Schmalznudeln

Schmalznudeln
Rheinische Krapfen aus Bonn
Berliner Pfannkuchen mit Pflaumenmus
Berliner Kameruner

Krapfen (von althochdeutsch kraffo, „Kralle, Haken“) sind kleinere süße oder salzige Gebäckstücke, oft mit Füllung, die nicht im Ofen gebacken, sondern in heißem Fett (Schmalz oder Pflanzenöl) frittiert werden (Fettgebackenes).

Als Globuli (Kügelchen) waren mit Honig bestrichene und mit Mohn bestreute Krapfen den Römern bereits im zweiten Jahrhundert v. Chr bekannt. Um 1200 findet sich auf klösterlichen Speisezetteln ein Siedegebäck namen Craphun, das sich zu einem Festtagsgebäck vor der Fastenzeit entwickelte.

Varianten

Heute sind Krapfen in zahlreichen Varianten aus Backteig, Brandteig, Hefeteig oder Quarkteig in vielen Ländern bekannt.

  • Rheinische Krapfen werden aus Brandteig oder süßem Hefeteig mit Rosinen hergestellt. Sie werden mit dem Löffel abgestochen und ins heiße Fett verbracht. Rheinische Krapfen werden nicht gefüllt und nur in Zucker gewälzt. Beim Abstechen entstehen Fäden, die an Krallen oder Haken erinnern, was ihnen möglicherweise den Namen gab.
  • Berliner Pfannkuchen sind Kugeln aus Hefeteig, die nach dem Backen mit Konfitüre oder ähnlichem gefüllt werden. Unter verschiedenen Namen wie Faschingskrapfen, Kräppeln, Schmalznudeln oder einfach nur Berliner (Ballen) sind sie auch in anderen Regionen bekannt. In Süddeutschland und Österreich versteht man unter Krapfen einen Berliner Pfannkuchen, gefüllt mit Marillenmarmelade.
  • Fränkische Krapfen sind wie die Berliner Pfannkuchen, allerdings sind sie mit Hagebuttenmark (auch genannt Hiefenmark oder Hiffenmark) gefüllt.
  • Kameruner ist in ein ungefüllter Krapfen, welcher durch besondere Formung einen ovalen Ring unterschiedlicher Dicke bildet. Starke Verbreitung in Nordostdeutschland und angrenzenden Gebieten.
  • Schürzkuchen, ähnelt dem Kameruner. (In ein längliches Teigstück wird ein Schnitt gesetzt und das eine Ende des Stücks hindurchgezogen.) Verbreitet vor allem in Mittel- und Norddeutschland.
  • In Hessen, Sachsen, Thüringen, Berlin und Brandenburg versteht man unter Krapfen ein Gebäck aus Hefeteig wie Berliner Pfannkuchen, das aber ungefüllt ist.
  • Schweizer Zigerkrapfen bestehen aus Quarkteig und sind mit gesüßtem Quark und Rosinen gefüllt.
  • Im Siegerland werden ungefüllte Krapfen aus Quarkteig als Krebelcher bezeichnet.
  • Österreichische oder bayerische Ausgezogene, Kiachln oder Bauernkrapfen aus Hefeteig sind ringförmig, eine hauchdünne Teigschicht verschließt das Loch in der Mitte; sie werden je nach Region gesüßt und mit Marmelade bestrichen oder auch deftig, etwa mit Sauerkraut, gegessen.
  • Brandteigkrapfen sind kleine, in Fett gebackene Windbeutel. Die spanische Variante nennt sich Churro.
  • Für Beignets werden kleine Happen von Fleisch, Geflügel, Gemüse, Obst und ähnlichem durch Backteig gezogen und frittiert.
  • Oliebollen oder Smoutebollen (nl.: „Schmalzballen“) heißen in Holland und Belgien runde Krapfen, die meist aus Rosinenteig gemacht werden und oft mit Puderzucker bestreut werden. Es können aber auch Speisen eingebacken werden, so dass in Belgien ein Ananas-Bollen auch Ananas-Beignet heißen kann.
  • Donuts stammen aus den USA und sind Ringe aus süßem Rührteig und manchmal Hefeteig, die mit Zucker, bunten Streuseln etc. bestreut sind oder auch mit Zucker- bzw. Schokoladenguß versehen sind. Sie gehen vermutlich auf holländische oder dänische Einwanderer in die USA zurück.
  • Fasnachtskiechli sind eine dünne, in Fett knusprig gebackene Mehlspeise aus der Schweiz.
  • Krautkrapfen bestehen aus aufgerolltem Nudelteig, in den eine Füllung aus Sauerkraut, Speck (Wammerl) und Kümmel gemischt ist. Diese Allgäuer Spezialität wird in Schweineschmalz ausgebacken.
  • Kirchtagskrapfen Eine Südtiroler Spezialität seit über 150 Jahren, entfernte Art von Blätterteig
  • Punschkrapfen
  • In Kroatien bekannt als Pokladnice oder Krafne (dt.Krapfen) sind sie ein sehr beliebter Nachtisch. Sie sind meist mit Aprikosenkonfitüre gefüllt.
  • In Polen als Pączki bekannt. Sind dort am tłusty czwartek (dt. Fetter Donnerstag) zur Faschingszeit sehr beliebt.
  • Als Sufganiyyot werden sie meist warm während Chanukka, einem jüdischen Lichterfest, gegessen.

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