Schilda (Brandenburg)

Schilda (Brandenburg)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Schilda
Schilda (Brandenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schilda hervorgehoben
51.60416666666713.3875137
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Amt: Elsterland
Höhe: 137 m ü. NN
Fläche: 8,71 km²
Einwohner:

490 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03253
Vorwahl: 035326
Kfz-Kennzeichen: EE
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 440
Adresse der Amtsverwaltung: Kindergartenstraße 2a
03253 Schönborn
Webpräsenz: www.elsterland.de
Bürgermeisterin: Diana Kobill (parteilos)
Lage der Gemeinde Schilda im Landkreis Elbe-Elster
Bad Liebenwerda Crinitz Doberlug-Kirchhain Elsterwerda Falkenberg Fichtwald Finsterwalde Gorden-Staupitz Großthiemig Gröden Heideland Herzberg Hirschfeld Hohenbucko Hohenleipisch Kremitzaue Lebusa Lichterfeld-Schacksdorf Massen-Niederlausitz Merzdorf Mühlberg/Elbe Plessa Röderland Rückersdorf Sallgast Schilda Schlieben Schönborn Schönewalde Schraden Sonnewalde Tröbitz Uebigau-Wahrenbrück BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Schilda ist eine Gemeinde im Süden von Brandenburg im Landkreis Elbe-Elster. Die Gemeinde gehört dem Amt Elsterland an. Der Verwaltungssitz des Amtes ist in der Gemeinde Schönborn. Von 1952 bis 1993 gehörte Schilda zum Kreis Finsterwalde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde liegt in einem landwirtschaftlich geprägten Teil der westlichen Niederlausitz. Sie wird von den Gemeinden Doberlug-Kirchhain, Tröbitz und Uebigau-Wahrenbrück umgeben.

Geschichte

Ortsgeschichte

Schilda in der Herrschaft Dobrilug als Schilde

Schilda wurde im Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort befand sich zu dieser Zeit von Dezember 1300 bis 1335 im Besitz der de Ileburg. Im Jahre 1335 verkauften diese das Dorf dem Kloster Dobrilugk und Schilda wurde mit deutschen Siedlern besetzt. Bis 1541 blieb es in Besitz des Klosters. 1335 begann vom Kloster aus ein ergiebiger Weinbau und Kelterbetrieb. An das damalige Vorhandensein eines weiteren Weinberges erinnert noch das "Kellerhaus" am Wege von Schilda nach Langennaundorf. In der Folgezeit fielen die Weinpflanzungen weg und verschwanden im 19. Jahrhundert gänzlich.

Die Schildaer Kirche wurde 1450 erbaut. Nach kunstgeschichtlichen Angaben ist sie ein mittelalterliches Bauwerk mit rechteckigem Grundriss. Die Mauern sind aus Granitfindlingen und Raseneisenstein errichtet. Der fast quadratische Turm wurde später angebaut. Auch wenn der Ort wohl kaum das historische Schilda sein dürfte, offenbaren alte Überlieferungen die besondere Lebensweise der Leute. So sagt man, dass sie auf die unnütze Ausgabe von Fenstern auf der Kirchennordseite verzichteten. Um 1800 brachte der Raseneisenstein einen kleinen zusätzlichen Verdienst. Er wurde in das Eisenwerk Lauchhammer geliefert. Im April 1856 brannte der südlich der Kirche gelegene Teil des Dorfes komplett nieder.

Im Territorium der Gemeinde existierten in früheren Zeiten insgesamt drei Ziegeleien. Die Ziegelherstellung wurde in den vergangenen Jahrhunderten sehr arbeitsintensiv betrieben. Anhand der Bevölkerungsentwicklung von 1900 bis 1910 sieht man, dass die Braunkohleindustrie für viele Bewohner die Haupterwerbsquelle wurde. Eine Blütezeit erlebt die Kohleindustrie noch einmal nach 1945. Aus dem Braunkohlewerk wurde später ein Betrieb des Landmaschinenbaus. Einen großen Umbruch im Erwerbsleben brachte die politische Wende 1989. Die Arbeitgeber in der nahen Umgebung, wie der Landmaschinenbau und Brikettfabriken, waren der Marktwirtschaft nicht rentabel genug und wurden geschlossen.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Schilda inklusive seiner heutigen Ortsteile ab 1875 bis 2008[2]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 324 1950 973 1991 697 1998 655 2005 547
1890 387 1964 833 1992 687 1999 638 2007 527
1910 648 1971 793 1993 674 2000 629 2008 516
1925 703 1981 758 1994 672 2001 620
1933 741 1985 748 1995 667 2002 606
1939 815 1989 718 1996 678 2003 658
1946 932 1990 723 1997 672 2004 569

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Schilda besteht aus 6 gewählten Kandidaten der WG Schilda und 2 Kandidaten der WG Röschendorf.
(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Wappen

Das Wappen wurde am 1. Juni 1994 genehmigt.

Blasonierung: „In Grün ein gehendes silbernes Pferd.“[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Schilda (Brandenburg) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

Als einziger Ort in Mitteleuropa (oder gar weltweit) namens Schilda wird die Gemeinde oft mit den Schildbürgern in Verbindung gebracht. Einen historischen Beweis für diese Verknüpfung gibt es jedoch nicht. Auch das ungewöhnlich erscheinende Fehlen von Fenstern in der Nordseite der Schildaer Kirche sollte keinen hinreichenden Beweis für das Schildbürgertum in Schilda darstellen.

Diese Kirche wurde 1450 erbaut. Nach kunstgeschichtlichen Angaben ist sie ein mittelalterliches Bauwerk mit rechteckigem Grundriss. Die Mauern sind aus Granitfindlingen und Raseneisenstein errichtet. Der fast quadratische Turm wurde später angebaut. Auch wenn der Ort wohl kaum das historische Schilda sein dürfte, offenbaren alte Überlieferungen die besondere Lebensweise der Leute. So sagt man, dass sie auf die unnütze Ausgabe von Fenstern auf die Kirchennordseite verzichteten. Besonders aktiv in Schilda sind auch der Jugendclub und die Feuerwehr mit ihren zahlreichen Veranstaltungen.

Persönlichkeiten

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg Online als PDF-Datei
  3. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  4. http://www.lr-online.de/regionen/Herzberg;art1056,2476933

Weblinks

 Commons: Schilda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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