- Schluifelder Moos
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Der ehemalige Schluifelder See. Geographische Lage: Oberbayern Städte am Ufer: Waldbrunn, Schluifeld (Ortsteile der Gemeinde Wörthsee) Daten Koordinaten 48° 4′ 50″ N, 11° 12′ 37″ O48.08055555555611.210277777778Koordinaten: 48° 4′ 50″ N, 11° 12′ 37″ O Der Schluifelder See, zuweilen auch Schluisee, war ein Toteis- und Moorsee im Norden der Gemeinde Wörthsee in Deutschland. An seiner Stelle befindet sich heute das Schluifelder Moos.
Der See befand sich im größten Toteisbecken des nördlichen Gebiets des würmeiszeitlichen Ammerseegletschers. Um 1400 soll der See etwa 128 Tagwerk (0,43 km²) groß gewesen sein. Seine Fläche verringerte sich danach im Laufe der Jahrhunderte durch Verlandung. Die Karte von Philipp Apian stellt den See 1566 nur knapp doppelt so groß wie den nahen Weßlinger See (0,17 km²) dar. Eine weitere Verminderung erfolgte 1815 durch menschlichen Eingriff. Um Ackerland zu gewinnen, verbreiterte und vertiefte man den Abfluss des Sees. In Folge dessen schrumpfte seine Fläche, ohne dass der verfolgte Zweck erreicht werden konnte. Das gewonnene Land war unfruchtbar. Mitte des 19. Jahrhunderts soll der See nur noch 36 Tagwerk (0,12 km²) groß gewesen sein.[1] Fast vollständig umschloss den See ein Moorgürtel. Nur auf der östlichen Seeseite gab es noch einen Seezugang mit festem Grund. Der See war so seicht geworden, dass man weit hineingehen musste, damit das Wasser bis zu den Knien reichte. Trotzdem galt er noch als fischreich. In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts verstärkte man erneut den Abfluss des Sees, um den See endgültig trockenzulegen. Nachdem der Seespiegel um weitere 2 Meter abgesunken war, galt die Entwässerung 1889 als abgeschlossen. Im Ergebnis scheiterte aber die Trockenlegung. Der See war zu einem Moor geworden. Ein Augenzeuge berichtet 1909: „Torfmoore breiten sich auf der früheren Seefläche [aus], Schachtelhalme, Binsen mit Schilf, Wassermoose und Borstengräser bilden eine schwimmende Decke über dem kaum sichtbaren Sumpfwasser.“[2]
Im 20. Jahrhundert überlegte man wieder, die Fläche trockenzulegen. Diesmal, um Siedlungsraum zu schaffen. Schlussendlich setzte sich die Einsicht durch, dass das Schluifelder Moos ein schützenswerter Naturraum ist. Seit 1986 steht es unter Naturschutz. Das Moor ist nicht nur Rückzugsgebiet seltener Pflanzen und Lebensraum von über 70 Vogelarten. Es gehört zu der in Bayern seltenen Moorart, bei der die Oberfläche des Moors auf einer Wasserblase schwimmt (Schwimmrasen). Das Moor befindet sich auf einer Höhe von 575 m ü.d.M. und hat eine Fläche von 0,56 km².
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Reindl gibt 1909 für ca. 1880 noch eine Seefläche von 80 Tagwerk (0,27 km²) an. (Dr. J. Reindl: Die kleinen Moränenseen zwischen Ammer- und Würmsee. 1909. Zitiert in: Porkert S. 512)
- ↑ Dr. J. Reindl: Die kleinen Moränenseen zwischen Ammer- und Würmsee. 1909. Zitiert nach: Porkert S. 512
Quellen
- Hans Porkert: Am Weßlinger See. 1986.
- Bayerisches Landesamt für Umweltschutz: Amtsblatt der europäischen Gemeinschaften Nr. L 107/4, Kennziffer: DE7933301. 2000.
- Werner Bülow: Wörthsee und seine Umgebung. Oreos Verlag, Waakirchen, 2004. ISBN 392365779X.
- Heimatverein Wörthsee (Hrsg.): 1200 Jahre Etterschlag - 800 Jahre Schluifeld. 2006.
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