- Schotenfrucht
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Die Schote (Siliqua) ist eine Unterform der Kapselfrucht, die besonders den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) eigen ist.
Bei den Kreuzblütlern besteht die Kapsel aus zwei Fruchtblättern, nach einer abweichenden morphologischen Interpretation aus vier. Sie besteht aus einem Plazentar-Rahmen (Replum), der am Fruchtstiel stehenbleibt und an dem die Samen sitzen. Von diesem Rahmen fallen bei Fruchtreife zwei samenlose Klappen ab. In der Interpretation mit vier Fruchtblättern ist der Rahmen aus zwei fertilen Fruchtblättern aufgebaut, die zwei Klappen sind zwei sterile Fruchtblätter. Die Kreuzblütler-Schote besitzt eine falsche Scheidewand. Schoten, die höchstens dreimal so lang wie breit sind, heißen Schötchen, unabhängig von ihrer Größe. Große Schötchen findet man z. B. bei den Silberblättern (Lunaria annua und L. rediviva)
Schoten besitzen auch die Erdrauchgewächse und einige Mohngewächse wie das Schöllkraut. Diese Schoten besitzen keine Scheidewand.
In der Alltagssprache werden auch die Früchte von Erbse, Bohne und anderen Hülsenfrüchtlern als Schoten bezeichnet, diese Früchte sind jedoch Hülsenfrüchte. Auch die Paprika-Schoten sind keine Schoten, sondern Hohl-Beeren.
Belege
- M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, S. 103. ISBN 978-3-85474-187-9
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