- Schizophyllum commune
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Gemeiner Spaltblättling Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Spaltblättlingsartige (Schizophyllacea) Gattung: Spaltblättlinge (Schizophyllum) Art: Gemeiner Spaltblättling Wissenschaftlicher Name Schizophyllum commune Fr. Der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum commune) ist ein Pilz aus der Gattung der Spaltblättlinge (Schizophyllum).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Fruchtkörper des Spaltblättlings stellt ein Sammel-Basidocarb dar, das heißt er besteht aus teilweise miteinander verwachsenen becherförmigen (cypheloiden) Einzelfruchtkörpern. Dieser Aufbau erklärt auch die typische und namensgebende Form der gespaltenen „Lamellen“ die bei Trockenheit auseinanderklaffen. Die scheinbare Innenseite der Lamellen stellt dabei die Außenseite der miteinander verwachsenen Fruchtkörper dar. Durch hygrometrische Bewegung wird das Hymenium bei Trockenheit durch Umrollen in einer Art Kammern geschützt. Im feuchten Zustand öffnen sich diese Kammern wieder („Lamellen“ geschlossen) und der Fruchtkörper sporuliert erneut. Es wird berichtet, das selbst jahrelang trocken aufbewahrte Fruchtkörper bei Befeuchtung wieder sporulieren. Die Oberseite des Sammelfruchtkörpers ist mit einem im feuchten Zustand grauem, trocken weißem Filz bedeckt.
Vorkommen
Der Gemeine Spaltblättling wächst als Saprobiont (Weißfäuleerreger) und Wundparasit an verschieden Laub- und Nadelhölzern. In der Literatur wird als bevorzugtes Substrat in Mitteleuropa (?) die Rotbuche gefolgt von der Fichte angegebenen. Daneben wird der Gemeine Spaltblättling an einer Vielzahl weiterer Hölzer sowie an weiteren Substraten (verkohltes Holz, Kräuterstängel, Knochen und Horn) gefunden. Selbst vom Auftreten als Parasit bei immungeschwächten Menschen wird berichtet. Der Spaltblättling kommt in allen Arten mitteleuropäischer Waldtypen sowie vor allem in anthropogen beeinflussten Biotopen vor (Weg – und Straßenränder, Holzlagerplätze, Kahlschläge, Gärten und Parks). Als ausgesprochen trockenheits- und hitzeresistenter Pilz kommt er besonders an sonnen- und windexponierten Hölzern vor. Der Pilz ist in Deutschland in allen Höhenstufen verbreitet.
Ähnliche Arten
Der Spaltblättling ist die einzige Art seiner Gattung in Europa. Verwechslung mit anderen Pilzarten ist aufgrund der markanten Erscheinungsform recht unwahrscheinlich
Speisewert/Bedeutung
Als Speisepilz kommt der Spaltblättling nicht in Frage. Er kann als Zersetzer von gelagertem oder verbautem Holz beträchtlichen Schaden anrichten.
Sonstiges
Der Gemeine Spaltblättling ist der weltweit vermutlich am weitesten verbreitete Pilz. Besonders interessant ist, dass dieser Pilz 28000 verschiedene Geschlechter ausbildet. Im Juni 2006 meldete die EMPA ein Patent für ein Verfahren an, um mit Hilfe des Gemeinen Spaltblättlings die Klangeigenschaften von Fichte zu verbessern ohne die Stabilität zu beeinträchtigen.
Literatur
- Krieglsteiner, G.J.: Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 1, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3528-0.
- Dörfelt, H.; Jetschke, G.: Wörterbuch der Mycologie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin; 2001, ISBN 3-8274-0920-9
Weblinks
- MykoWeb
- Tom Volk's Fungus of the Month
- EMPA-Artikel über die Holzveredelung mit dem Gemeinen Spaltblättling
- Wikispecies - Schizophyllaceae [1]
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