Schwets

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Juri B. Schwez (* 1952) ist ein ehemaliger Spion des sowjetischen Geheimdienstes KGB in den USA.

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Leben

Er hat unter anderem einen Abschluss in Internationalem Recht an der Moskauer „Universität der Völkerfreundschaft“ (seinerzeit „Patrice-Lumumba-Universität der Völkerfreundschaft“).

Seine Ausbildung an der Militärakademie des KGB erhielt er in der gleichen Klasse, in der auch der spätere russische Präsident Wladimir Putin war. Von Ende der 1970er Jahre bis etwa 1990 war er Mitarbeiter des KGB im Rang eines Majors der Ersten Hauptverwaltung (Auslandsoperationen). In dieser Zeit war er von April 1985 bis 1987 in der KGB-Residentur bei der sowjetischen Botschaft in Washington D.C. tätig, nach außen hin als Korrespondent der Nachrichtenagentur TASS. Schwets hat dort zwei Schlüsselquellen in der politischen Szene angeworben, eine davon wurde später als Claudia Wright, eine Journalistin der britischen Wochenzeitung New Statesman enttarnt, die Identität und Existenz der zweiten, einer Angehörigen der Regierung Jimmy Carter mit guten Verbindungen nach Griechenland, ist bis heute umstritten.

Nachdem Schwez ein Buch veröffentlichte, das seine Tätigkeit und seinen Ausstieg aus dem KGB beschreibt, erhielt Schwets Ausreiseverbot aus der Sowjetunion. 1993 emigrierte er insgeheim in die USA, wo er heute als Anwalt tätig ist. Er ist zudem Gastprofessor am „Centre for Counterintelligence and Security Studies“ (CICentre).

Schwez veröffentlichte in seinem 1994 erschienenen Buch auch Unterlagen, die die Existenz der sogenannten „Operation RYAN“ im Jahr 1983 bestätigen. Die „Operation RYAN“ beinhaltete eine (von der Sowjetunion nie zugegebene) Anfang November 1983 eingeleitete Alarmierung aller sowjetischen Auslandsagenten zwecks Sammlung von Informationen über das in diesem Jahr in Europa abgehaltene, sehr realistische NATO-Atomkriegs-Manöver Able Archer 83. Mit den täglich an das Politbüro durchgegebenen Agenten-Informationen sollte ein nuklearer Gegenschlages des Warschauer Paktes vorbereitet werden.

Ende 2006 geriet Schwez im Zusammenhang mit der Ermordung von Alexander Litwinenko, einem ehemaligen Oberstleutnant des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und Kritiker des russischen Präsidenten Putin, erneut in die Schlagzeilen, weil er äußerte, er wisse, wer für die Tat verantwortlich sei und was dessen Motiv gewesen sei. Schwez kennt Litwinenko nach eigenen Angaben seit 2002 und habe auch am 23. November, dem Tag seines Todes, mit ihm gesprochen. Schwez besaß nach seinen Angaben Unterlagen Litwinenkos und habe diese dem US-amerikanischen FBI und dem britischen Scotland Yard Anfang Dezember 2006 bei einer Befragung in Washington übergeben und den von ihm vermuteten Täter genannt. Nach den Unterlagen stehe das Attentat in Zusammenhang mit der Zerschlagung des russischen Ölkonzerns Jukos, so Schwez. Litwinenko soll demnach Geheimdokumente über russische Geschäftsleute und korrupte Beamte besessen haben und habe sie damit zu erpressen beabsichtigt.

Literatur

  • Yuri B. Shvets: Washington Station: My Life as a KGB Spy in America. Simon & Schuster, New York 1994. ISBN 0-671-88397-6

Weblinks

Quellen


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