- Schwefelwasserstoff-Fällung
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Die Schwefelwasserstoff-Gruppe (H2S-Gruppe) ist Bestandteil des Kationentrenngangs, einem klassischen Verfahren der qualitativen Analyse in der Anorganischen Chemie: Schwermetallkationen werden durch Fällung und Filtration voneinander getrennt und einzelnen Nachweisreaktionen unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
Reaktion
Die Schwefelwasserstoffgruppe besteht aus mehreren Schwermetall-Salzen bzw. -Kationen und fällt aus dem Filtrat der Salzsäuregruppe aus, wenn dieses mit dem Trennmittel Schwefelwasserstoff versetzt wird (die Sulfidfällung), so zum Beispiel das Salz Kupfer(II)-nitrat:
Zur Schwefelwasserstoff-Gruppe gehören nämlich diejenigen Elemente, die mit dem Trennmittel in einer Fällungsreaktion schwerlösliche Sulfide bilden. Sulfid-Beispiele im Bild rechts, von links nach rechts: Niederschläge mit Mangan(II)-, Kadmium(II)-, Kupfer(II)-,Zink(II)-, Antimon(III)-, Bismut(III)-, Blei(II)- und Zinn(IV)-Kationen).
Die Sulfidfällung im sauren Bereich (idealerweise mit Essigsäure/Natriumacetat-Pufferlösung bei pH-Werten um 4 bis 5) dient also zur Abtrennung und zum Nachweis von Hg, Pb, Bi, Cu, Cd, Sb, Sn, gegebenenfalls auch As und Se.
Untergruppen
Man unterteilt diese Gruppe weiter in Kupfer- und Arsen-Zinn-Gruppe. Beim sogenannten erweiterten Kationentrenngang wird zusätzlich Ge, Se, Te, Mo, Ti berücksichtigt. Im Filtrat der Schwefelwasserstoffgruppe befinden sich die restlichen Kationen des Trennganges (Ammoniumsulfid-, Ammoniumcarbonat- und Lösliche Gruppe).
Kupfer-Gruppe
Es fallen Bi2S3 (braun), CuS (braun), CdS (gelb) und als Reste aus der vorangegangenen Salzsäuregruppe auch: PbS (schwarz), HgS (schwarz) aus.
Arsen-Gruppe
Es fallen Sb2S3/Sb2S5 (orange), As2S3/As2S5 (gelb), SnS/SnS2 (braun/gelb) und MoS aus.
Literatur
- Gerhart Jander: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1990 (in 13. Aufl.), ISBN 3-7776-0477-1
- Michael Wächter: Stoffe, Teilchen, Reaktionen. Verlag Handwerk und Technik, Hamburg 2000, S.154-169 ISBN 3-582-01235-2
- Bertram Schmidkonz: Praktikum Anorganische Analyse. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt 2002, ISBN 3-8171-1671-3
Weblinks
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