- Schlüsselfräsmaschine
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Ein Schlüssel ist ein Werkzeug zum Öffnen eines Schlosses, beispielsweise eines Türschlosses. Er wird dazu in ein Schlüsselloch eingeführt und umgedreht. Die Benutzung von Schlüsseln ist eine alte und heute noch sehr oft genutzte Methode des Einbruchschutzes und der Zutrittskontrolle.
Generalschlüssel (Passepartout) sind Schlüssel, die mehrere verschiedene Schlösser (ent)sperren können (siehe auch Neubauschlüssel). Der berechtigte Nutzer eines Schlüssels hat die Schlüsselgewalt inne. Unberechtigt genutzte Schlüssel sind entwidmete Schlüssel.
Der Teil des Schlüssels, an dem der Benutzer ihn anfasst, heißt Reide; sie konnte früher reich verziert sein, ist heute allenfalls in farbigen Kunststoff eingefasst. Als weiteres Zierelement kann eine Schlüsselquaste an der Reide hängen. Jener Teil des Schlüssels, der beim Schließen die Verschlussvorrichtung erfasst, heißt Bart. Jeder Schlüssel hat einen individuellen Bart. Das soll gewährleisten, dass das entsprechende Schloss nur mit diesem oder einem baugleichen Schlüssel aufgeschlossen werden kann. Denn die Aufgabe eines Schloss-Schlüssel-Systems ist der Schutz eines Raumes, eines Fahrzeuges oder von anderen Gegenständen vor unbefugtem Betreten, Benutzen oder anderweitigem Zugriff.
Schlüssel sind Gegenstände des täglichen Bedarfs. Sie bestanden anfangs aus Holz, später - wie heute fast ausschließlich - aus Metall. Sie sind meist mit einem Schlüsselring verbunden und so häufig mit mehreren Schlüsseln zu einem Schlüsselbund zusammengefasst. An diesem sind außerdem häufig Schlüsselanhänger angebracht. Schlüssel, die für den bedarfsweisen Gebrauch durch mehrere berechtigte Personen gedacht sind, werden oft in einem Schlüsselkasten aufbewahrt.
Inhaltsverzeichnis
Sonderformen und Varianten
Schlagschlüssel
Das nebenstehende Bild zeigt sogenannte „Schlagschlüssel“. Die Profilkerben sind alle einheitlich auf der tiefsten Stelle. Mit solchen Schlüsseln und einer besonderen Schlagtechnik kann man die meisten Schließzylinder öffnen. Die Schlüsseldienste sollten solche Spezialschlüssel im Werkzeugkasten haben.
Mechanische Schlüssel
Es gibt Buntbart- und Zylinderschloss-Schlüssel. Tresorschlösser lassen sich zum Teil nur durch die Einführung von zwei oder mehr Schlüsseln, die jeweils verschiedene Personen besitzen, aufschließen. Damit ist bei der Öffnung der Tür kein Benutzer allein.
Ferner gibt es Bohrmuldenschlüssel. Hier wird der Rohling seitlich unterschiedlich tief angebohrt.
Besondere Autoschlüssel
Autoschlüssel sehen den gezackten Bartschlüsseln häufig ähnlich und sind meist von der Form her symmetrisch. Es existieren auch spezielle Schlüsselformen, wie zum Beispiel jene von Ford. Renault besitzt vorne im Bart ein kleines Loch.
Berliner Schlüssel (auch Durchsteckschlüssel genannt)
Fast überall unbekannt ist der Berliner Schlüssel mit zwei Bärten. Er wird eingesetzt, damit Hausbewohner dazu gezwungen werden, nach dem Betreten des Hauses wieder abzuschließen – beim Verlassen natürlich auch. Man muss erst normal aufschließen und schiebt den Schlüssel dann durch das Schlüsselloch. Nachdem man dann von innen abgeschlossen hat, kann man den Schlüssel wieder abziehen. Das System wurde 1912 von dem Berliner Schlüsselmacher Johann Schweiger erfunden. Der Berliner Schlüssel war in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts verbreitet, heute ist er jedoch kaum noch vorhanden. [1]
Elektronische Schlüssel
Es gibt auch Schlüssel, die nicht mechanisch, sondern rein elektronisch oder elektromagnetisch arbeiten, sowie Magnetkartenschlüssel. Des Weiteren gibt es Schlüssel, die mit RFID-Technik arbeiten, diese werden auch als Transponder bezeichnet. Diese Transponder gibt es als Karte oder Schlüsselanhänger, oder in einem mechanischen Schlüssel integriert wie es bei Autoschlüsseln mittlerweile üblich ist.
Kopieren von Schlüsseln
Schlüssel älterer Schließsysteme, sogenannte Bartschlüssel, wurden stets gemeinsam mit dem Schloss hergestellt. Nachschlüssel ließen sich durch Feilen einer weitgehend mit einer Vorlage identischen Kopie erzeugen. Fehlt die Vorlage, z.B. weil sie der Schlüsselinhaber nicht heraus gegeben hat, war es möglich, die Kopie anhand eines Abdruckes herzustellen, der von der Vorlage in weichen Ton, Knetmasse oder Gips gemacht wurde. Die Kopie wurde dann so lange befeilt und bearbeitet, bis der Nachschlüssel bequem in den Abdruck passt. Bartschlüssel müssen dabei allgemein nicht sehr passgenau sein, da in vielen älteren Schlössern der Bart allein von seiner Form her bestimmt, ob er in das Schloss passt, der Schließvorgang jedoch von der Form des Schlüssels weitgehend unabhängig funktioniert. Es gab allerdings auch schon im Mittelalter sehr komplizierte Bartschlüssel-Systeme mit aufwändig geformten oder mehrfachen Bärten, die allerdings von Feinmechanikern hergestellt wurden, anfällig gegenüber Gewaltanwendung waren und keinesfalls zum Alltagsgebrauch gehörten.
Heute lassen sich viele einfache Schlüssel, die großflächig bei Wohnungstüren oder Gebrauchsräumen Verwendung finden, immer noch mit einer Vorlage kopieren, die in eine Maschine eingespannt und abgetastet wird, wobei die Information auf ein Werkzeug übertragen wird, das einen Rohling bearbeitet. Dienstleister bieten diese Arbeit preisgünstig an und benötigen wenige Minuten dafür, sofern die richtigen Rohlinge vorrätig sind. Die oberen beiden Bilder zeigen solche Maschinen.
Modernere Schlüssel lassen sich nicht mehr so kopieren. Für ihre Herstellung werden entweder keine Rohlinge frei vertrieben, oder man benötigt eine Kennziffer oder einen numerischen Code, der die nötigen Informationen zur Herstellung des Nachschlüssels enthält. Eine dazu passende Fräsmaschine zeigt das untere Bild. Durch die Formatierung des Codes ist dieser nur im jeweils geltenden Schlüsselsystem (Typ oder Hersteller) brauchbar und lässt sich nicht auf andere Systeme oder Methoden übertragen. Der Code kann entweder eine Kennziffer eines vom Hersteller geheim gehaltenen Katalogs sein oder sich direkt auf Parameter des Schlüssels beziehen. So geben bei Schlüsseln, die bestimmte elektrische / leitende Eigenschaften haben oder in die Magnete implementiert sind, die Codes diese Eigenschaften an. Ohne Kenntnis des Katalogs oder der Bedeutung der codierten Eigenschaften lässt sich auch im Besitz einer Vorlage nur sehr schwer bis überhaupt nicht ein Nachschlüssel erzeugen. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass Nachschlüssel mit modernen Kommunikationsmitteln bestellt und per Post geliefert werden können.
Moderne Schlüsselsysteme bieten außerdem aufgrund der hohen Zahl der möglichen Schlüssel den Vorteil, dass durch Austauschen der Schließzylinder einer oder ein Teil der umlaufenden Schlüssel unbrauchbar werden kann, ein anderer Teil aber funktionsfähig bleibt. Die Hersteller bieten hier verschiedene Möglichkeiten an. Auch individuelle Schlüssel lassen sich erstellen, wobei angegeben werden kann, in welchen Schlössern ein solcher Schlüssel passen darf. Man spricht dann von einem Schließsystem. Diesem Schließsystem ist eine Sicherungskarte beigelegt, mit der man, nach Vorlage, Nachschlüssel anfertigen lassen kann.
Mehrfach-Schlösser
Bei diesen Systemen lässt sich die Tür nur dann öffnen, wenn zwei oder mehr Schlüssel gleichzeitig zur Anwendung kommen, um sicher zu stellen, dass die Tür nur von mehreren anwesenden Schlüsselinhabern gemeinsam geöffnet werden kann. Entweder sind mehrere Schlösser in die Tür eingebaut oder ein Schloss enthält mehrere Schließzylinder. Dann sind auch Kombinationslösungen möglich, bei denen z.B. mindestens zwei von drei Schlüsseln zum Öffnen benötigt werden. Aufgrund der aufwendigen Anfertigung dieser Schlösser werden sie heute zunehmend von elektronischen Sicherungseinheiten mit Zugangscodes abgelöst. Aus traditionellen Gründen sind sie aber noch bei Tresoren oder bei besonders gesicherten Räumen gebräuchlich. Bei neueren Bauarten betätigen die Schlüssel den eigentlich mechanischen Schließvorgang nicht mehr, sondern werden nur noch erkannt und setzen dann eingebaute, elektronisch gesteuerte Automatismen in Gang, was die Vergabe der Schlüssel erleichtert und Maßnahmen im Falle eines Schlüsselverlusts vereinfacht. Einzelne Schlüssel oder ihre Besitzer lassen sich aus dem Kreis der Zugangsberechtigten zurück ziehen, ohne Umbauten am Schließsystem vornehmen zu müssen. Auch lässt sich für jeden Schlüsselinhaber fest legen, ob er die Tür allein oder in Begleitung öffnen darf. Im Gegensatz zum Zugangscode bieten diese Systeme einen höheren Schutz gegen Weitergabe, im Gegensatz zur Magnetkarte sind sie schwerer kopierbar, nicht versehentlich löschbar und mechanisch unempfindlicher im täglichen Gebrauch.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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