- Schiene & Strasse: Der 3D-Transport-Manager
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Schiene & Strasse: Der 3D-Transport-Manager (engl. Trucks & Trains) ist ein Wirtschaftssimulationsspiel für den PC, welches von der Firma Ubisoft veröffentlicht wurde. Bei seinem Erscheinen im Jahr 2002 setzte es insbesondere durch seine Grafik neue Maßstäbe in seinem Genre. Um die Urheberschaft gab es einen 7 Jahre langen Rechtsstreit zwischen dem Programmierer Peter Dobrovka und dem Unternehmen Virtual x-Citement. Im Anfang 2009 ergangen Urteil wurde Herrn Dobrovka die Urherberschaft zugesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Kampagnen und Szenarien
Kampagne
Unter dem Punkt „Kampagne“ spielt der Benutzer mehr oder weniger fortlaufende, aneinander anschließende historische Ereignisse der Eisenbahngeschichte, etwa den Bau und die Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke Stockton-Darlington oder die Erschließung des Ruhrgebiets, nach.
Szenario
Auch hier hat der Spieler vorgegebene Aufgaben zu erfüllen. Diese sind teilweise fiktiv, teilweise wie die Kampagnen an die Realität angelehnt.
Geo-Szenario
Die Geo-Szenarien sind weitgehend freie Spiele. Einziges Ziel ist es, nach einer bestimmten Anzahl von Jahren das bestbewertete Unternehmen zu führen. Die Besonderheit dabei ist, dass diese Szenarien in originalgetreuen Landkarten stattfinden. Die verfügbaren Regionen sind:
sowie aus dem Internet downloadbar:
In den Geoszenarien findet man nicht zuletzt auch viele Sehenswürdigkeiten wieder, etwa den Eiffelturm, den Kölner Dom oder das Sydney Opera House.
Nachteil dabei ist jedoch, dass der Fuhrpark des Spiels fast ausschließlich deutsche Fahrzeuge umfasst.
Generierte Karte (Freies Spiel)
Dies ist die wohl meistgenutzte Variante des Spiels. Der Spieler hat zu Beginn die Möglichkeit, seine neue Welt zu gestalten. Dies geschieht über Schieberegler, mit denen die Mengen bzw. Intensitätswerte für Gebirge, Gewässer, Wälder, Städte und Industrieanlagen eingestellt werden können. Des Weiteren kann die Jahreszahl des Spielbeginns in 5er-Stufen von 1920 bis 2000 gewählt werden.
Dabei haben beide Punkte direkte Auswirkungen auf den Spielverlauf. So erschweren und verteuern viele Gebirge etwa den Streckenbau erheblich. Andererseits wird durch fehlende Gebirge wiederum der Bergbau eingeschränkt bis ausgegrenzt, was wiederum Folgen für andere Betriebe hat. Ohne Wälder entfällt z.B. die Holzindustrie, das Gleiche passiert mit Waren, die in Häfen angeliefert werden, wenn Gewässer fehlen.
Im nächsten Schritt werden Anzahl der Computergegner und Schwierigkeitsgrad eingestellt. Darüber hinaus steht der sogenannte Freie Baumodus (in anderen Spielen „Sandbox“, bzw. „Sandkastenmodus“ genannt) zur Verfügung, in dem keine Wirtschaft existiert, und der Spieler nach Belieben bauen kann. Eine weitere Besonderheit des Spiels sind die beiden Wirtschaftsmodelle:
Simples Modell
In diesem Modus kann der Spieler sämtliche sinnvollen Industrieverbindungen herstellen und in Betrieb nehmen. Wenn ein Fahrzeug ankommt dass als eines der nächsten Ziele einen passenden Betrieb anfährt, werden sämtliche am Abfahrtsbahnhof verfügbaren Waren eingeladen.
Komplexes Modell
Hier hat sich der Spieler in höherem Maße nach den Betrieben zu richten. Die einzelnen Firmen erteilen gegenseitig Aufträge und nur entsprechend derer kann geliefert werden. Das gilt sowohl für den Bestimmungsort einer Ware als auch deren Menge. Auch können im komplexen Wirtschaftsmodell die Fahr- und Transportpreise festgelegt werden. Außerdem fahren in diesem Modus auch PKW auf den Straßen, die ebenfalls mit der Fahrzeugkamera verfolgt werden können.
Fahrzeuge
Das Spiel ist mit einer breiten Palette an Fahrzeugen für den Transport auf Schienen und Straßen ausgestattet. Aus lizenzrechtlichen Gründen sind jedoch die meisten Namen abgeleitet.
Schienenfahrzeuge
Der schienengebundene Fuhrpark weist verschiedenste, mehr oder weniger legendäre Fahrzeuge auf, siehe Liste: (Auswahl)
Dampflokomotiven:
Diesellokomotiven:
Elektrolokomotiven:
Hinzu kommen etwa 15 jeweils Personen- und Güterwagen im Laufe der Epochen. Allerdings sind im Bereich des Personentransports einige Wagen auf spezielle Lokomotiven abgestimmt, etwa ICE-Mittelwagen oder spezielle Anhänger für Adler und VT 95. Sämtliche Fahrzeuge können nach Belieben kombiniert werden.
Straßenfahrzeuge
Weit weniger ausgeprägt ist die Auswahl an Fahrzeugen für den Transport von Personen und Gütern auf der Straße. Es existieren 6 - 7 verschiedene Generationen Lastwagen mit fest angebauter Ladefläche in jeweils verschiedenen Varianten sowie vier Sattelzugmaschinen und von ca. 1950 -> X dieselben Auflieger. Etwas besser sieht es im Busbereich aus, wo im Laufe der Jahre etwa 10 bis 15 Typen entwickelt werden.
Ein Kuriosum beim Straßentransport ist die Möglichkeit, jedes Fahrzeug mit jedem zu verkuppeln. Ein Sattelschlepper mit Oldtimerbus am Haken, und hinten dran noch ein Tankauflieger - kein Problem. Das Gespann fährt und transportiert sogar Güter und Personen. Insgesamt können bis zu drei Fahrzeuge in Depots zu einer Einheit kombiniert werden.
Grafik
Nicht zuletzt durch seine Grafik erregte das Spiel schon vor seinem Erscheinen Aufsehen. Die 3-dimensionale Welt, die zu Spielbeginn entweder festgelegt ist oder nach mehr oder weniger individuellen Wünschen des Spielers neu erschaffen wird, sieht der Spieler aus der Ich-Perspektive, sprich als würde er mitten in der Welt stehen oder darüber schweben. Anders als in den meisten vergleichbaren Spielen gibt es in der Welt von Schiene und Strasse kein vordefiniertes Rastersystem, an dem sich die zu bauenden Strecken ausrichten müssen. Diese können im Prinzip vollkommen frei in der Landschaft verlegt werden, und die Kombination verschiedenster Streckenradien und Teilkreisbögen ist möglich. Dadurch ergibt sich eine extrem realistisch wirkende Linienführung, was bis heute von keinem anderen Spiel dieses Genres erreicht wird. Auch der weitere Detailreichtum ist beachtlich: An Wohngebäuden etwa ist jeder Briefkastenschlitz erkennbar, an meterhohen Fabrikschornsteinen jeder Ziegelstein. Des Weiteren hat der Spieler die Möglichkeit, eine mobile Kamera auf eins seiner Fahrzeuge zu positionieren und es so zu verfolgen. Eine derartige Grafik war bis dato beinahe ausschließlich aus umstrittenen Ego-Shootern bekannt.
Kritik
Vorschnelles Release
An sehr vielen Stellen im Spiel merkt man, dass man ein unvollständiges Produkt in den Händen hält, etwa beim Zusammenstellen von Zügen oder beim Streckenbau. So existieren zum Beispiel keine ebenerdigen Bahnübergänge.
Weichen und Kreuzungen
Das Programm berechnet die Geschwindigkeit, mit denen Kreuzungen und Weichen überfahren werden können, in erster Linie anhand des Kreuzungswinkels. Insbesondere an stumpf befahrenen Weichen ist dieser natürlich sehr spitz und die Höchstgeschwindigkeit sehr niedrig, obwohl dort praktisch gar keine Abbiegemöglichkeit besteht. Da die KI immer nur ein Gleis- oder Straßenelement weit „vorausplanen“ kann, werden somit Züge abrupt abgebremst. Im Extremfall führt dies dazu, dass ein ICE auf einer halben Loklänge von 280 auf 40 km/h herabgebremst wird. Bei Straßenfahrzeugen hält sich der Effekt in Grenzen.
Zukunft
2007 kündigte der Publisher Rondomedia einen Nachfolger an. Der erste Erscheinungstermin wurde auf Anfang 2008 gesetzt, jedoch wurde das Spiel mehrmals verschoben. Im Januar 2009 wurden die Entwicklungen auf Eis gelegt und das Entwicklerstudio aufgelöst. Die Marke Schiene und Strasse wurde zum Verkauf freigegeben.
CDV kündigte an, die Domäne zu kaufen und das Spiel weiter zu entwickeln.
Weblinks
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