- Schlacht bei Mohacs (1526)
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In der Schlacht von Mohács erlitt das Heer des Vielvölker-Königreiches Ungarn unter König Ludwig II. und Pál Tomori gegen die Osmanen unter Süleyman I. am 29. August 1526 bei Mohács in Südungarn eine vernichtende Niederlage. Nach der Schlacht konnten die Türken wenig später große Teile Ungarns und Kroatiens einnehmen und in das Osmanische Reich eingliedern.
Während Ungarn 1514 durch den Bauernaufstand des György Dózsa und dessen Niederschlagung seine für den Kampf gegen die Osmanen benötigten Verteidigungskräfte geschwächt hatte, hatten die Osmanen 1521 ihr Reich durch die Eroberung Belgrads in nordwestliche Richtung erweitert. Bereits 1526 folgte ein weiterer Feldzug, der sich gegen Ungarn richtete. Süleyman hatte von Ungarn Tribut gefordert, und als Ungarn die Zahlung verweigerte, marschierte er mit einer etwa 60.000 bis 70.000 Mann starken Armee Richtung Norden, zu der 10.000 Reiter ("Sipahis") und 12.000 Janitscharen als Elitetruppen gehörten. König Ludwig brach am 15. August mit seinem Heer von ungefähr 25.000 bis 40.000 Mann, das zum größten Teil aus Bauern bestand, von Tolna auf. Das Heerlager wurde in der Nähe des Dorfes Mohács aufgeschlagen. Hier wollte man auf weitere Truppen warten. So hatte der siebenbürgische Fürst Johann Zápolya mehrfach die Aufforderung erhalten, mit seinen Truppen zum König zu stoßen. Er ließ aber auf sich warten. Das osmanische Heer überschritt am 20. August den Fluss Drau und stand am 29. dem ungarischen Heer gegenüber.
Warnungen des polnischen Obristen Leonard Gnoinski, den Kampf nicht ohne vorherige Kenntnis der osmanischen Schlachtordnung zu beginnen, wurden von den ungarischen Adligen nicht zur Kenntnis genommen. Man wollte die Osmanen in die Flucht schlagen. Als sich dann eine osmanische Einheit von Sipahis zeigte, griff die gesamte schwere Reiterei der Ungarn an, obwohl erst ein Teil des ungarischen Heeres (28.000 bis 30.000 Mann) kampfbereit aufgestellt worden war. Die Sipahis aber zogen sich geordnet zurück und lockten die Ungarn in einen Hinterhalt osmanischer Artillerie. Im Geschützfeuer wurden zahlreiche Ungarn getötet (erstes geschichtlich registriertes Artillerie-Sperrfeuer), und es setzte eine allgemeine Panik ein. Die fliehenden ungarischen Einheiten wurden von den nachrückenden Osmanen in die Sümpfe getrieben. 12.000 Ungarn wurden enthauptet. König Ludwig II. wurde tot aufgefunden. In dieser Schlacht starben mehr als 24.000 ungarische Soldaten. Das Dorf Mohács wurde niedergebrannt und alle Bauern, die in der Nähe waren, wurden zur Abschreckung getötet. Süleyman erreichte am 10. September Buda, zog sich dann aber wieder zurück und führte mehr als 100.000 Ungarn mit sich in die Sklaverei.
Literatur
- Mikuláš Konáč z Hodiškova: Bitva u Moháče (1526)
- Nicolae Jorga: Geschichte des Osmanischen Reiches, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, Zweiter Band, S. 400ff
Weblinks
45.94143666666718.647221388889Koordinaten: 45° 56′ 29,17″ N, 18° 38′ 50″ O
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