- Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag
-
Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (kurz sh:z) mit Sitz in Flensburg ist mit 14 Tageszeitungen und einer Sonntagszeitung („Schleswig-Holstein am Sonntag“) der auflagenstärkste Verlag Schleswig-Holsteins. Die Zeitungen des sh:z erzielen täglich eine verkaufte Auflage von 181.613 Exemplaren[1] und erreichen damit rund eine halbe Million Menschen. Am 18. März 2005 übernahm der sh:z die Schweriner Volkszeitung und die Norddeutsche Neueste Nachrichten aus Rostock von Hubert Burda Media. Am 5. November 2007 startete der Verlag als erster der Tageszeitungsverlage in Schleswig-Holstein ein neues, täglich von einer vierköpfigen Redaktion gepflegtes Internetportal. Im Jahr 2005 erhielt der Verlag den Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Inhaltsverzeichnis
Tageszeitungen
Dem sh:z gehören folgende Zeitungen an:
Ausgabe Region Auflage Auflagenquelle Gründungsdatum Beitrittsdatum Eckernförder Zeitung Eckernförde 8.523 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1851 2004 Flensburger Tageblatt Flensburg 34.638 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1865 Gründungsmitglied des sh:z Holsteinischer Courier Neumünster 14.457 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1872 2001 Husumer Nachrichten Husum 20.835 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1870 1970 Der Insel-Bote Föhr, Amrum, Halligen 3.352 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1880 1954 Schleswig-Holsteinische Landeszeitung Rendsburg 24.059 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1807 1986 Norddeutsche Rundschau Kreis Steinburg ohne die Wilstermarsch 21.003 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1817 Nordfriesland Tageblatt Niebüll 8.611 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1879 1970 Ostholsteiner Anzeiger Kreise Ostholstein und Plön 6.443 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1802 2001 Schleswiger Nachrichten Schleswig 14.746 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1812 Gründungsmitglied des sh:z Schlei-Bote Kappeln, Angeln, Schwansen 4.281 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1864 1864 Stormarner Tageblatt Kreis Stormarn 5.018 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1839 1993 Sylter Rundschau Sylt 6.238 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1865 1971 Wilstersche Zeitung Wilstermarsch 20.913 laut sh:z, zweites Quartal 2009 1890 1999 Pinneberger Tageblatt Pinneberg 11.045 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1859 2009 Quickborner Tageblatt Quickborn Keine Angaben mehr erhältlich 1859 2009 Schenefelder Tageblatt Schenefeld, Bz. Hamburg Keine Angaben mehr erhältlich 1859 2009 Wedel-Schulauer Tageblatt Wedel 3.257 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1869 2009 Barmstedter Zeitung Barmstedt 2.033 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)1869 2009 Elmshorner Nachrichten Elmshorn 9.409 IVW 3/2011, Mo-Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)– 2009 Die 2005 übernommene Schweriner Volkszeitung mit neun Lokalausgaben hat als eigenständiger Verlag in Schwerin ihren Sitz und verfügt über eine eigene Redaktion. Die in Rostock erscheinende Tageszeitung Norddeutsche Neueste Nachrichten (NNN) bildet mit der Schweriner Volkszeitung seit 1991 eine publizistische Einheit und ist deren Lokalausgabe für die Hansestadt Rostock. Auch die in Brandenburg erscheinende Zeitung Der Prignitzer gehört zur Schweriner Volkszeitung und damit zum Verbund des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages. Auch das Amt Neuhaus (Niedersachsen) gehört zum Verbreitungsgebiet der Schweriner Volkszeitung. Das Amt gehörte zu DDR-Zeiten zum Bezirk Schwerin. 1993 entschieden sich die Gemeinden für die Rückkehr zum Landkreis Lüneburg. Die SVZ ist aber nach wie vor die dominierende Tageszeitung.
Wochenzeitungen
- Nord Sport (Sportzeitung für Schleswig-Holstein, übernommen 2006)
- Schleswig-Holstein am Sonntag (gegründet 2006, Startauflage am 19. November 2006 ca. 50.000)
- Handballwoche (Europas größte Handball-Zeitschrift, übernommen 2008)
- Sport Mikrofon (Hamburgs Fußball-Fachmagazin, übernommen 2008)
Anzeigenblätter
Die Auflage der kostenlosen Anzeigenblätter beträgt etwa 540.000. Folgende Titel werden produziert:
- HALLO Wochenblätter (Rendsburg, Steinburg)
- HALLO am Wochenende (Rendsburg)
- HALLO am Sonntag (Neumünster, Kreis Steinburg)
- DIE WOCHENSCHAU (Angeln, Flensburg, Nordfriesland, Schleswig)
- Blickpunkt (Stormarn)
- Förde Express (Eckernförde)
- HALLO Sylt (Westerland)
Sonderausgaben
Seit 2007 wird auf dem Wacken Open Air an allen Festivaltagen die Sonderausgabe „Festival Today“ – deren Erlös an einen guten Zweck geht – verteilt. Die Besucher werden hier über Geschehnisse auf dem Festival sowie aktuelle Spielpläne auftretender Bands informiert. Die Donnerstagsausgabe der Festivalzeitung liegt auch allen Tageszeitungen des sh:z bei.
Druckzentrum
Ursprünglich sollte das Rendsburger Druckzentrum im Jahr 2000 auf der gegenüber liegenden Straßenseite erweitert und mit einer Brücke verbunden werden, aber die Stadt Rendsburg lehnte dies ab. Im Oktober 2001 wurde das Druckzentrum unter anderem wegen der fehlenden Genehmigung schließlich unter heftiger Kritik von Rendsburg nach Büdelsdorf verlegt, wo seitdem täglich alle zum Verlag gehörenden Tageszeitungen gedruckt werden. Gedruckt wird in der Reihenfolge der geografischen Entfernung zu Büdelsdorf, beginnend mit den Ausgaben der nordfriesischen Insel. Daraus ergibt sich mitunter eine unterschiedliche Aktualität des eigentlich identischen Mantelblattes, da bei bestimmten spätabendlichen Ereignissen lediglich die Ausgaben aktualisiert werden können, deren Druck noch aussteht.
Die geschlungene Form des Gebäudes soll an die Vorgänge während des Zeitungsdrucks erinnern, in denen das Zeitungspapier durch verschiedene Walzen geführt wird.
Presseratsrüge
2008 sprach der Deutsche Presserat eine öffentliche Rüge gegen die Schleswiger Nachrichten wegen Verstoßes gegen den Pressekodex aus. In der Berichterstattung über einen Kommunalpolitiker hatte die Zeitung nach Feststellung des Presserats gegen die journalistische Sorgfaltspflicht verstoßen, indem sie falsche Informationen ungeprüft verbreitet hatte.[2]
Wahlkampf 2009
Während des Bundes- und Landtagswahlkampfes 2009 wurde von Seiten der Piratenpartei und der Freien Wähler behauptet, dass die Chefredaktion über eine so genannte Stallorder die Berichterstattung über die im Parlament nicht vertretenen Parteien (mit Ausnahme der Linkspartei) sämtlichen dem sh:z gehörenden 14 Tageszeitungen verbietet.[3][4][5] [6]
Freie Wähler und Piraten protestierten gegen dieses Vorgehen in einer gemeinsamen Presseerklärung. Dabei verurteilten beide Parteien das Verhalten des Verlages und forderten diesen auf, sich zu verpflichten, die Bürgerinnen und Bürger in all seinen Zeitungen umfassend und vollständig über ihre Wahlmöglichkeiten umfassend zu informieren. Des Weiteren forderten sie ihre
„vom undemokratischen Verhalten des sh:z ohne eigene Schuld begünstigten Mitbewerber – namentlich CDU, SPD, FDP, GRÜNE, SSW und LINKE – dazu auf, ihrer gesamtpolitischen Verantwortung gerecht zu werden und die Teilnahme an Pressegesprächen des sh:z so lange zu verweigern, bis auch in Schleswig-Holstein die 'vierte Macht im Staat' wieder von demokratischen Grundprinzipien getragen wird.“[7]
Der Direktkandidat der Freien Wähler Helmut Andresen informierte in einem Brief die Wahlkampfbeobachter der OSZE über den Vorgang.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ laut IVW, drittes Quartal 2011, Mo-Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
- ↑ Mitteilung des Deutschen Presserats vom 4. Dezember 2008
- ↑ Vgl. Peter Mühlbauer: Wahlkampf in alten und neuen Medien, 23. September 2009, Online unter Telepolis.
- ↑ Die Angst vor den Piraten, 18. September 2009, online unter wienerzeitung.at.
- ↑ Stallorder gegen Piraten und freie Wähler [1]
- ↑ Original-Pressemitteilung der Piratenpartei (über DGAP-Textdienst bei Focus.de) [2]
- ↑ Fabio Reinhardt: 'Stallorder' gegen FREIE WÄHLER und PIRATEN durch auflagenstärksten Zeitungsverlag Schleswig-Holsteins + Update, Fr, 18/09/2009, online unter piratenpartei.de.
- ↑ Joachim Huber und Sonja Pohlmann: Schlacht um Schleswig – Freie Wähler und Piratenpartei fühlen sich vom Flensburger SHZ-Verlag ignoriert. Die OSZE soll helfen, 24. September 2009, online unter tagesspiegel.de.
Kategorien:- Zeitungsverlag (Deutschland)
- Unternehmen (Flensburg)
- Medien (Schleswig-Holstein)
Wikimedia Foundation.