- Schärenküste
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Eine Schäre ist eine kleine Insel, die in den Eiszeiten entstand, als das von Skandinavien und Kanada ausgehende Inlandeis die darunterliegenden Gesteinsmassen überströmte und abschliff. So bildete sich ihre flache, abgerundete Form. Sie können wenige Quadratmeter bis einige Quadratkilometer groß sein. Schären kommen vor allem in Skandinavien und Kanada vor, häufig in Gruppen als sogenannter Schärengarten. Der deutsche Begriff Schärengarten, etwa für die Küste vor Stockholm, beruht auf einer Übersetzung des Wortes schwed. skärgård bzw. dän. skærgård. Gård bedeutet im Schwedischen auch «Garten»: trädgård – «der Blumen- und Pflanzgarten, eigentlich: Baumgarten». Der Ausdruck Schärenhof beruht hingegen auf einer falschen Übersetzung aus dem Schwedischen, wo gård neben «Garten» (trädgård) auch «Bauernhof» bedeutet.
Wissenschaftlich betrachtet (siehe Geomorphologie) gehören die Schären zusammen mit den größeren, jedoch üppiger bewachsenen Holmen zu den Rundhöckern. Ebenso wie die Schärenküsten (auch Fjärdenküsten) entstanden auch die Fjorde während der Eiszeiten. Mit dem Abtauen der Eismassen tauchten die vom Gewicht des Eises befreiten Gesteinsmassen in Form von vielen kleinen Inseln erst in den letzten 10.000 Jahren aus dem Meer auf. Auch heute hebt sich das Land noch, so dass die Inseln weiter wachsen.
Ausgedehnte europäische Schärenlandschaften gibt es an den Küsten Norwegens, Schwedens und Finnlands (Schärenmeer vor Turku) sowie in größeren Seen dieser Länder (z. B. Mälaren, Vättern). Hier sind die größeren Inseln oft bewohnt. Außerhalb Europas finden sich Schärenlandschaften vor allem an der Atlantikküste Kanadas und an der Hudsonbay (Nordkanada). Schären erheben sich selten mehr als 50 Meter über das Meer und sind je nach Lage, Klima und Windverhältnissen mit Gras, Büschen oder niedrigen Bäumen bewachsen. Auf der Festlandseite der Schärenlandschaften befinden sich oft geschützte Häfen und Fahrwasser, jedoch ist die Navigation dort infolge vieler Untiefen oft anspruchsvoll.
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