- Schieferplattenidole
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Schieferplattenidole (engl. Schist idol plaques) sind kleine dünne Platten aus amphibolischem Schiefer, die in den portugiesischen Megalithanlagen, den Antas oder Kuppelgräbern in den jüngeren Schichten gefunden wurden. Da sie am oberen Ende eine Bohrung für die Befestigung haben, wurden sie vermutlich um den Hals getragen. In derselben Art wurden auch Lunulae, lat. "kleiner Mond", (halbmondförmige Objekte) und Báculos (krummstabartige Objekte) getragen. Erstere findet man auch als Felsritzungen auf bretonischen Menhiren. Letztere findet man auf südfranzösischen Statuenmenhiren und zwar als Halsschmuck abgebildet.
Zeitstellung
In der Anta Vale de Rodrigo 3 ist die Grabkammer max. 3,80 m breit und etwa 8 m lang. Auf ihrer Mittelachse stehen menhirartige Pfeiler. Die Belegungsschichten sind ca. 1,20 m mächtig. In den untersten 20 cm kommen kleine scheibenförmige Schieferperlen vor, in etwas höherer Lage treten Pfeilspitzen und in noch höheren Schichten die für südportugiesische Gräber typischen ritzverzierten Schieferplattenidole auf.
Zum breiten Spektrum der Funde in lange genutzten Anlagen gehören im Süden Portugals und in Teilen Spaniens: Báculos, Beile, Flintklingen, Kalksteinzylinder/Halbzylinder, Kämme, Keramik, Knochengeräte, Lunula , Nadelköpfe, Perlen, Pfeilspitzen, Sandalen- und Stabidole, Steingefäße, -kugeln und -platten.
Literatur
- Gut, A. (1990). Die Schieferplattenidole Portugals anhand des Nachlasses von Vera Leisner.
- Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. 2003. ISBN 3-930036-70-3
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