- BRIC-Staaten
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Die Abkürzung BRIC steht für die Anfangsbuchstaben der vier Staaten: Brasilien, Russland, Indien und China. Sie wurde vom Goldman Sachs-Chefvolkswirt Jim O'Neill im Jahre 2003 geprägt. Von ihm stammt auch die Idee der Next Eleven als "Nachfolger" der BRIC-Staaten. Diese vier Staaten, drei von ihnen so genannte Schwellenländer, haben jährliche Zuwachsraten der Wirtschaftsleistung von 5 bis 10 % (zum Vergleich: EU etwa 2 %), weshalb einige Prognosen voraussagen, dass sie bis 2050 die G8-Staaten überflügeln könnten. Damit würde die 'westliche Welt', Europa und Nordamerika, erstmals seit etwa fünf Jahrhunderten ihre dominierende Stellung in der Weltwirtschaft verlieren.
Etwa 40 % der Weltbevölkerung, 2,8 Milliarden Menschen, leben in den BRIC-Staaten. Ihr Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (33 Billionen Euro) beträgt derzeit ca. 10 %.
- Brasilien: Rohstofflieferant und großes landwirtschaftliches Potenzial (schon heute teilweise auch auf Kosten des Regenwaldes ausgenutzt) für soft (Orangensaft) und hard (Eisenerz) commodities
- Russland: beträchtliche Vorräte an Öl und vor allem Erdgas, viele Industrieeinrichtungen noch aus Sowjetzeiten
- Indien: Denkfabrik (Softwareprodukte u. a. aus Bangalore) und größter Generika-Hersteller der Welt, beginnende Industrialisierung
- China: "Werkbank der Welt", immer mehr Innovationen, niedrige Löhne und riesiger Binnenkonsum (ca. 800 Millionen potenzielle Käufer)
Aufgrund der wirtschaftlichen Stagnation in den Industrienationen hat sich das Augenmerk der Investoren auf die so genannten BRIC-Staaten gewandt, so dass in letzter Zeit vermehrt Finanzprodukte auf diese emittiert werden, so z. B. Fonds, Zertifikate etc.
Alternative Konstruktionen
Gelegentlich werden die BRIC-Staaten durch die Hinzunahme Südkoreas/Koreas zu den sogenannten BRICK-Staaten erweitert. Hierbei zeichnet sich Südkorea dadurch aus, dass es ein entwickeltes Industrieland ist, dennoch aber hohe Wachstumsraten erzielt. Im Zusammenhang mit einer geplanten Erweiterung der OECD wird auch die Abkürzung BRICS-Staaten benutzt, wobei das S für Südafrika steht.
Seltener werden die BRIC-Staaten stattdessen durch die Hinzunahme Kasachstans zu BRICK-Staaten erweitert. Hierbei steht – neben den hohen Wachstumsraten der kasachischen Volkswirtschaft und ihrer wachsenden Rolle als Energielieferant – vor allem die Lage Kasachstans zwischen den "klassischen" BRIC-Staaten Russland, China und Indien im Vordergrund, wodurch die eurasisch-pazifische Perspektive der emerging markets in den Vordergrund gerückt wird. (Zum Teil wird dabei Brasilien gänzlich ausgespart, die Staaten dann als RICK-Staaten bezeichnet.) Kasachstan wie auch andere Länder Zentralasiens gelten trotz ihrer vergleichsweise geringen Bevölkerung und Wirtschaftskraft auch geopolitisch als bedeutend, da sie an der Grenze der Einflusssphären verschiedener bedeutsamer Mächte wie Indien/Pakistan, Iran, China, Russland, der Europäischen Union und der USA liegen.
Manchmal wird auch die Abkürzung BRIICS für die Staaten Brasilien, Rußland, Indien, Indonesien, China und Südafrika verwendet.
Im Falle Russlands gehen die Meinungen bezüglich der weiteren Entwicklung auseinander: Einige Autoren wie Gunnar Heinsohn oder Peter Scholl-Latour sehen das Land aufgrund der sinkenden Bevölkerungszahl, der oft maroden Industrien und der inneren Konflikte v. a. mit der muslimischen Minderheit eher auf dem absteigenden Ast.
Siehe auch
Weblinks
- Goldman-Sachs-Report: http://www.gs.com/hkchina/insight/research/pdf/BRIC_Layers_03-01-05.pdf
- Projektstudiengruppe "BRIC - Aufstrebende Schwellenländer?" http://www.uni-marburg.de/fb03/politikwissenschaft/bric/
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