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Werner Schneyder (* 25. Januar 1937 in Graz) ist ein österreichischer Kabarettist und Sportkommentator.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach seinem Studium der Publizistik und Kunstgeschichte in Wien war Werner Schneyder zunächst als Journalist und Werbetexter tätig. Anschließend hatte er Engagements als Dramaturg an den Landestheatern Salzburg und Linz (1962–1965). Seit 1965 ist Schneyder als freiberuflicher Autor und Regisseur für Radio und Fernsehen tätig. Ab 1974 hatte er zusammen mit Dieter Hildebrandt als politischer Kabarettist Auftritte in deutschen Kabarettprogrammen: So glänzte er u.a. bei Programmen der „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ wie „Talk täglich“ (1974) und „Ende der Spielzeit“ (1981). Seit 1982 trat er auch mit Solo-Programmen wie „Zwischentöne“ auf, das in der Tradition des literarischen Kabaretts stand, sowie mit Chansons. Er gestaltete z.B. viele Kabarettprogramme mit Dieter Hildebrandt und Lore Lorentz, mit dieser u. a. ein Programm mit Chansons von Erich Kästner: „Zeitgenossen haufenweise“, eine 6-teilige Fernsehfolge zwischen 1984 und 1986.
Gleichzeitig war er Moderator der TV-Talkshow „Meine Gäste“ (Bayerischer Rundfunk, 1982). 1994–1996 spielte er sein Abschiedsprogramm „Abschiedsabend“. Der promovierte Zeitungswissenschaftler, der sich der politischen Linken zurechnet und teilweise sozialistische Positionen vertritt, schrieb darüber hinaus Erzählungen, Satiren, Gedichte, Romane sowie eine Biografie über Erich Kästner. Weiter übertrug er Chansons von Jacques Brel ins Deutsche, die Michael Heltau interpretierte.
Schneyder war zeitweise als Gastmoderator im ZDF-Sportstudio tätig. Dort moderierte er insbesondere den kritischen Jahresrückblick: „Das ausgefallene Sportstudio“. Schneyder war früher Boxer und Ringrichter. Entsprechend fundiert und pointiert kommentierte er Boxkämpfe für das Fernsehen, nachdem er 1980 unter dem Titel „…über Sport. Dabeisein ist gar nichts“ Position bezogen hatte. Legendär ist vor allem sein erster Satz, den er zu Anfang eines jeden Kampfes sagte: „Liebe Box-Freunde, Box-Skeptiker, Box-Gegner“.
Schneyder kommentierte für RTL sämtliche 12 WM-Kämpfe von Henry Maske, sein letzter Kommentar eines Boxkampfes war der Kampf Axel Schulz gegen Wladimir Klitschko im September 1999.
Besonderes
Werner Schneyder hielt anlässlich des Begräbnisses des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky die Abschiedsrede.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1974 Karl-Renner-Preis für Publizistik
- 1981 Johann-Nestroy-Ring
- 1983 Mostdipf-Preis
- 1984 Deutscher Kleinkunstpreis (Kategorie: Kleinkunst)
- 2008 Bayerischer Kabarettpreis (Ehrenpreis)
- Kleinkunst-Igel
- Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
- 2008, 14. Oktober: Stern auf dem Walk of Fame des Kabaretts in Mainz
Werke (Auswahl)
- Die Socken des Kritikers. 2009. ISBN 978378443170-3
- Krebs. Eine Nacherzählung. 2008. ISBN 3784431275
- Ich, Werner Schneyder. Meine 12 Leben. 2006. ISBN 3850025667
- Reimzeit. Gedichte, Kremayr & Scheriau, Wien 1995.
- Selberdenken ist auch eine Möglichkeit. (Werner Schneyder und Gunna Wendt) Herder, 1995.
- über Sport. Dabeisein ist gar nichts. Ullstein, 1985.
Weblinks
- Literatur von und über Werner Schneyder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Österreichisches Kabarettarchiv
Personendaten NAME Schneyder, Werner KURZBESCHREIBUNG österreichischer Kabarettist GEBURTSDATUM 25. Januar 1937 GEBURTSORT Graz
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