- Schiedsrichterassistenten
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Bei einigen Ballsportarten wird der Schiedsrichter durch einen oder mehrere Linienrichter oder Schiedsrichterassistenten (SRA) unterstützt.
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Fußball
Beim Fußball wird seit den 1990er-Jahren der Linienrichter als „Schiedsrichterassistent“ bezeichnet, um der gestiegenen Verantwortung in der Assistenz des Schiedsrichters für das gesamte Spiel gerecht zu werden. Die Schiedsrichterassistenten unterstützen den Schiedsrichter mit eigenem Aufgabenspektrum (z. B. Abseitsentscheidung, Ball aus dem Spiel oder hinter der Torlinie), aber auch dort, wo der Schiedsrichter Vergehen von Spielern nicht wahrnehmen konnte.
Die Schiedsrichterassistenten selbst sind ausgebildete Fußballschiedsrichter. Pro Spiel gibt es zwei Schiedsrichterassistenten, von denen jeder für eine der beiden Seitenlinien zuständig ist. Der Schiedsrichterassistent befindet sich jeweils nur an der Seitenlinie einer Spielfeldhälfte, immer auf der linken Verteidigungsseite bzw. der rechten Angriffsseite. Sie sind mit je einer Fahne ausgerüstet, mit der sie dem Schiedsrichter ein Zeichen geben, wenn eine strafbare Abseitsposition, ein Ausball oder ein Foulspiel, welches der Schiedsrichter nicht erkennen konnte, vorliegt.
Schiedsrichterassistenten der jeweils am Spiel beteiligten Vereine kommen in der heutigen Praxis lediglich in unterklassigen Spielen vor, in denen der Schiedsrichter ohne neutrale Schiedsrichterassistenten pfeift. Die offizielle Bezeichnung ist hier „Vereinsschiedsrichterassistent“. Der Schiedsrichter kann dann von beiden Vereinen verlangen, dass jeweils ein Vereinsmitglied abgestellt wird, um ihn bei der Spielleitung zu unterstützen. Diese Schiedsrichterassistenten sind ebenfalls mit einer Fahne ausgestattet, dürfen aber lediglich dann ein Zeichen geben, wenn der Ball das Spielfeld verlassen hat. Zudem können sie den Schiedsrichter bei der Zeitnahme unterstützen, indem sie ebenfalls eine Uhr tragen und diese in der Halbzeitpause und am Ende des Spiels mit der des Schiedsrichters vergleichen. Jedoch dürfen diese Schiedsrichterassistenten kein Abseits anzeigen. Um dieses Amt zu übernehmen, ist es nicht erforderlich, eine Schiedsrichterprüfung absolviert zu haben.
In Österreich wird in den Unterklassen ein geprüfter Hilfsschiedsrichter als Schiedsrichterassistent eingesetzt. Diese haben alle drei Jahre eine Schulung durch das Schiedsrichterkollegium, sind aber keine Mitglieder dessen, sondern Mitglieder eines der beteiligten Vereine. Diese Hilfsschiedsrichter dürfen Nachwuchs- und Reservespiele leiten oder als Schiedsrichterassistent agieren. Sie müssen Abseits anzeigen, wobei sie den Angriff des eigenen Vereins beobachten.
Schiedsrichterassistenten kommen in Deutschland ab der U15 (C-Jugend) Oberliga, bzw. U17 (B-Jugend) Landesliga oder U19 (A-Jugend) Bezirksoberliga zum Einsatz, außerdem bei den Vollmannschaften ab der Kreisliga.
Tennis
Beim Tennis werden die Linienrichter am Spielfeldrand postiert und rufen „Aus“, „Out“ oder „Fault“, wenn der Ball den Boden außerhalb des Spielfelds berührt. Neben der genauen Beobachtung der verschiedenen Linien des Tenniscourts sind die Linienrichter auch eine Hilfe des Stuhlschiedsrichters, koordinieren bestimmte Abläufe während des Spiels und unterstützen den Schiedsrichter vor und nach dem Spiel mit kleinen Aufgaben. Die Linienrichter sind neben dem Stuhlschiedsrichter und dem Oberschiedsrichter, der sich normalerweise nicht auf dem Spielfeld befindet, die einzigen Offiziellen auf dem Tenniscourt.
Eishockey
Im Eishockey beobachten die beiden Linienrichter (Linesmen) vor allem die blauen Linien um gegebenenfalls Abseits zu pfeifen oder anzuzeigen und führen Bullys durch, die nicht am Mittelpunkt stattfinden. Außerdem achten sie auf unerlaubte Weitschüsse (Icing), unkorrekte Spielerwechsel und können vom Hauptschiedsrichter in strittigen Szenen zur Beratung herangezogen werden.
In unteren Ligen fehlen oft Hauptschiedsrichter. Dann leiten zwei gleichberechtigte Schiedsrichter das Spiel (Zwei-Mann-System). In höheren Ligen tritt dieser Fall nur ein, wenn der Hauptschiedsrichter kurz vor oder während des Spiels ausfällt.
Volleyball
Beim Volleyball werden zwei oder vier Linienrichter (LR) eingesetzt. In höherklassigen Spielen zeigen sie mit Hilfe einer Fahne, ansonsten mit Handzeichen, an,
- ob der Ball im Feld oder im Aus gelandet ist
- oder ob ein Spieler der Mannschaft, die auf der entsprechenden Seite spielt, als letztes den Ball berührt hat (Touché)
- ob der Ball eine Netzantenne berührt hat oder außerhalb dieser das Netz überquert hat
- wenn ein Spieler die Antenne berührt, während er den Ball spielt
- wenn der Aufschlagspieler die Grundlinie betreten oder übertreten hat
- oder ein anderer Spieler im Augenblick des Aufschlags nicht im Spielfeld steht
In Deutschland wird in unteren Ligen zum Teil auf LR verzichtet, in den höheren Ligen sind nur in der 1. Bundesliga zwei LR vorgeschrieben. Bei internationalen Wettbewerben werden grundsätzlich vier LR eingesetzt.
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