- Schloss Petschau
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Burg und Schloss Bečov (deutsch Petschau) befinden sich in der Stadt Bečov nad Teplou im Karlovarský kraj, Tschechien.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Auf dem Gipfel des steil abfallenden Felsens, von zwei Seiten durch den Fluss Teplá geschützt, liegt diese gotische Burg, die in der Renaissancezeit umgebaut wurde. Damals wurden Steinportale angebaut und die Wände mit Wandmalereien versehen. Den Burghof schmücken Häuser und Pferdestallungen, erstellt von den Herren Pflugk. Die Burg erhielt einen Palast, den sogenannten Pflugk-Palast. Unter der Burg befindet sich das Schloss aus dem 18. Jahrhundert, ebenfalls mit einem Renaissance-Kern. Die Umbauten wurden von den Architekten Josef Zítek und Josef Mocker geplant und 1861-1865 durchgeführt.
Die wertvollste erhaltene Sehenswürdigkeit ist die Kapelle Mariae Heimsuchung, in der sich Fresken aus dem Leben von Jesus Christus befinden. Unter dem Fußboden der Kapelle wurde 1985 eine Reliquie des Heiligen Maurus aus dem 12. Jahrhundert gefunden, die man heute noch besichtigen kann.
Geschichte
Die Burg Petschau wurde im 13. Jahrhundert von den Herren von Ossegg gegründet, denen dieses Gebiet über zwei Jahrhunderte gehörte. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1314. Seit 1407 war die Burg Sitz einiger Geschlechter. Die Burg diente als Wachburg auf der Kreuzung von Handelsstraßen. Später nutzte man sie als Zollstation, die davor auf dem Platz der heutigen Kirche stand. Zur höchsten Blüte kam es Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, als die Burg dem Geschlecht von Pflugk von Rabenstein gehörte (1495–1547). Durch die Erträge aus dem Zinnabbau gehörte das Gebiet zu einem der reichsten in der Gegend.
1547 wurde die Burg von Ferdinand I. von Habsburg konfisziert, weil Caspar Pflugk an der Spitze des böhmischen Aufstandes stand. Die Burg ging daraufhin wieder durch mehrere Hände. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1648 von den Schweden besetzt. Damals gehörte sie den Herren von Questenberg (1624-1752), die 1656 vor der Burg zum Schutz gegen zahlreiche Angriffe einen hohen achteckigen Turm anbauen und einen Burggraben ausheben ließen. Später ließen die Questenberg in der Nähe der inzwischen verlassenen Burg ein Barockschloss erbauen, welches 1753 von Dominik Andreas von Kaunitz-Rietberg fertiggestellt wurde. 1813 kaufte der belgische Gouverneur Friedrich August von Beaufort-Spontin (siehe auch Haus Huy) die Ländereien von Petschau, dessen Familie 1830 den Pflugk-Palast in ein Verwaltungsgebäude umbauen ließ. Die Burg diente zu dieser Zeit als Speicher. Das Eigentum wurde 1945 konfisziert.
Anschrift
Státní hrad a zámek Bečov, 364 64 Bečov nad Teplou
Weblinks
- Nationales Denkmalamt Pilsen: Staatliche Burg und Schloss Bečov (tschechisch, deutsch, englisch)
Siehe auch: Liste der Burgen und Schlösser in Tschechien
50.08609166666712.839855555556Koordinaten: 50° 5′ 10″ N, 12° 50′ 23″ O
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