Schlammschwimmer

Schlammschwimmer
Feuchtkäfer
Hygrobia hermanni

Hygrobia hermanni

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Adephaga
Überfamilie: Caraboidea
Familie: Feuchtkäfer
Wissenschaftlicher Name
Hygrobiidae
Régimbart, 1878

Die Feuchtkäfer oder Schlammschwimmer (Hygrobiidae) stellen eine sehr kleine Familie der Käfer dar. Bis jetzt sind insgesamt nur sechs Arten innerhalb der gleichen Gattung bekannt. Eine kommt in Europa und Nordafrika, eine im Westen Chinas und vier in Australien vor. Die verwandtschaftliche Beziehung der Familie innerhalb der Adephaga ist noch nicht vollends geklärt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Käfer werden ca. 8,5 bis 10 Millimeter lang und haben einen ovalen, stromlinienförmigen Körper mit vorgestrecktem Kopf, der schmaler, als das Halsschild ist. Dieses ist kurz und breit. Die Beine sind dünn und tragen auf den Schienen (Tibien) Schwimmhaare. Die Fühler sind fadenförmig und haben 11 Glieder. Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen dadurch, dass die ersten drei Tarsenglieder der vorderen und mittleren Beinpaare verbreitert sind und dass sie auf deren Unterseite Saugnäpfe haben. Das Unterscheidungsmerkmal der Feuchtkäfer zu den Schwimmkäfern ist, dass erstere ein längliches, quergeteiltes Plättchen auf dem Metasternum aufweisen.

Lebensweise

Die Tiere leben im Wasser und bewegen sich eher langsam und ungeschickt im Zickzackstil, da sie mit ihren Beinen abwechselnd rudern. Meist bewegen sie sich allerdings eher kriechend am Gewässerrand oder -boden vorwärts. Sie leben räuberisch und jagen am Grund von stehenden Gewässern, wie z.B. Teichen oder Sümpfen, deren Grund mit Schlamm oder abgestorbenem Pflanzenmaterial bedeckt ist. Zur Fortbewegung rudern die Käfer. Sie müssen gelegentlich auftauchen um Sauerstoff aufnehmen zu können, der unter den Deckflügeln gespeichert wird. Sie können fliegen und werden gelegentlich durch künstliches Licht in der Nacht angelockt. Sie können durch das Aneinanderreiben von Hinterleib und Deckflügeln Geräusche erzeugen. Die Eier werden in einer Gallerthülle an Wasserpflanzen abgelegt.

Die etwa 10 Millimeter langen Larven sind breit und abgeflacht und haben einen verdickten Oberkörper. Am Hinterleib tragen sie drei Schwanzanhänge (Cerci und Terminalfilum). Sie leben ebenfalls räuberisch, im gleichen Lebensraum, wie die Imagines. Sie müssen aber nicht zum Luftholen auftauchen, da sie durch Kiemen, die sich auf der Unterseite von Thorax und Abdomen befinden, atmen. In ihrer Entwicklung durchlaufen sie drei Larvenstadien, wobei sie im dritten Stadium bereits funktionstüchtige Tracheen haben, mit denen sie an Land atmen können. Dadurch können sich an Land in feuchtem Sand und Schlamm verpuppen.

Arten

  • Hygrobia hermanni (Fabricius 1775)
  • Hygrobia australasiae (Clark, 1862)
  • Hygrobia davidi Bedel, 1883
  • Hygrobia maculata Britton, 1981
  • Hygrobia niger (Clark, 1862)
  • Hygrobia wattsi Hendrich, 2001

Weblinks


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