- Schola Europaea
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Die Europäischen Schulen (Schola Europaea) sind Schulen, die gemeinsam von den Regierungen der Mitgliedstaaten der EU gegründet wurden, um für Kinder von Eltern, die in europäischen Institutionen arbeiten und auch anderen Kindern, einen Unterricht in der eigenen Muttersprache zu gewährleisten.
Europäische Schulen wurden daher dort gegründet, wo große europäische Institutionen ihren Standort haben. Alle Vollzeitlehrer werden von dem nationalen Parlamenten empfohlen. Sie unterliegen der Gesetzgebung einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung in den jeweiligen Sitzländern. Ende 2005 waren 20.379 Schüler an Europäischen Schulen eingeschrieben.
Nicht zu verwechseln sind die Europäischen Schulen mit den Europaschulen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Europäische Schule wurde auf Initiative einer Gruppe von Beamten der EGKS und mit der Unterstützung der Institutionen der Gemeinschaft und der luxemburgischen Regierung im Oktober 1953 in Luxemburg gegründet.
Die Erziehungserfahrungen unter Einbeziehung von Kindern unterschiedlicher Nationalität und Muttersprache erwies sich bald als erfolgreich und veranlasste die Bildungsministerien zu einer engen Zusammenarbeit im Bereich der Lehrpläne, der Auswahl der Lehrkräfte sowie der Überprüfung und Anerkennung der erreichten Studienabschlüsse.
Die Unterzeichnung des Protokolls machte die Europäische Schule Luxemburg zur ersten offiziellen Europäischen Schule. Die erste Europäische Abiturprüfung, die im Juli 1959 abgehalten wurde, öffnete den Abgängern den Weg zu den Universitäten der sechs Mitgliedstaaten.
Der Erfolg dieses gemeinsamen Erziehungsmodells ermutigte die Europäische Kommission und Euratom dazu, weitere Europäische Schulen an ihren jeweiligen Standorten zu gründen.
Konzept
Die Schulen sind in bis zu fünfzehn Sprachabteilungen pro Schule gegliedert. Die Kinder gehören üblicherweise der Sprachsektion an, die ihrer Muttersprache entspricht. Im Fremdsprachenunterricht, später auch in anderen Fächern, die in der ersten Fremdsprache unterrichtet werden, treffen sie auf Kinder anderer Sprachsektionen und bilden mit diesen eine Klasse. Schüler der Europäischen Schulen lernen ab dem ersten Schuljahr eine Fremdsprache (Deutsch, Englisch oder Französisch), ab dem 7. Schuljahr eine zweite (wählbar aus den Amtssprachen der Europäischen Union). Später ist es möglich, als Wahlfach eine dritte, vierte oder sogar fünfte Fremdsprache zu erlernen.
Das Europäische Abitur
Der Schulabschluss ist das Europäische Abitur, welches inzwischen ausnahmslos anerkannt wird und Zugang zu den Universitäten von insgesamt fünfundzwanzig Mitgliedstaaten sowie von vereinzelten anderen Ländern (Schweiz, USA) bietet. Keinem Absolventen darf also ein Hochschulplatz aufgrund seines Abiturlandes verwehrt werden. Schüler der Europäischen Schulen werden an den Universitäten behandelt, wie lokale Absolventen.
Schulen
Es gibt dreizehn Europäische Schulen:
- Luxemburg (Luxemburg), gegründet 1953
- Brüssel I (Belgien), gegründet 1958
- Mol (Belgien), gegründet 1960
- Varese (Italien), gegründet 1960
- Karlsruhe (Deutschland), gegründet 1962
- Bergen (Niederlande), gegründet 1963
- Brüssel II (Belgien), gegründet 1974
- München (Deutschland), gegründet 1977
- Culham (Vereinigtes Königreich), gegründet 1978
- Brüssel III (Belgien), gegründet 2000
- Frankfurt (Deutschland), gegründet 2002
- Alicante (Spanien), gegründet 2002
- Luxemburg II (Luxemburg), gegründet 2004
- Brüssel IV (Belgien), gegründet 2007
- Straßburg (Frankreich), gegründet 2008, öffnet Herbst 2009
Alumni
- Karl Friedrich Falkenberg (Brüssel), stv. Generaldirektor Handel der EU Kommission
- Bas Kast (München), deutsch-niederländischer Autor und Journalist
- Christian Keysers (München), deutsch-französischer Hirnforscher
- Dr. Thomas Rabe (Gütersloh???), Vorstandsmitglied (CFO) der Bertelsmann AG
Literatur
- Joachim Gruber: Europäische Schulen: Ein in die EG integriertes Völkerrechtssubjekt. In: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht 65 (2005) S. 1015–1032.
Weblinks
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