Schwamkrug-Turbine

Schwamkrug-Turbine

Friedrich Wilhelm Schwamkrug (* 20. Februar 1808 in Schneeberg; † 23. April 1880 in Freiberg) war ein deutscher Maschinenkonstrukteur und der letzte Oberkunstmeister in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Tafel an seinem Grab in Freiberg

Friedrich Wilhelm Schwamkrug war ein Sohn des Schneeberger Berggeschworenen Christian August Schwamkrug und dessen Frau Friederike Sophie, geborene Gellert. Nach dem Abschluss der Gymnasialausbildung in seiner Heimatstadt nahm Schwamkrug 1826 ein Studium an der Bergakademie Freiberg auf. Im Anschluss daran erhielt er 1830 eine Anstellung als Maschinenbaugehilfe an der Königlichen Schmelzhütte in Halsbrücke. 1839 wurde Schwamkrug zum Maschinenmeister der Königlichen Maschinenbauwerkstatt Halsbrücke berufen. Er war damit dem Maschinendirektor Christian Friedrich Brendel direkt unterstellt.

1845 wurde Schwamkrug zum Bergamtsassessor für Maschinenbau ernannt. Für den Vortrieb des fiskalischen Rothschönberger Stollns konstruierte Schwamkrug eine Gleichdruckturbine, die nach ihm benannt wurde. An der Gewerbeschule zu Chemnitz lehrte Schwamkrug ab 1846 das Maschinenbaufach. 1849 war die erste Schwamkrugturbine funktionsfähig, sie fand ihren Einsatz auf vier Lichtlöchern.

Nach seinem Tode wurden die Schwamkrugturbinen durch die 1879 erfundene Pelton-Turbine abgelöst.

Ehrungen

1855 erhielt Schwamkrug die Berufung zum Oberkunstmeister, 1869 erfolgte seine Ernennung zum Bergrat. Schwamkrug war Stadtverordneter in Freiberg und engagierte sich hier insbesondere um den Bau der städtischen Wasserleitung.

Für seine Verdienste wurde ihm 1857 der Albrechtsorden und 1878 der Königlich Sächsische Verdienstorden verliehen. Sein Sohn Reinhard Schwamkrug trat in seine Fußstapfen und wirkte als Maschinenmeister der konsortschaftlichen Gruben in Schneeberg. Seine Tochter Lea war mit Prof. Albin Weisbach verheiratet.

Literatur

  • Otfried Wagenbreth: Leben und Werk des Freiberger Oberkunstmeisters Friedrich Wilhelm Schwamkrug (zu seimem 105. Todestag). In: Sächsische Heimatblätter. 1985, S. 208-217
  • Carl Schiffner: Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten, Bd 1 und 2

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schwamkrug-Turbine — Schwạmkrug Turbine   [nach dem Ingenieur Friedrich Wilhelm Schwamkrug, * 1808, ✝ 1880], eine Wasserturbine mit radialer, verstellbarer Teilbeaufschlagung (Beaufschlagung) durch Düsen von innen nach außen; als Gleichdruckturbine eine Vorgängerin… …   Universal-Lexikon

  • Friedrich Wilhelm Schwamkrug — (* 20. Februar 1808 in Schneeberg; † 23. April 1880 in Freiberg) war ein deutscher Maschinenkonstrukteur und der letzte Oberkunstmeister in Sachsen. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Ehrungen 3 Litera …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Ingenieure — Siehe auch: Liste von Erfindern, Liste der Biographien, Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur, Liste Persönlichkeiten der Elektrotechnik A Ingenieur Lebensdaten Erfindungen, Leistungen, ingenieurwissenschaftliche Tätigkeiten Roman Abt… …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserturbine — Wạs|ser|tur|bi|ne 〈f. 19〉 mit Wasser angetriebene Turbine * * * Wạs|ser|tur|bi|ne, die (Technik): die potenzielle u. die kinetische Energie des Wassers ausnutzende Turbine, die zum Antrieb von Generatoren dient. * * * Wasserturbine,   eine nach …   Universal-Lexikon

  • Liste bedeutender Ingenieure — Siehe auch: Liste von Erfindern, Liste der Biographien, Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur, Liste Persönlichkeiten der Elektrotechnik Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserrad — Die Nutzbarmachung einer Wasserkraft bedingt das Vorhandensein einer stetig sich ergänzenden Wassermenge und eines Gefälles, d.h. einer Abwärtsbewegung des Wassers, wodurch ihm eine gewisse Geschwindigkeit zuerteilt wird. Natürliche Gefälle… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Wassermotoren [1] — Wassermotoren übertragen die in einem Wasserlaufe verfügbare Arbeit der Schwere auf Arbeitsmaschinen. Hinsichtlich der allgemeinen theoretischen Vorbegriffe verweisen wir auf: Druckhöhe, Hydraulik, Hydrostatik, Hydrodynamik u.s.w. sowie auf die… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Wasserrad — Wasserrad, 1) Kraftmaschine zur Aufnahme der Wasserkraft, bei welcher das Wasser am Umfange eines Rades (vgl. dagegen Wassersäulenmaschine), wirkt u. das Rad in Umdrehung versetzt, worauf die Triebkraft entweder unmittelbar vom Rade, vermittelst… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”