Schweizer Feiertage

Schweizer Feiertage

Hier werden Feiertage in der Schweiz aufgelistet, die nicht zwangsläufig auf einen Sonntag fallen.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht der Feiertage

Nationale und allgemeine Feiertage

In der Schweiz ist staatlicherseits nur der 1. August als Feiertag für das gesamte Land festgelegt. Die Regelung aller anderen Feiertage ist allein Sache der Kantone. Aufgrund dieser Tatsache gibt es ausser der Bundesfeier nur noch drei weitere Tage, die ebenfalls in der gesamten Schweiz anerkannt sind: Neujahr, Auffahrt und der erste Weihnachtsfeiertag. In weiten Teilen des Landes werden zudem Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag und der Stephanstag (zweiter Weihnachtsfeiertag) begangen. Alle anderen Feiertage beschränken sich auf einige Kantone oder nur auf bestimmte Bezirke und Gemeinden innerhalb einzelner Kantone. In der Schweiz werden mehrere Arten von Feiertagen unterschieden:

  • den Sonntagen gleichgestellte Feiertage gemäss Art. 20a Abs. 1 ArG: Jeder Kanton kann neben dem Nationalfeiertag maximal acht Tage im Jahr den Sonntagen gleichstellen, d. h. ihnen auf kantonaler Ebene den gleichen Status geben, wie er im Bundesrecht für die Sonntage festgeschrieben ist. Nicht alle Kantone schöpfen diese Anzahl vollständig aus (vgl. AR, FR und GR).
  • gesetzlich anerkannte öffentliche Ruhetage: Für diese Tage gelten meist die gleichen Regelungen wie für den Sonntagen gleichgestellte Feiertage, die gesetzlichen Grundlagen dafür wurden allerdings vom Kanton oder von der Gemeinde festgelegt und können daher in Details von den Vorschriften für Sonntage abweichen. Durch die Möglichkeit, kantonale Ruhetage festzulegen, kann es in einigen Kantonen mehr als die im Bundesrecht vorgesehenen neun arbeitsfreien Feiertage geben (vgl. AI, SZ und UR).
  • gesetzlich anerkannte halbe öffentliche Ruhetage
  • nicht gesetzlich anerkannte Feiertage, bei denen regional allerdings dennoch mehrheitlich die Arbeit komplett ruht oder eingeschränkt ist (z. B. ab Mittag arbeitsfrei etc.)

Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten und relativ weiträumig begangenen Feiertage. Ereignisse, die nur in kleinen Teilen der Schweiz gefeiert werden, bleiben hier unberücksichtigt und werden erst im nächsten Abschnitt angesprochen.

Feiertag Datum Arbeitsfreie Kantone:
AG AI AR BE BL BS FR GE GL GR JU LU NE NW OW SG SH SO SZ TG TI UR VD VS ZG ZH
Neujahrstag 1. Januar A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A
Berchtoldstag 2. Januar a1 A D D d B D D1 D D D A A D D
Heilige Drei Könige 6. Januar a B A B
Josefstag 19. März a a B A B B A a
Karfreitag Freitag vor Ostern A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A
Ostermontag Montag nach Ostern a A A A A A D A A A A D D D D A A a B A A B A D A
Tag der Arbeit 1. Mai D2 A A c A B C B B A
Auffahrt 39 Tage nach Ostern A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A
Pfingstmontag 50 Tage nach Ostern a A A A A A D A B A A D D D D A A a B A B B A D A
Fronleichnam 60 Tage nach Ostern a A d a a A A a A A a A B A A A
Bundesfeier 1. August A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A
Mariä Himmelfahrt 15. August a B d a a B A A A a A A A A A
Allerheiligen 1. November a B d a A a B A A A A a A A A A A
Mariä Empfängnis 8. Dezember a B a a B A A a B B A A A
Weihnachtstag 25. Dezember A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A
Stephanstag 26. Dezember a1 A1 A1 A A A D A A A   1 D D A A a B A A B1 D A

Erläuterungen:

A Den Sonntagen gleichgestellter Feiertag gemäss Art. 20a Abs. 1 ArG im gesamten Kanton
a Den Sonntagen gleichgestellter oder sonstiger gesetzlich anerkannter Feiertag nur in einigen Gemeinden des Kantons. Bei einigen weiträumig begangenen Ereignissen ist jedoch eventuell auch in den übrigen Kantonsteilen mit Einschränkungen oder Feierlichkeiten zu rechnen
B Gesetzlich anerkannter öffentlicher Ruhetag im gesamten Kanton
C Gesetzlich anerkannter halber Feiertag (meist ab 12:00h) im gesamten Kanton
c Gesetzlich anerkannter halber Feiertag (meist ab 12:00h) nur für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, wird in der Regel aber von allen Arbeitsgruppen begangen
D Gesetzlich nicht anerkannter Feiertag, an dem in der Regel aber trotzdem im gesamten Kanton Arbeitsruhe ist
d Gesetzlich nicht anerkannter Feiertag, an dem in der Regel aber trotzdem in einigen bestimmten Gemeinden Arbeitsruhe ist
1 Für den Berchtoldstag und den Stephanstag sind folgende Sonderfälle zu beachten:
  • In den betreffenden Gemeinden von AG sind beide Tage nur dann gesetzlich anerkannt, wenn sie nicht auf einen Dienstag oder Samstag fallen; für den Stephanstag gilt dies ausserdem in den Kantonen AI, AR und UR. Der historische Grund für diese Regelung ist, dass es zwecks Sicherstellung der Grundversorgung niemals drei aufeinanderfolgende freie Tage geben sollte. Heute wird diese Vorschrift kaum noch beachtet, in der Regel ist also in jedem Jahr an beiden Tagen Arbeitsruhe.
  • In NE sind beide Tage gesetzlich anerkannt, falls sie auf einen Montag fallen. In der Praxis wird allerdings üblicherweise der Berchtoldstag in jedem Jahr begangen, der Stephanstag hingegen nur, wenn er tatsächlich auf einen Montag fällt.
2 Obwohl der 1. Mai in AG kein offizieller Feiertag ist, wird in der überwiegenden Mehrzahl der Betriebe nur bis mittags gearbeitet. Fällt der 1. Mai auf einen Montag, so ruht fast überall die Arbeit ganztägig.

Regionale und lokale Feiertage

Neben den oben genannten nationalen oder allgemeinen Feiertagen gibt es in der Schweiz noch eine nahezu unüberschaubare Vielzahl regionaler und lokaler Feiertage. Oft sind diese auf einzelne Bezirke oder nur einige Gemeinden beschränkt. Es handelt sich dabei nicht nur um Gedenkfeiern lokaler Ereignisse, sondern z. B. auch um Kirchenpatronatsfeste oder sogar nur um Markttage. Einige dieser lokalen Feiertage sind gesetzlich anerkannt, nicht wenige werden aber traditionell begangen, obwohl sie nicht gesetzlich geschützt sind.

Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft einige wenige solcher Feiertage. Eine wesentlich ausführliche Übersicht kann den im Abschnitt Weblinks aufgelisteten Quellen entnommen werden.

Feiertag Datum Arbeitsfreie Kantone
Fasnacht1 Zweiter Montag vor Aschermittwoch SZ (teilw.)
Donnerstag vor Aschermittwoch LU, NW, UR sowie teilw. in GR, SG, SZ
Montag vor Aschermittwoch GL sowie teilw. in AG, LU, SG, SZ, UR, ZG, ZH
Dienstag vor Aschermittwoch NW, OW, SZ sowie teilw. in AG, BL, LU, SG, TI, UR
Aschermittwoch NW sowie teilw. in AR, BL, JU, SZ, TI
Freitag nach Aschermittwoch TI (teilw.)
Montag nach Aschermittwoch BS sowie teilw. in BL, ZH
Dienstag nach Aschermittwoch FR (teilw.)
Mittwoch nach Aschermittwoch BS sowie teilw. in BL
Jahrestag der Ausrufung der Republik 1. März nur NE
Näfelser Fahrt meistens erster Donnerstag im April nur GL
Sechseläuten meistens dritter Montag im April nur Stadt Zürich
Fest der Unabhängigkeit 23. Juni nur JU
Peter und Paul 29. Juni TI sowie teilw. in GR und LU
Genfer Bettag Donnerstag nach dem ersten
Sonntag im September
nur GE
Knabenschiessen zweites Wochenende im September
(+ halber Montag danach)
nur Stadt (und Agglomeration) Zürich
Bettagsmontag Montag nach dem
Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag
Gesetzlich anerkannt nur in VD, wird jedoch auch in NE und Teilen von BE begangen und ist in VS ein Bankfeiertag.
Mauritiustag 22. September nur AI ohne Bezirk Oberegg
Bruderklausenfest 25. September nur OW
Wiederherstellung der Republik 31. Dezember nur GE
1 Die Tage um Fasnacht sind (bis auf sehr wenige, auf einzelne Gemeinden beschränkte Ausnahmen) keine gesetzlichen Feiertage. Allerdings kommt es in den erwähnten Kantonen aufgrund weiträumig begangener Feierlichkeiten üblicherweise zu Einschränkungen (beispielsweise schliessen Geschäfte bereits am Mittag oder öffnen gar nicht).

Regelungen für überregional tätige Unternehmen

In der Schweiz gibt es derart viele regional unterschiedliche Feiertagsregelungen, dass deren vollständige Beachtung bei überregional tätigen Unternehmen (z. B. die Schweizerische Post und die Schweizerischen Bundesbahnen) für einen geregelten Arbeitsablauf sehr hinderlich wäre. Man hat sich deshalb darauf geeinigt, dass in solchen Unternehmen sowie der in Bundesverwaltung nur folgende Feiertage, die ohnehin in weiten Teilen der Schweiz anerkannt sind, als gesetzliche Feiertage gelten: Neujahr, Berchtoldstag, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, Bundesfeier, Weihnachtstag, Stephanstag. Diese Festlegung gilt in der gesamten Schweiz und auch dann, wenn einer dieser Feiertage in einem Kanton oder einer Region normalerweise kein Feiertag ist.

Im öffentlichen Fernverkehr gilt der Feiertagsfahrplan somit nur an den genannten Feiertagen, an allen anderen Tagen wird auch in Kantonen, in denen dieser Tag ein Feiertag ist, nach Werktagsbetrieb gefahren. Andererseits gilt z. B. im Wallis am Pfingstmontag der Feiertagsfahrplan, obwohl er dort ein regulärer Arbeitstag ist. Regionale Fuhrunternehmen beachten hingegen die lokal gültigen Festlegungen und fahren an allen Tagen, die tatsächlich als Feiertag begangen werden, nach Sonn- und Feiertagsfahrplan und ansonsten nach Werktags- bzw. Samstagsfahrplan. Bei Feiertagen, die nur in einzelnen Gemeinden gelten, sind Ausnahmeregelungen möglich.

Formen regionaler Unterschiede

Lediglich die Kantone Waadt und Thurgau haben weder nur regional gültige noch gesetzlich nicht anerkannte aber trotzdem mehrheitlich begangene Feiertage. In einigen weiteren Kantonen, etwa Schaffhausen und Nidwalden, gibt es zwar Feiertage, die mehrheitlich begangen werden obwohl sie nicht gesetzlich anerkannt sind, aber keine, die nur in bestimmten Gemeinden gültig sind.

Auch anzutreffen ist die Regelung, dass die ausdrücklich katholischen Feiertage (Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen und Mariä Empfängnis) nur in Regionen mit überwiegend katholischer Bevölkerung arbeitsfrei und in reformierten Regionen reguläre Arbeitstage sind. Beispielsweise gelten die genannten vier Feiertage im katholischen Kanton Appenzell Innerrhoden, nicht jedoch im reformierten Appenzell Ausserrhoden. Gelegentlich gibt es auch innerhalb eines Kantons Unterschiede, weil sich der Status dieser Tage nach lokalen konfessionellen Mehrheiten richtet. So gelten sie im Kanton Freiburg in allen Bezirken ausser in den meisten Gemeinden des Seebezirks. Im Kanton Wallis haben die rein katholischen Feiertage sogar einen höheren Stellenwert als einige gesamtchristliche Feste. Es sind dort zwar die oben erwähnten Tage und auch der Josefstag gesetzlich anerkannt, jedoch sind Karfreitag, Ostermontag und Pfingstmontag offiziell keine arbeitsfreien Tage.

Im Kanton Aargau haben die regionalen Unterschiede letztlich ebenfalls konfessionelle Gründe, allerdings ist die Unterteilung hier vielfältiger: Es gibt (abgesehen von einigen nur innerhalb einzelner Gemeinden begangenen Feiertagen und dem 1. Mai, der in diesem Kanton zwar häufig arbeitsfrei, aber kein offizieller Feiertag ist) insgesamt sechs verschiedene Kombinationen der Feiertage Berchtoldstag, Ostermontag, Pfingstmontag, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Mariä Empfängnis und Stephanstag. Da diese unübersichtlichen Regelungen vor allem von Vertretern der Wirtschaft als hinderlich empfunden wurden, war ab 2008 eine Neuregelung der aargauer Feiertage geplant, die auch von der Regierung bereits beschlossen war: Die katholischen Feiertage Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen und Mariä Empfängnis sollten in den betreffenden Regionen entfallen, dafür sollten Berchtoldtag, Ostermontag, Pfingstmontag und Stephanstag kantonweite Feiertage werden und auch die Ausnahmeregelungen hinsichtlich Berchtolds- und Stephanstag (s. o.) sollten bei dieser Gelegenheit abgeschafft werden. Nach Protesten vor allem der katholischen Kirchen, aber auch innerhalb der Bevölkerung, wurden die Änderungen Ende des Jahres 2006 vom Grossen Rat zurückgenommen, sodass im Kanton Aargau auch weiterhin die bisherige, durchaus komplizierte Feiertagsregelung gilt.

Vor allem in den Kantonen Luzern, Solothurn und Schwyz begehen die meisten Gemeinden sogenannte Kirchenpatronatsfeste jeweils am Tag des lokalen Schutzpatrons, wodurch es dort eine grosse Anzahl regionaler Feiertage gibt, die nur in einer einzelnen Gemeinde oder allenfalls innerhalb eines Bezirkes gelten.

Für den Kanton Graubünden sind neben der Bundesfeier nur 7 Feiertage kantonweit festgelegt und die Bundgemeinden sind gesetzlich berechtigt, mindestens einen weiteren Feiertag zu bestimmen. Eine offizielle Feiertagsliste existiert jedoch nicht. Man kann allerdings beobachten, dass die im Kanton Tessin anerkannten Feiertage oft auch in den ebenfalls italienischsprachigen Teilen Graubündens, insbesondere im angrenzenden Bezirk Moësa, begangen werden. In vielen deutsch- und rätoromanischsprachigen Gemeinden sind einige der katholischen Feste gesetzliche Feiertage. Weiterhin gibt es auch in diesem Kanton in vielen Gemeinden Feste lokaler Kirchen- und Schutzpatrone, die häufig als Feiertag begangen werden.

Siehe auch

Weblinks


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