan Foundation.

Filmografie (Auswahl)

• 1971: Ich bin durchgebrannt (Taking Off)
• 1974: Der große Gatsby (The Great Gatsby)
• 1974: Bei mir liegst du richtig (For Pete's Sake)
• 1975: Einer flog über das Kuckucksnest (One Flew Over the Cuckoo's Nest)
• 1976: Ein Haar in der Suppe (Next Stop, Greenwich Village)
• 1977: Starsky und Hutch (Fernsehserie)
• 1978: Drei Engel für Charlie (Charlie's Angels) - Fernsehserie
• 1978: Eine entheiratete Frau (An Unmarried Woman)
• 1979: Butch und Sundance – Die frühen Jahre (Butch and Sundance: The Early Days)
• 1979: Ein Rabbi im Wilden Westen (The Frisco Kid)
• 1980: Hart aber herzlich (Hart to Hart) - Fernsehserie
• 1980: Die Rückkehr der Ausserirdischen (The Return)
• 1980: Saat der Unschuld (Seed of Innocence)
• 1981: Bis zum letzten Schuß (Gangster Wars)
• 1981: Crazy Street Life (Chu Chu and the Philly Flash)
• 1982: Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus
• 1982: Ich glaub', ich steh' im Wald (Fast Times at Ridgemont High)
• 1982-83: Taxi (Fernsehserie)
• 1984: Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension (The Adventures of Buckaroo Banzai Across the 8th Dimension)
• 1984: Amadeus
• 1984: T.V. – Total verrückt (The Ratings Game) - TV
• 1984: Johnny G. – Gangster wider Willen (Johnny Dangerously)
• 1985: Lanny dreht auf (Better Off Dead...)
• 1987: Dorf on Golf
• 1988: Dorf and the First Games of Mount Olympus
• 1989: Valmont
• 1990: Der teuflische Mr. Frost (Mister Frost)
• 1990: Zeichen und Wunder (Waiting for the Light)
• 1990: Ghost – Nachricht von Sam
• 1991: Das andere Ich (Another You)
• 1992: Miracle Beach – Sonne, Sex und 1000 Träume
• 1992: Batmans Rückkehr (Batman Returns)
• 1994: Die lauernde Furcht / Shocking Fear (Lurking Fear)
• 1995: Zwei Brüder auf der Flucht (Brother's Destiny) - TV
• 1995: Die Stimme des Killers (The Courtyard) - TV
• 1995: 3 Ninjas groß in Fahrt (3 Ninjas Knuckle Up)
• 1995: Die Flucht zum Hexenberg / Himmlische Geschwister (Escape to Witch Mountain) - TV
• 1995: Die Traumprinzessin (A Little Princess)
• 1995: Der Prinz und der Prügelknabe (The Whipping Boy) - TV
• 1995: Two Much – Eine Blondine zuviel
• 1996: Back to Back – Im Fadenkreuz der Yakuza
• 1996: Larry Flynt – Die nackte Wahrheit (The People vs. Larry Flynt)
• 1997: Mein Liebling, der Tyrann (The Beautician and the Beast)
• 1997: James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies)
• 1998: Casper trifft Wendy (Casper Meets Wendy) - TV
• 1998: Rusty – Der tapfere Held (Rusty: A Dog's Tale)
• 1999: Der Prinz und der Bettelhund (The Pooch and the Pauper) - TV
• 1999: Jean-Claude Van Damme – Inferno
• 1999: Der Mondmann (Man on the Moon)
• 2000: Die amerikanische Jungfrau (American Virgin)
• 2000: Dreimal ist einmal zu viel (3 Strikes)
• 2002: Tötet Smoochy (Death to Smoochy)
• 2002: Solino
• 2006: Golden Door (Nuovomondo)

Hommage

Uderzo lässt Schiavelli bei Asterix und Maestria als römischen Beamten Cäsars auftauchen.

Weblinks

• Vincent Schiavelli in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• „Character Actor Vincent Schiavelli Dies“ (AP 26. Dezember 2005)
• „Vincent Schiavelli ist tot“ (Netzeitung)
• Photo Vincent Schiavelli und Carol Mukhalian
• Nachruf
• Photos der letzten Dreharbeiten

Personendaten
NAME	Schiavelli, Vincent
KURZBESCHREIBUNG	US-amerikanischer Schauspieler
GEBURTSDATUM	10. November 1948
GEBURTSORT	Brooklyn, New York
STERBEDATUM	26. Dezember 2005
STERBEORT	Polizzi Generosa, Italien