Schöneberg (Westerwald)

Schöneberg (Westerwald)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Schöneberg
Schöneberg (Westerwald)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Schöneberg hervorgehoben
50.6644444444447.6041666666667220
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen (Westerwald)
Höhe: 220 m ü. NN
Fläche: 3,2 km²
Einwohner:

420 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 131 Einwohner je km²
Postleitzahl: 57638
Vorwahl: 02681
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 099
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen
Webpräsenz: www.vg-altenkirchen.de
Ortsbürgermeister: Jürgen Schneider
Lage der Ortsgemeinde Schöneberg im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
Friesenhagen Harbach (Landkreis Altenkirchen) Niederfischbach Mudersbach Brachbach Kirchen (Sieg) Herdorf Daaden Emmerzhausen Mauden Derschen Nisterberg Friedewald (Westerwald) Weitefeld Niederdreisbach Schutzbach Grünebach Alsdorf (Westerwald) Betzdorf Scheuerfeld Wallmenroth Willroth Krunkel Horhausen (Westerwald) Pleckhausen Güllesheim Obersteinebach Niedersteinebach Bürdenbach Eulenberg (Westerwald) Peterslahr Rott (Westerwald) Burglahr Oberlahr Eichen (Westerwald) Seifen (Westerwald) Seelbach (Westerwald) Flammersfeld Kescheid Reiferscheid Berzhausen Obernau (Westerwald) Walterschen Schürdt Orfgen Ziegenhain (Westerwald) Giershausen Katzwinkel (Sieg) Birken-Honigsessen Wissen (Stadt) Hövels Mittelhof Nauroth Elkenroth Rosenheim (Landkreis Altenkirchen) Kausen Dickendorf Malberg (Westerwald) Steinebach/Sieg Fensdorf Gebhardshain Elben (Westerwald) Steineroth Molzhain Selbach (Sieg) Forst (bei Wissen, Sieg) Bitzen Etzbach Roth (Landkreis Altenkirchen) Bruchertseifen Fürthen Hamm (Sieg) Seelbach bei Hamm (Sieg) Breitscheidt Pracht Birkenbeul Niederirsen Kircheib Hirz-Maulsbach Fiersbach Mehren (Westerwald) Rettersen Ersfeld Hasselbach (Westerwald) Forstmehren Kraam Werkhausen Oberirsen Weyerbusch Hemmelzen Neitersen Birnbach Ölsen Schöneberg (Westerwald) Stürzelbach Fluterschen Oberwambach Berod bei Hachenburg Gieleroth Almersbach Altenkirchen (Westerwald) Michelbach (Westerwald) Ingelbach Sörth Mammelzen Eichelhardt Idelberg Isert Helmeroth Racksen Volkerzen Hilgenroth Obererbach (Westerwald) Bachenberg Busenhausen Heupelzen Wölmersen Kettenhausen Helmenzen Nordrhein-Westfalen Landkreis Neuwied Westerwaldkreis Landkreis NeuwiedKarte
Über dieses Bild
Kirche von Schöneberg

Schöneberg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Schöneberg befindet sich etwa vier Kilometer südwestlich der Stadt Altenkirchen nahe der Bundesstraße 256 und einen Kilometer östlich von Neitersen. Weitere Nachbargemeinden sind Almersbach und Fluterschen im Westen und Stürzelbach im Süden.

Geschichte

Die älteste Urkunde über den Ort Schöneberg ist aus dem Jahr 1240, in der die Kirchgemeinde zu Schöneberg („ecclesiam de Shoninberch“) erwähnt wird. Sie gehörte zum Stift St. Florin in Koblenz. Anhand älterer Urkunden, die Orte im Kirchspiel betreffen, kann davon ausgegangen werden, das Schöneberg deutlich älter ist.[2][3]

Grafschaft Sayn

Graf Heinrich III. von Sayn starb 1246 kinderlos. Seine Witwe, Mechthild von Sayn, schenkte 1249 dem von ihr gegründeten Zisterzienserinnenkloster in Herchen den großen und kleinen Zehnten zu Schöneberg, die grundherrschaftlichen Rechte übergab Mechthild 1250 dem Kölner Erzbischof Konrad. Siegfried, ein Nachfolger Konrads, gab die Grundherrschaft dem Grafen von Berg zum Lehen. Im späten Mittelalter waren die Grafen von Wied Landesherren. 1489 kam Schöneberg endgültig in die Landesherrschaft der Grafen von Sayn. Von 1671 bis 1799 gehörte Schöneberg zur Grafschaft Sayn-Hachenburg.[3][4]

Kirchspielgericht

Schöneberg gehörte zum saynischen Amt Altenkirchen, welches 1490 erstmals genannt wird. Im Jahr 1507 war in Schöneberg ein Kirchspielgericht eingerichtet, welches möglicherweise schon von den wiedischen Grafen eingerichtet wurde. Als Gerichtsbeamter war ein Schultheiß eingesetzt. Der Gerichtsbezirk umfasste die Orte Berzhausen, Bettgenhausen, Hoppach, Kahlhardt, Kindessem, Luyzenhausen, Mangeroth, Neiterschen, Niederähren, Obernau, Seifen und Seltzenthal. Das Gericht bestand bis etwa 1618.[4]

Amt Schöneberg

Bis zur Erbteilung der Grafschaft in Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg wurde Schöneberg vom saynischen Amt Altenkirchen verwaltet. Spätestens ab 1691 gehörte das Kirchspiel zum Amt Hachenburg in der Grafschaft Sayn-Hachenburg. 1723 wird das Amt Schöneberg eingerichtet und wird erste Instanz auch für die Kirchspiele Hamm, Höchstenbach und Altstadt. Auch nachdem die Grafschaft Sayn-Hachenburg 1799 an die Grafen von Nassau-Weilburg fiel und 1806 zum Herzogtum Nassau gehörte, blieb Schöneberg Amtssitz und gehörte zum nassauischen Regierungsbezirk Ehrenbreitstein. 1815 wurden von Nassau verschiedene Gebiete an Preußen abgetreten.[5] Das Amt Schöneberg wurde mit dem Amt Altenkirchen vereinigt. Nach Einrichtung der preußischen Bürgermeistereien und Kreise gehörte Schöneberg zur Bürgermeisterei Flammersfeld im Kreis Altenkirchen und ab 1822 zur Rheinprovinz. Seit der Verwaltungsreform 1970 gehört Schöneberg zur Verbandsgemeinde Altenkirchen.

Religionszugehörigkeit

Schöneberg gehörte kirchlich zum Erzbistum Trier landesherrlich zur Grafschaft Sayn. Durch die saynische Reformation wurden die Einwohner des Kirchspiels 1561 eine lutherische Gemeinde, 1605 wurde das reformierte Bekenntnis eingeführt. Unter der Gräfin Louise Juliane wurde 1665 neben der reformierten wieder eine lutherische Gemeinde eingerichtet. Die beiden Kirchengemeinden Schönebergs traten 1817 der unierten Kirche des Rheinlandes bei. 1893 wurde der Einzugsbereich der Kirchengemeinde erweitert. Zu den alten Kirchspielorten kamen Niederölfen, Fladersbach, Neitersen und Obernau (rechts der Wied) hinzu.[3] Heute gehört die Kirchengemeinde Schöneberg zum Kirchenkreis Altenkirchen in der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Schloss Schöneberg

Etwa von 1500 an hat in Schöneberg ein kleines Schloss gestanden, das in den wenigen vorhandenen Quellen auch „Haus Schöneberg“ genannt wurde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat das Schloss auf dem Plateau gestanden, auf dem heute die Kirche steht. Das Haus Schönberg wurde 1507 erstmals erwähnt und diente der Gräfin Johanetta († 1529), der Ehefrau des Gerhard III. von Sayn († 1493), als Witwensitz. Im Jahr 1685 wird das Schloss beschrieben mit „zwei großen Gemächern und 14 kleineren Kammern, einem Obergeschoss und einem Keller“. Durch Umbauten Anfang/Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Schloß in ein Jagdschloß umgewandelt und wird 1794 zuletzt erwähnt. Es ist wahrscheinlich in den kriegerischen Auseinandersetzungen in den Jahren nach 1794 zerstört worden. Der Straßenname Schloßweg erinnert an das Gebäude.

Kirche

Kirche von Schöneberg

Am 23. Mai 1854 brach im Dorf ein Feuer aus, über die Hälfte des Dorfes brannte ab, die alte romanische Kirche, das Pfarrhaus und 18 Häuser. Nachdem der Bau eines neuen Pfarrhauses 1858 vollendet wurde, war 1864 Grundsteinlegung für eine neue, erheblich größere neugotische Kirche. Die Errichtung eines Turmes bereitete damals Probleme, da man vermutlich auf unterirdische Reste des ehemaligen Schlosses stieß. 1874 musste er abgetragen werden, bis 1908 der weithin sichtbar neue Turm fertiggestellt war. Die Kirche hat den Namen „Auferstehungskirche“.[3]

Schule

Eine erste Schule in Schöneberg war vor 1618 entstanden, 1644 wird der erste Schulmeister namentlich erwähnt. Zeitweise gab es zwei Schulen, eine reformierte und eine lutherische. Im 18. Jahrhundert war eine Winterschule eingerichtet. Im 19. Jahrhundert befand sich die Schule im Küstergebäude, es wurden die Kinder aus Schöneberg und Neiterschen unterrichtet. 1873 wurde ein Schulsaal angebaut.[3] Die Schule wurde 1973 aufgelöst und dient heute als Dorfgemeinschaftshaus. Die Kinder besuchen seitdem die Schulen in Altenkirchen.

Bergbau

Der Bergbau in Schöneberg ist seit dem Jahr 1847 belegt. In den Unterlagen des Bergamtes Koblenz wird ein vorher schon bestehender Abbau von Eisenstein verwiesen. Funde von Schlackeresten in der Flur „Auf dem Hähnen“ belegen, dass hier auch Eisenverhüttung stattfand. Neben Eisen wurde in der 1847 ausgestellten Genehmigung für die Gruben „Gute Aussicht“ und "Emma" auch Schürfrechte für Blei und Kupfer erteilt. In den Folgejahren wurden Abbaurechte für vier weitere Gruben erteilt. Im Jahr 1906 wurde 5446 Tonnen Eisenerz gefördert und 86 Arbeiter beschäftigt. Der Bergwerksbetrieb wurde 1909 eingestellt. Schöneberg gehörte zum Bergrevier Hamm (Sieg).

Fachwerkhaus in Schöneberg

Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

  • 1815 – 172
  • 1835 – 240
  • 1871 – 262
  • 1905 – 356
  • 1939 – 295
  • 1950 – 383
  • 1961 – 364
  • 1970 – 368
  • 1987 – 333
  • 2005 – 415

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Schöneberg besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Wirtschaft

In Schöneberg existieren keine landwirtschaftlichen Betriebe mehr. Mehrere Handwerks- und Handelsbetriebe sowie ein Tagungshaus erhalten einige Arbeitsplätze am Ort, während die Mehrzahl der Erwerbstätigen u.a. ins nahe Altenkirchen pendelt.

Kulturdenkmäler

Liste der Kulturdenkmäler in Schöneberg (Westerwald)

Weblinks

 Commons: Schöneberg (Westerwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Lutz Sartor: 1240–1990.Zur Geschichte Schönebergs.Anläßlich der 750-Jahr-Feier herausgegeben von der Ortsgemeinde Schöneberg, Schöneberg 1990.
  3. a b c d e Lutz Sartor: Die Geschichte meiner Heimatgemeinde Schöneberg bei Altenkirchen-Westerwald, in den Jahrbüchern 1980 und 1981 des Kreisheimat-Vereins Altenkirchen
  4. a b Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, Seiten 391, 476 ISBN 3-922244-80-7.
  5. Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, Volumes 9-10, 1868, Seiten 270, 315

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