- Schlingel
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Der Schlawiner (auch Schlawuzi oder Schlawak) ist eine im süddeutschen Sprachraum (Süddeutschland, Schweiz und Österreich) gebräuchliche saloppe Bezeichnung und sowohl anerkennend als auch beleidigend gemeint sein kann:
- ein pfiffiger, gerissener, lebhafter Mensch (oft auch ein solches Kind); Synonym: Schlingel
- ein gerissener Gauner
- ein unzuverlässiger Mensch
Die Etymologie ist nicht eindeutig, das Wort wurde aber wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu Slowene bzw. Slawonier (eine Volksgruppe in Kroatien) gebildet, weil von dort stammende Hausierer als besonders gerissene Geschäftemacher galten[1].
Der Begriff war in der Schriftsprache besonders in den 1930er Jahren verbreitet[2] und wurde damals auch als Schimpfwort für osteuropäische Ausländer verwendet[3].
Anmerkungen und Quellen
- ↑ Duden, das große Fremdwörterbuch, Mannheim & Leipzig, 2000, ISBN 3-411-04162-5
- ↑ Wortverlauf, herausragendes Maximum 1930 (DWDS)
- ↑ DWDS: Mühsam, Erich, Schwabing, in: Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe) 05.04.1928, S. 9) ... Russen, Ungarn und Balkanslawen, kurz das, was der Münchener Eingeborene in den Sammelnamen „Schlawiner“ zusammenfaßt.
- Erklärung im Lexikon Ruhrgebietssprache
- Informationen zum Wort „Schlawiner“ im DWDS
- Duden - Das Herkunftswörterbuch; Mannheim 1989
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