Schnurwurm

Schnurwurm
Schnurwürmer
Systematik
Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa)
Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
Unterabteilung: Bilateria
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Lophotrochozoen (Lophotrochozoa)
Stamm: Schnurwürmer
Wissenschaftlicher Name
Nemertea
Ordnungen
  • Anopla
  • Enopla

Schnurwürmer (Nemertea, oft auch Nemertini) sind einfache, wurmförmige und oft bunt gefärbte Meeresbewohner. Derzeit gibt es von ihnen ca. 1.200 beschriebene Arten. Die meisten leben in seichten Gewässern oder in Küstennähe, meist in der Bewuchszone oder als Endobenthos.

Schnurwürmer sind carnivor und ernähren sich hauptsächlich von kleinen marinen Invertebraten. Dabei benutzen sie bei der Jagd (oder auch bei der Verteidigung) einen speziellen Rüssel. Dieser Rüssel liegt dorsal des Darms in einem Coelom (hier Rhynchocoel) und kann Stilette und Giftdrüsen haben. Bei Bedarf wird er frontal ausgestülpt. Die Lokomotion erfolgt über den Cilienschlag der bewimperten Epidermis. Einige Arten, etwa Lineus longissimus, können bis zu 30 Meter lang werden, es gibt sogar Berichte über Exemplare von 35 Metern, was die Schnurwürmer zu einem der längsten Tiere überhaupt machen würde (zum Vergleich: der größte jemals wissenschaftlich vermessene Blauwal maß 33,58 Meter; die Tentakel der portugiesischen Galeere können bis zu 60 Meter erreichen ).

Fortpflanzung

Es gibt einige Arten, die zu den Zwittern zählen, vor allem unter den Land- und Süßwasserformen, aber im Normalfall gibt es zwei gleich aussehende Geschlechter. Nur bei der Art Nectonemertes mirabilis haben die Männchen, im Gegensatz zu den Weibchen, an jeder ihrer Seiten Tentakel. Die Geschlechtsorgane liegen normalerweise in Reihen an den Körperseiten. Die beiden Geschlechter können so laichen ohne einander zu berühren. Bei manchen Arten kriecht aber auch das Männchen über das Weibchen um seine Samenzellen weiter zu geben. Andere Arten laichen zusammen in Schleimscheiden. Zur Befruchtung kommt es je nach Art innerhalb oder außerhalb des Körpers. Es gibt Arten, die ihre Eier in Gallertmassen oder Ketten ablegen und andere in denen sich der Nachwuchs im Körper der Mutter entwickelt. Auch die Form des Nachwuchses, die aus dem Ei kommt, ist unterschiedlich. Bei manchen Arten sind es schon kleine Würmer und bei anderen bewimperte Pilidiumlarven bzw. Fechterhutlarven. Diese Larven schwimmen im Wasser und ernähren sich von sehr kleinen Pflanzen und Tieren bis sie sich häuten, dann wird aus der Larve ein Wurm. Es gibt auch Arten, die Desorsche Larven bilden. Die ungeschlechtlichen Würmer vermehren sich mittels multipler Querteilung. Dabei teilt sich das hintere Ende des Wurms durch starke Muskelbewegungen in 20 oder mehr Teile auf. Aus jedem dieser Teile wird nun ein Wurm, wobei sich längere Stücke hin und wieder noch einmal teilen bevor sie sich zu einem eigenständigen Lebewesen entwickeln.


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