Schläfer (2005)

Schläfer (2005)
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Filmdaten
Deutscher Titel: Schläfer
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2005
Länge: 99 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Stab
Regie: Benjamin Heisenberg
Drehbuch: Benjamin Heisenberg
Produktion: Barbara Albert,
Burkhard Althoff,
Martin Gschlacht,
Jessica Hausner,
Peter Heilrath,
Antonin Svoboda
Musik: Lorenz Dangel
Kamera: Reinhold Vorschneider
Schnitt: Karina Ressler,
Stefan Stabenow
Besetzung
  • Bastian Trost: Johannes Mehrveldt
  • Mehdi Nebbou: Farid Atabay
  • Wolfgang Pregler: Professor Behringer
  • Loretta Pflaum: Beate Werner
  • Gundi Ellert: Frau Wasser

Schläfer ist ein deutsches Drama aus dem Jahre 2005 und wurde von Benjamin Heisenberg inszeniert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Johannes, ein naturwissenschaftlicher Forscher, der bei einem Institut neu angestellt wird und zu Hause seine Großmutter mit pflegt, wird vom Geheimdienst gebeten, einen Kollegen zu überwachen. Farid – ein vermeintlicher Schläfer – arbeitet mit ihm zusammen und persönliche, berufliche und politische Ebenen vermischen sich.

Die Eröffnungsszene zeigt, wie im Park eine Frau vom Verfassungsschutz, Frau Wasser, versucht, Johannes vor seinem ersten Arbeitstag anzwerben. Er soll seinen algerischen Wissenschaftskollegen Farid ausspionieren und über ihn berichten. Das Anwerben geschieht durch eine bieder wirkende Frau, die nichts vom Klischee eines Geheimdienstes verkörpert. Johannes entscheidet sich dagegen und tritt seine Arbeit als Wissenschaftler an, doch seine Sichtweise auf Farid ist ab nun voreingenommen. Obwohl sie wissenschaftliche Konkurrenten sind, versuchen beide zu kooperieren und sich in der Freizeit, beim Bier und gemeinsamen Computerspielen besser kennenzulernen. Als die beiden die Kellnerin Beate treffen, verliebt sich Johannes in sie und sie unternehmen zu dritt häufiger etwas. Später wird klar, dass Beate mit Farid zusammenkommt. In den nächsten Einstellungen ist zu sehen, wie Johannes von sich aus Kontakt zu Frau Wasser vom Verfassungsschutz aufnimmt und über Farids Kontakte berichtet. Johannes versucht weiterhin Beate zu gewinnen, es kommt auch zum Sex zwischen ihnen im Fitnessstudio, der jedoch für die Beziehungen folgenlos bleibt. Trotz der spürbaren Spannungen unternehmen die Drei weiterhin zusammen etwas, Farid ist jedoch von der "Aufmerksamkeitssuche" von Beate zunehmend genervt. Er berichtet in diesem Zusammenhang Johannes auch davon, dass er in die Rasterfahndung geraten sei. Immer wieder sind Szenen zu sehen, in denen Farid z.B. in eine fremde Sprache mit einem Kollegen wechselt, es wird erwähnt, dass er Silberfolie vor seinen Fenstern habe und dass er Kontakte habe. Johannes kündigt schließlich die Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz auf. Schließlich kann Farid in "nature" publizieren, Johannes jedoch fühlt sich um seinen Beitrag und seine Mitautorschaft betrogen und es kommt zum Streit zwischen ihm, seinem Professor und Farid. Er fragt Farid danach, ob er bete, was diesen sittlich irritiert. Am selben Abend fand, wie in Radiosequenzen deutlich wird, ein Anschlag auf ein Gebäude in München statt und Farid gerät immer weiter in Verdacht. In einer Szene ist schließlich zu sehen, wie Farid nach der Verabschiedung von Johannes auf dem Nachhauseweg von mehreren Männer überwältigt wird und im Auto weggefahren wird, während Johannes die Szene offen beobachtet, jedoch nicht eingreift. Johannes hat die Möglichkeit, zu bezeugen, dass er zum Zeitpunkt des Anschlages mit Farid zusammen war, äußert sich jedoch nicht zu der Sache. Johannes kehrt zur Großmutter nach Hause zurück und betet für sie, die reglos daliegt, den Psalm 23 aus der Bibel.

Arte gab als Erscheinungsjahr in der Programmauskunft 2004 an.

Kritik

Lexikon des Internationalen Films: Das Erstlingswerk nimmt die Anschläge vom 11. September 2001 zum Anlass, um das Bild einer zutiefst verunsicherten Gesellschaft zu zeichnen, die ihre Mitglieder unter Generalverdacht stellt. Ein subtil entwickelter Film, der die Atmosphäre von Beklemmung und Paranoia spürbar macht und seine formalen Mittel kongenial in den Dienst dieser Erfahrbarmachung stellt.

Auszeichnungen (Auswahl)

Regisseur Heisenberg gewann 2006 den Max Ophüls Preis für seine Leistung.

Weblinks


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