- Schmöckwitz
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Schmöckwitz
Ortsteil von BerlinKoordinaten 52° 22′ 0″ N, 13° 38′ 0″ O52.36666666666713.63333333333334Koordinaten: 52° 22′ 0″ N, 13° 38′ 0″ O Höhe ≈ 34 m ü. NN Einwohner 4117 (30. Juni 2008) Eingemeindung 1. Okt. 1920 Postleitzahl 12527 Ortsteilnummer 0915 Gliederung Verwaltungsbezirk Treptow-Köpenick Ortslagen - Karolinenhof
- Siedlung Schmöckwitz
- Schmöckwitzwerder
- Rauchfangswerder
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Schmöckwitz [ˈʃmøːkvɪts][1] ist ein Berliner Ortsteil im Bezirk Treptow-Köpenick. Bis zur Verwaltungsreform 2001 war es ein Ortsteil im ehemaligen Stadtbezirk Köpenick. Das ehemalige Fischerdorf ist heutzutage – bedingt durch seine Wasserlage – ein beliebtes Naherholungsziel. Auch die nahen Zeltplätze am Krossinsee und am Zeuthener See ziehen viele Touristen an. Am Ufer des Zeuthener Sees liegt ein Campus der japanischen Teikyo Universität.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Klima
Schmöckwitz ist der südlichste Ortsteil in Berlin. Das Siedlungsgebiet liegt zwischen Wäldern und Seen. Die alte Ortschaft Schmöckwitz liegt am Zusammenfluss mehrerer Seen, nur erreichbar vom nördlicheren Grünau über die längste Straße Berlins – das Adlergestell – das über die Schmöckwitzer Brücke ins östlichere Schmöckwitzwerder bis zur Wernsdorfer Brücke weiterführt, sowie mit der Straßenbahnlinie 68 von Grünau, die am Ufer der Dahme an Karolinenhof vorbei nach Alt-Schmöckwitz weiterführt.
Die Ortsflur von Schmöckwitz liegt umschlossen von Wald und Wasser, darunter dem Langen See, dem Seddinsee, dem Zeuthener See, vom Großen Zug und dem Krossinsee. Die Kolonien liegen jeweils auf hochwassersicheren Höhenzügen und sind – wie Ausgrabungen zeigten – schon seit Urzeiten bewohnt.
Im Vergleich zu anderen Ortsteilen in Berlin ist Schmöckwitz relativ dünn besiedelt.
Ortsteile
- 09 Treptow-Köpenick
- 0915 Schmöckwitz
- Karolinenhof
- Siedlung Schmöckwitz
- Schmöckwitzwerder
- Rauchfangswerder
- 0915 Schmöckwitz
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 534 mm. Der Niederschlag liegt im unteren Drittel der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes. Nur 8 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der März; am meisten regnet es im Juni. Im niederschlagreichsten Monat fällt etwa 1,7-mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Drittel. In nur 10 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
Geschichte
1375 wurde Schmöckwitz erstmals urkundlich als Smekewitz erwähnt. Der Ursprung des Namens ist wahrscheinlich slawisch, eine mögliche Deutung ist „smokowic“ = „Drachenbach“. In der Erwähnung wurden für Smekwitz 15 Häuser aufgeführt. Bis ins 17. Jahrhundert blieb Schmöckwitz ein kleines Dorf von Fischern und Imkern. Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1648 ein großer Teil von Schmöckwitz durch einen Brand zerstört. Im Jahr 1743 fand die Besiedlung von Rauchfangswerder durch den Pächter Martin Barnack statt. Bis 1751 war Schmöckwitz noch eine Insel und 1785 fand die Besiedlung von Karolinenhof statt. Der erste Siedler Kersten benannte seinen Hof nach seiner Frau Karoline. Er bewirtschaftete 72 Hektar Land, die die Gemeinde Schmöckwitz gepachtet hatte. Die heutige Dorfkirche wurde 1798/1799 auf den Fundamenten der alten Holzkirche gebaut. Der Berliner Bankier Albert Schappach gründete 1895 die Terraingesellschaft Carolinenhof und legte in Karolinenhof eine Villenkolonie an. Der Bau der „Uferbahn“ nach Grünau, der heutigen Straßenbahnlinie 68, wurde zwischen 1911 und 1912 durchgeführt. Ab 1919 entstand die Siedlung Schmöckwitz am nördlichen Rand von Eichwalde. In erster Linie an heimkehrende Frontsoldaten des Ersten Weltkriegs wurden hier Acker- und Wohnflächen verteilt. Die Eingemeindung nach Groß-Berlin in den Bezirk Köpenick fand 1920 statt.
Seit dem 6. November 1928 fuhr die elektrische S-Bahn zwischen der Innenstadt Berlins und dem Bahnhof Berlin-Grünau, wodurch sich die Verkehrsanbindung verbesserte. Der Anschluss von dort wurde durch die bereits erwähnte „Uferbahn“ hergestellt. Den benachbarten Bahnhof Eichwalde, der schon zuvor von dampfbetriebenen Vorortzügen – die im ehemaligen Görlitzer Bahnhof in Berlin starteten – bedient wurde, erreichte die elektrische S-Bahn am 7. April 1951, im Rahmen der Verlängerung des elektrischen Betriebs bis Königs-Wusterhausen. Im Jahr 1942 wurde das Berliner Reifenwerk in Schmöckwitz erbaut. Ein – für normale Bürger unpassierbarer – Zaun zwischen der Siedlung Schmöckwitz und Eichwalde wurde 1953 gezogen. Einige Monate später wurde er nach massiven Protesten der Bevölkerung an den nördlichen Rand zwischen die Siedlung und dem Grünauer Forst verlegt.
Verkehr
Schmöckwitz und Karolinenhof sind durch die Straßenbahnlinie 68, die sogenannte „Uferbahn“, an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen. Von der Endhaltestelle der Straßenbahn verkehrt die Buslinie 168 als Zubringer nach Rauchfangswerder.
Weitere Buslinien verkehren über Wernsdorf nach Königs Wusterhausen und nach Eichwalde. In den Sommermonaten verkehrt eine Fähre von Schmöckwitz zu den Zeltplätzen nördlich der Dahme am Großen Zug. Am Dorfanger steht das im Wilhelminischen Stil erbaute Straßenbahndepot.
Die Wagenhalle Schmöckwitz (am Adlergestell) wurde zwischen 1912 und 1926 als Betriebshof der Uferbahn sowie zwischen 1945 und 1948 als provisorischer Betriebshof der BVG betrieben, danach diente er lediglich als Wagenhalle. Bis 2006 wurde das Gelände noch vom Denkmalpflege-Verein Nahverkehr als Werkstatt und Depot für ihre historischen Fahrzeuge genutzt. Heute kann die unter Denkmalschutz stehende Wagenhalle nicht mehr für die historischen Straßenbahnen genutzt werden, da bei der Gleisschleifensanierung in Alt-Schmöckwitz keine Weichen in das Liniennetz eingebaut wurden und somit die Wagenhalle von den Gleisen der Tramlinie 68 abgetrennt ist.
Am 30. August 2008 wurde die Wagenhalle Alt-Schmöckwitz durch ein Feuer zerstört. Ein historischer Straßenbahnwagen befand sich noch in der Halle und wurde stark beschädigt [2].
Literatur
Der Berliner Soziologieprofessor Horst Bosetzky setzte Schmöckwitz (und der nach Schmöckwitz führenden Straßenbahnlinie 68) mit seiner mehrbändigen Familiensaga ein literarisches Denkmal.
Einzelnachweise
- ↑ Aussprache: Neben Standardlautung wird vorzugsweise der erste Vokal „ö“ lang gesprochen (wie alt Smekewitz)
- ↑ http://www.berliner-feuerwehr.de/1716.html Meldung der Berliner Feuerwehr
Weblinks
- BA Treptow-Köpenick – Schmöckwitz, Information zum Ortsteil, Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin, Version 2005
- Köpenick von A bis Z – Schmöckwitz, Infosammlung, Köpenick.Net, Version 2005
- Geschichte des OT Berlin-Schmöckwitz auf den Seiten der örtlichen evangelischen Kirchgemeinde
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