Schrämlader

Schrämlader
Schräme (Sägeblatt ca. 5 m lang) im Marmorsteinbruch

Eine Schrämmaschine, auch Schräme genannt, ist ein Gerät im Bergbau sowie in Steinbrüchen und ähnelt einer Kettensäge auf einem Rahmen. Sie hat ihren Namen vom spezifisch bergmännischen Begriff der Schram (maskulin) und sollte nicht verwechselt werden mit dem allgemeinsprachlich üblichen die Schramme (feminin), wenngleich beide etymologisch verwandt sind.

Inhaltsverzeichnis

Bergbau

Eine zum Denkmal umfunktionierte Schrämwalze in Schmelz (Saar).

Eine Schrämmaschine schneidet beispielsweise für die Kohleförderung einen oder mehrere schräge Schlitze in das zu gewinnende Mineral bzw. in das Kohleflöz; auf diese Weise kann die Kohle leichter mittels Hacke oder sonstiger Geräte herausgebrochen werden.

Mit einer Rahmenschrämmaschine ist es darüber hinaus möglich statt separater Schlitze durch eine in einem Rahmen geführte Sägekette einen Kohleblock gleichzeitig am Liegenden, am Stoß und am Hangenden freizusägen.

Eine Schrämwalze verzichtet auf das Heraustrennnen von Kohleblöcken mit gesägten Schlitzen, sondern fräst die Kohle direkt mit einem rotierenden hartmetallmeisselbestückten Fräskopf ab.

Der Schrämlader ist die Weiterentwicklung zu einer Kombination aus einer Schrämmaschine/Schrämwalze, die das Abbaugut aus dem Flöz trennt, und einem Querräumer zum verräumen des Abbaugutes z.B. auf einen Doppelkettenförderer, so daß Gewinnung und Verladung vollmechanisch ausgeführt wird.

Naturstein

In Steinbrüchen schneidet man mit Schrämmaschinen ganze Blöcke aus der Wand. Die Arbeitstiefe der Schräme im Steinbruch liegt bei ca. 2,50 m. Die Sägekette hat Kettenglieder, die entweder aus Hartmetall oder aus Hartmetall mit Diamanteneinlagen bestehen. Schrämen sägen nur im Weichgestein (Marmor, weiche Kalkstein, tongebundene Sandsteine oder Tuffe).

Die Schrämmaschine wurde im 19. Jahrhundert von Otto Lilienthal entwickelt.

Literatur

  • Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
  • Ernst-Ulrich Reuther: Einführung in den Bergbau. 1. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1982, ISBN 3-7739-0390-1
  • Heinz Kundel: Kohlengewinnung. 6. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1983, ISBN 3-7739-0389-8
  • Der praktische Bergmann, Dr.-Ing. Steffen, Dr.-Ing. v. Praun, Lehrmitteldienst G.m.b.H. Hagen/Essen, 4.Auflage 1954

Siehe auch

Steinsägetechnik

Beruf


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