- Schwellkopie
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Schwellpapier (auch Schwellkopie und Quellpapier) bezeichnet ein Spezialpapier zur einfachen und preiswerten Erzeugung taktiler Grafiken meist für Blinde.
Verwendung
Schwellpapier lässt sich mit handelsüblichen Druckern bedrucken, sofern es dabei nicht erhitzt wird. Laserdrucker sind also nicht geeignet. Nach dem Bedrucken wird das Papier in einem speziellen Gerät kurz erwärmt. Dabei schwellen die geschwärzten Stellen an und lassen sich danach ertasten. Die Stärke der Ausprägung lässt sich in gewissem Rahmen durch Temperatur und Dauer der Erhitzung steuern. Dies entspricht dem Einstellen des Kontrasts an Druckern. Durch diesen Prozess entsteht innerhalb weniger Minuten eine tastbare Grafik, die die Möglichkeiten der Brailleschrift ergänzt. Dabei lassen sich Grafiken auch für Blinde zugänglich gestalten.
Die Möglichkeiten sind jedoch mit der visuellen Darstellung nicht vergleichbar. Die haptische Grafik entspricht am ehesten einer reinen Schwarz-Weiß-Abbildung ohne Grauwerte. Nur sehr einfache Grafiken lassen sich 1:1 so übersetzen, dass die Darstellung auch von Blinden verstanden werden kann. Dies liegt zum einen in der verschiedenen Funktionsweise des Seh- und Tastsinns begründet, sowie in den unterschiedlichen mentalen Repräsentationen der Umwelt bei Sehenden und Geburtsblinden Menschen. Für den alltäglichen Einsatz ist dieses Verfahren wegen Mangels verfügbarer Grafiken, hoher Materialkosten (etwa 1 Euro pro A4-Seite) und minutenlanger Erstelldauer pro Seite deshalb nicht geeignet. Sein Einsatz bleibt bis heute auf vereinzelte Anwendungen beschränkt.
Da das Schwellpapier auch farbig bedruckt werden kann, lassen sich damit Grafiken erzeugen, die von blinden und nicht-blinden Personen gleichermaßen verstanden werden können, und ermöglicht so eine Kommunikation zwischen Blinden und Sehenden.
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